Hallo!
Ich hatte vor ca 2 Wochen geschrieben das ich abgestillt hatte. Ich bin über den Verlauf und die Tatsache nach wie vor sehr unglücklich und möchte unendlich gern wieder stillen.
Es fehlt mir sehr und ich trauere!
Mein Sohn (9 Monate alt) hat aber nicht nur kein Interesse an der Brust sondern wird regelrecht sauer wenn ich ihn anlegen möchte. Macht sich steif und dreht den Kopf laut protestierend weg.
Er liebt die Flasche mittlerweile so sehr und wird richtig freudig wenn er sie nur sieht. Dazu ist er ein Daumennuckler und befriedigt sein Saugbedürfnis jeher am liebsten mit diesem (es würde also wahrscheinlich nicht reichen ihm keine Flasche anzubieten um ihn zum nukkeln wieder an die Brust zu bekommen.
Milch habe ich noch ein wenig, allerdings recht wenig (20 Minuten pumpen ca 10 ml pro Seite).
Ich denke nun darüber nach meine Milchproduktion mit regelmäßigem Pumpen wieder zu erhöhen und ob ich es schaffe ihn wieder zur Brust zu bekommen.
Als Hilfsmittel kamen mir ein Stillhütchen (weil es für ihn evtl so aussieht wie sein Nuckelaufsatz), sowie das brusternährungsset (weil dann mehr fließt) in den Sinn.
Außerdem dachte ich daran auf den calma Sauger umzusteigen damit er die Technik wieder erlernt bzw sich auch bei der Nuckelflasche anstrengen muss (stimmt das überhaupt?)
Meine weiteren Fragen:
- wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das ich Erfolg habe mit einer der beiden Varianten?
- schaffe ich es meine Milchmenge wieder so zu erhöhen das er - wenn er denn dann mal saugt - auch gleich belohnt wird mit einem ausreichendem Fluß? Muss ich dafür die empfohlenen 8-10 mal täglich Pumpen oder würde es reichen wenn ich ca 2xtäglich Pumpe, da ich ja nicht zum vollstopfen zurückkehren möchte sondern nur zum Teilstillen
- Macht es vielleicht Sinn erst mit dem wieder anlegen zu starten wenn der Milch Fluss bereits erhört ist um Bei evtl Erfolg das er irgendwann andockt auch gleich genug zu haben, so dass er sich nicht evtl durch Frustration Gleich wieder wehrt?
Und zu guter letzt, aber mir eine sehr brennende Frage: schade ich evtl meinem Kind mit alle dem in dem ich ihn traumatisiere (immer wieder gegen seinen Willen anlegen, die Flasche mit dem normalen Aufsatz verwehre und nur den calma Aufsatz gebe etc) oder denken sie der Versuch ist es wert?
Glauben sie er hat die Brust und die Technik Wirklich schon vergessen oder weiß er wahrscheinlich schon noch was ich da von ihm will und was es da gibt und blockiert einfach da die Flasche komfortabler für ihn ist?
Tipps wie Nachts anlegen wenn er müde ist etc habe ich alles schon ohne Erfolg probiert. Er möchte zu keiner Tageszeit und in keinem Zustand an die Brust.
Wenn er Trost braucht kommt er mit dem Daumen im Mund kuscheln.
Ich würde mich sehr freuen all die vielen Fragen beantwortet zu bekommen.
Danke!
von
lilablau
am 16.10.2020, 11:24
Antwort auf:
Relation und Kind wieder an die Brust gewöhnen
Liebe Lilablau,
es ist tatsächlich wenig wahrscheinlich, dass dein Kleiner wieder an die Brust gehen wird, wenn er jetzt mit der Flasche so zufrieden ist. Das hat nun überhaupt nichts mit dir als Mama zu tun, es ist also nicht so, dass er DICH ablehnen würde. Sondern einfach dass er dem Bedürfnis, die Milch an der Brust zu trinken, entwachsen ist.
Ich weiß schon, dass das traurig machen kann, und vielleicht kann es helfen, wenn du dir für die Verarbeitung dieser Trauer selbst auch eine Unterstützung gönnst! Denn auch dir soll es ja gut gehen!!
Erlaube deiner Trauer, gespürt zu werden - es ist nichts verkehrt daran und sie ist ja berechtigt... Ermutigend ist vielleicht dieser Text von Márta Guóth-Gumberger, IBCLC aus Rosenheim, mit dem Titel "Wenn es mit dem Stillen trotz allem nicht klappt" (auch wenn er in erster Linie an Frauen gerichtet ist, die GAR NICHT stillen können):
"Die biologische Möglichkeit, Ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zuwenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter-Kind-Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. (...) Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden. "
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 16.10.2020
Antwort auf:
Relation und Kind wieder an die Brust gewöhnen
Vollstillen, nicht vollstopfen meinte ich natürlich (hat mein Handy dahingehend korrigiert)
von
lilablau
am 16.10.2020, 11:28
Antwort auf:
Relation und Kind wieder an die Brust gewöhnen
Hallo,
ich hoffe, ich darf auch etwas antworten. Wenn ich Deinen Text so lese, frage ich mich, warum Du unbedingt weiterstillen willst, wenn Dein Sohn Dir mit seinem ganzen Verhalten signalisiert, dass er das absolut nicht will. Ist nicht als Vorwurf gemeint! Als Außenstehende lese ich heraus, dass Dein Kind eine Entscheidung getroffen hat bzw einen Entwicklungsschritt gemacht hat, die/den Du nicht akzeptieren möchtest (vielleicht, weil Du das anders geplant hattest?).
Ich verstehe, dass Du darüber traurig bist, dass eure Stillbeziehung beendet ist (so deute ich das Verhalten Deines Sohnes), aber vielleicht kannst Du ihm das ja zugestehen, ohne Deinen Willen durchzusetzen.
Viele Grüße
von
Mamamaike
am 16.10.2020, 15:16
Antwort auf:
Relation und Kind wieder an die Brust gewöhnen
Dein kleiner Mann probiert dir mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu zeigen, dass er für sich die Entscheidung getroffen hat kein Stillbaby mehr zu sein. Warum möchtest du unbedingt seinen Willen brechen und ihn wieder an die Brust bekommen? Weil DU es anders geplant hast? Bedenke: So wie man plant und denkt, so kommt es nie........
Respektiere deinen Sohn und seine Entscheidung.
von
KielSprotte
am 16.10.2020, 18:11
Antwort auf:
Relation und Kind wieder an die Brust gewöhnen
Ihr habt natürlich Stück weit recht, warum das jetzt “erzwingen”
Nur hat er sich nicht “einfach so” abgestillt, sondern durch meinen Fehler die Flasche zu oft zu nutzen.
Ich hab damit einfach eine saugverwirrung hervorgerufen.
Und natürlich ist ihm nicht bewusst das die pre Milch nicht so wertvoll wie die Muttermilch ist.
Aber vermutlich muss ich es jetzt einfach akzeptieren.
Ich ärgere mich einfach über mich selbst
von
lilablau
am 16.10.2020, 20:02