Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Was kann ich noch tun? Die Milch geht am Abend zurück!

Frage: Was kann ich noch tun? Die Milch geht am Abend zurück!

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich habe wieder mal eine Frage, bisher haben Deine Antworten sehr gut geholfen. Mein Kleiner ist jetzt 5 1/2 Wochen alt, wird voll gestillt. Er trinkt recht häufig, so alle 2-3 Stunden am Tag. Nachts und morgens gibt es auch genug Milch da, und tagsüber ist die Milch zwar weniger, genügt ihm trotzdem. Aber am Abend, ca. ab 20 Uhr wird Benjamin nicht mehr satt, er will dann jede Stunde an die Brust, er kann sich aber nicht satt trinken. Er sucht verzweifelt weiter, schreit auch manchmal, und das Ganze geht bis ca. 22-23 Uhr, dann schläft er endlich ein (und schläft meistens 3-4 Stunden durch). Ich habe schon oft gelesen, dass die Milch durch Stress und Müdigkeit abnehmen kann, ich kann aber tagsüber nicht oder sehr selten schlafen, da ich einen 2jährigen auch noch zu Hause habe. Ich trinke ausreichend und versuche mich nicht sehr oft aufzuregen. Was kann ich noch tun, dass die Milch abend auch ein bisschen mehr wird? (Benjamin entwickelt sich übrigens auch mit weniger Milch sehr gut, er hatte mit 5 Wochen fast 5 kg !) Danke und liebe Grüße aus Österreich, Heni


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Heni, kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Dein Sohn ist im typischen Alter dafür! Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Deine Sohn verhält sich also absolut so, wie es von einem so kleinen Baby zu erwarten ist. Du hast also nicht zu wenig Milch und um ganz sicher zu gehen, hier die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Danke für Deine Antwort. Ich habe eine weitere Frage: mein Sohn erfüllt nämlich die von dir aufgelisteten Punkte nicht ganz. Er hat seit ca. 3 Wochen nur alle 2-3 Tage Stulgang. Manchmal einmal täglich, häufiger aber sicherlich nicht. Was kann das jetzt bedeuten??? Liebe Grüße, Heni


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Heni, wenn ein Baby unter sechs Wochen nicht mindestens zwei bis vier Mal innerhalb von 24 Stunden Stuhlgang hat, dann ist das für eine Stillberaterin ein Hinweis ganz genau hinzuschauen, da zu seltener Stuhlgang ein Anzeichen für zu wenig Milch sein kann. Der Punkt • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) gehört zu den Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby. Du solltest deshalb ganz genau auf die übrigen Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby achten, also noch einmal: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Kind alle diese Kriterien erfüllt und demnach gut gedeiht, dann kann es sein, dass es zu den wenigen Babys gehört, die bereits vor Ablauf der ersten sechs Wochen seltener Stuhlgang haben obwohl alles in Ordnung ist. Im Zweifelsfall lass dein Kind vom Kinderarzt anschauen, damit Du sicher sein kannst, dass wirklich alles ok ist. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht Ich hoffe, deine Fragen beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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