Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Weiterstillen?

Biggi Welter

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Frage: Weiterstillen?

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Hallo, ich fühle mich zur Zeit ernährungstechnisch wie in einer Sackgasse. Meine Tochter wird in 2 Wochen 1 Jahr alt und ich stille sie mit Begeisterung. Ein Kind zu stillen empfinde ich wirklich als eine ganz besondere und intensive Erfahrung. Da sie früh einfach reif war für "Löffelkost" habe ich nach 6 Monaten voll stillen (sie ist allergiegefährdet) mit Beikost begonnen. Mittlerweile trinkt sie morgens, tagsüber ab und an bei Weinerlichkeit und Unruhe und nachts (2-3 mal) bei mir. Mittags-, Nachmittags- und Abendmahlzeit sind komplett umgestellt. Einerseits würde ich jetzt langsam gerne mit dem Stillen ganz aufhören, hänge andererseits auch wieder daran. Und meine Tochter gemießt es, so denke ich, auch noch. Im März muß ich 2x für je 2 Tage verreisen und kann sie nicht mitnehmen. Mein Mann kann ihr dann eingefrorene Muttermilch geben oder auch ein Butterbrot mit Käse, das sit nicht das Problem. Aber wird meine Milchproduktion nach diesen Pausen nicht endgültig zum Erliegen kommen??? Abpumpen hat bei mir noch nie gut funktioniert, da musste ich die Brust schon sehr prall werden lassen und das wird sie jetzt ohnehin nicht mehr. Also denke ich, daß dieser Zeitpunkt gut wäre um das Stillen so langsam zu beenden. Ist es denn möglich, daß sie dann trotzdem zumindest nachts zum Wiedereinschlafen an der Brust nuckelt? Sie merken sicher schon, daß es mir nicht leichtfällt, das Stillen ganz einzustellen und fragen sich sicher, warum ich es dann überhaupt will. Katharina ist mein 1. Kind nach 2 Fehlgeburten. Ich werde in 2 Monaten 35 und hätte gerne noch ein Kind. Die medizinischen Voraussetzungen sind bei mir nicht so perfekt. Ich habe grundsätzlich keine Monatsblutung, aber scheinbar doch Eisprünge. Ich werde also wahrscheinlich nicht so leicht bzw. schnell wieder schwanger werden und denke, daß langes Stillen einen Eisprung dann eher noch unwahrscheinlicher macht. Liege ich da richtig? Wie ist ihre Meinung darüber und raten Sie mir bitte, wie ich mich während der 2 Kurzreisen verhalten soll. Im voraus danke


Biggi Welter

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? Liebe Mary, die Situation „oh, zwei Seelen sind in meiner Brust" kennen viele Frauen in Ihrer Situation. Dabei ist es eine Sache, dass Sie mit Ihrem Kind eine offensichtlich harmonische Stillbeziehung haben und diese nicht einfach abrupt enden lassen wollen und die andere, dass Sie nicht wissen, ob Sie das Stillen aufgeben sollen für eine ungewisse Hoffnung auf eine erneute Schwangerschaft, die sich möglichweise nie erfüllen wird - ob Sie nun abstillen oder nicht. Die Entscheidung können nur Sie alleine durch intensives Hineinhören in sich selbst treffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Stillen jetzt noch Ihre Fruchtbarkeit beeinflusst ist statistisch gesehen nicht sehr groß, in der Praxis kann es jedoch genau bei Ihnen der Fall sein. Sicher sagen lässt sich das nicht. Vielleicht wählen Sie auch den Weg, dass Sie einfach sehen, was passiert, wenn Sie verreisen. Auch hier kann niemand vorhersehen, wie sich Ihr Kind verhalten wird. Es gibt Kinder, die selbst nach mehrtätiger Abwesenheit der Mutter nach der Rückkehr einfach wieder weiter an der Brust getrunken, als sei nie etwas gewesen. Andere Kinder haben dann tatsächlich die Brust verweigert und waren abgestillt. Auf alle Fälle müssen Sie während Ihrer Reisen auf Ihre Brust achten und vorsichtshalber eine Pumpe mitnehmen. Falls Sie wissen, wie Sie Milch von Hand ausstreichen, geht auch das Handausstreichen statt Pumpe. Auch wenn Ihre Brust jetzt üblicherweise nicht mehr prall wird, werden zwei Tage ohne Entleerung bei der von Ihnen beschriebenen Stillfrequenz doch höchstwahrscheinlich zu Problemen mit Stauungen führen. Spätestens dann, wenn die Brust zu spannen beginnt, sollten Sie also die Brust abpumpen oder ausstreichen. Auf diese Weise wird die Milchproduktion auch aufrecht erhalten und die (eventuell) eintretende Verringerung der Milchmenge wird sehr rasch wieder kompensiert, wenn Ihr Kind wieder an der Brust trinken wird (oder die Milch wird weiter zurückgehen, falls es doch zum Abstillen kommen sollte). LLLiebe Grüße Biggi Welter


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