Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiterstillen...!??

Biggi Welter

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Frage: Weiterstillen...!??

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Hallo Frau Welter! Ihre Kollegin hatte mir geantwortet, aber nachdem Sie schon so sehr in die Sache involviert sind möchte ich ehrlich gesagt gerne eine Antwort von Ihnen! Ich hoffe, das ist in Ordnung! Also, es ist weg, das mit der Augenentzündung. Ein Glück. Es kam bei keiner Untersuchung etwas heraus, also war es wohl durch einen Infekt. Habe für mich beschlossen, daß ich Christina NICHT wieder an die Brust lassen (auch wenn es mir nach wie vor sehr weh tut, weil es wirklich so schön und innig war und es so schnell aufhören mußte. Wenn ichs vorher gewußt hätte, hätte ich mich drauf einstellen können. Dachte allerdings nicht, daß ich nach nun 4 Wochen dem noch immer so nachhänge... Ist das denn normal???) aus 2 Gründen: 1. Fürcht ich mich wirklich wg. beißen, da sie genau in der Stillpause 2 Zähne bekommen hat und ich lange mit Hütchen stillen mußte anfangs, da sie mich immer mit dem Gaumen "gebissen" hat und 2. Es kann jederzeit wieder kommen, die Entzündung und sie dann nochmal weg von der Brust, das wäre glaub ich für uns beide noch viel schlimmer als jetzt, wo wir es soweit überwunden haben (obwohl sie noch oft den Kopf zur Brust dreht! Sie hat es nicht vergessen.... Und ich möchte sie nicht stillen unter dem Einfluß von Medis auch wenn ich laut Embryotox und Dr. Busse darf! Ich werde weiter abpumpen (auch wenns wohl in paar Wochen nicht mehr "laufen" wird) und ihr zufüttern, wenns nicht reicht. Sie bekommt eh nur noch 2 Fläschchen am Tag, den Rest Beikost. Wenn ich zufütter, darf ich ihr dann theoretisch die 2er Milch dazugeben oder MUß es PRE sein? Auf die wird sie nicht richtig satt bzw. mag dann gleich wieder was haben nach 2 Stunden. Wäre super, wenn Sie mir wieder helfen könnten! Vielen Dank! Vlg, Eval


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Liebe Eval, natürlich ist es normal, dass Sie traurig sind, Ihre innige Stillbeziehung geht zu Ende und Sie wissen nicht, ob Sie sich letztendlich nicht doch falsch festgelegt haben. Ich denke, Sie haben nun eine Entscheidung getroffen, leider konnten weder Embryotox, noch Dr. Busse und auch ich Ihnen Ihre Bedenken wegen der Medikamente nehmen. Auch das evtl. Beißen wäre kein Abstillgrund, aber Ihre Angst ist nun mal da und ich denke, Sie haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Lassen Sie Ihre Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht dort stehen. Sie haben viele Möglichkeiten, Ihrem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Sie nicht mehr stillen. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. Natürlich können Sie Folgemilch geben, wenn Sie das möchten, allerdings raten wir zu Pre-Milch, die Erklärung ist ganz einfach: Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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