Hallo,
ich hab seit 1 1/2 Wochen jeden Abend ab 17 Uhr ca das Problem, dass meine Tochter - 12 Wochen - nicht satt wird! Hatten zuerst nie Probleme mit dem Stillen (stille aber wegen flachen Brustwarzen mit Hütchen) und ich hatte immer eher zu viel Milch! Dann bekam meine Tochter den RS Virus und trank durch die Krankheit nur noch sehr schlecht - darauf folgte noch ein Mundsoor, was alles nicht besser machte!
Nun hat sich alles wieder einigermaßen eingespielt, außer, dass eben Abends nicht genug da ist! Ich lege sie dann sehr häufig an, sie nuckelt, aber es kommt nur ganz wenig oder gar nichts und dann verliert sie die Lust und weint!
Kann ich noch etwas machen? Oder muss ich Angst haben, dass die Milch jetzt allgemein weniger wird und nicht mehr reicht?
Vielen Dank für die Antwort!!
von
Minas -Zwergerl
am 05.03.2014, 20:37
Antwort auf:
Jeden Abend zu wenig Milch
Liebe Minas –Zwergerl,
das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen.
Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht.
Lassen Sie Ihr Baby an die Brust, denn genau so wird die Milchmenge gesteigert.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.03.2014