Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wie an 2. Brust gewöhnen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wie an 2. Brust gewöhnen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, unser kleiner Sohn (3 Monate) trinkt seit seiner Geburt nur eine Brust (die Seiten immer im Wechsel pro Stillen). Nun werden die Abstände zwischen den Stillzeiten kürzer. Habe versucht, ihm die 2. Brust mit anzubieten. Da protestiert er allerdings enorm. Wenn es mal geklappt hat, hält er 4 Stunden durch, sonst mittlerweile nur 2-2,5h. Ich denke, er wird von der einen Seite nicht so satt. Gibt es ein paar Geheimtips wie ich es ihm angewöhnen kann? Er trinkt max. 5-7 min (manchmal mit ner Minipause von 30 sek oder so). Er hört von allein auf und versuche ich es dann mit der anderen Seite, mag er nicht. Auch nach dem Windeln nicht. Wir stillen im Liegen, habe es im Sitzen versucht, ist nicht interessanter für ihn. Vielen Dank! schmaudie


Biggi Welter

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Liebe Schmaudie, ich denke, Ihr Baby ist nach den 5 Minuten einfach satt und kann und will dann nicht mehr trinken. Selbst wenn Ihr Baby beide Seiten trinken würde, wäre die Muttermilch innerhalb von längstens 60 bis 90 Minuten vollständig verdaut und Ihr Kind hätte wieder Hunger. Ein drei Monate altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Die Abstände zwischen den Stillzeiten können mit zunehmendem Alter des Kindes durchaus länger werden, haben Sie noch ein wenig Geduld. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank! Möchte mir die schöne Beziehung auch nciht durch solche Sachen zerstören, weil er sich ärgert.


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