MamiKathi2
Hallo zusammen, seit über vier Jahren lese ich in diesem Forum und möchte mich herzlich bei allen für diese tolle Arbeit bedanken! Meine zweite Tochter ist jetzt 17 Monate alt und ich habe sie fast 14 Monate voll gestillt. Sie wollte einfach nicht essen, inzwischen klappt das ganz gut. Ich habe 10 Monate ohne Probleme gestillt und seit Pfingsten habe ich einen Milchstau nach dem anderen. Ich bin ständig außer Gefecht. Die Ursache ist Stress und wenig Schlaf. Es leidet die ganze Familie darunter, weil sich alles um das stillen dreht. Meine große Tochter leidet am meisten, weil ich immer langsam machen muss und versuche mich zu schonen. Ich bin eigentlich eine aktive Mama und überall gerne dabei und es fällt mir sehr schwer immer in dieser Schonhaltung zu sein. Seit Anfang Oktober habe ich angefangen schrittweise abzustillen. Inzwischen stillen wir noch mittags, abends und nachts 2-3 mal. Das ist für uns ein enormer Fortschritt, im September haben wir tagsüber alle drei Stunden und nachts stündlich gestillt. Und trotzdem liege ich seit heut morgen schon wieder flach. Brust schmerzt, leichte Temperatur (38 Grad ), leichte Gliederschmerzen.... Ich kenne das ja alles gut und weiß was zu tun ist und spät. in drei Tagen bin ich wieder fit. Und trotzdem fällt es mir unglaublich schwer endgültig abzustillen. Ich bin einfach so traurig, dass unsere Stillzeit im letzten halben Jahr so schwierig war und dass es jetzt dann vorbei sein soll. Kennt das noch jemand? Liebe Grüße, die Kathi
Lieber Kathi, wenn Du sehr erschöpft bist, so hat das wohl weniger mit dem Stillen zu tun, sondern damit, dass Du einen der anstrengendsten Berufe der Welt ausübst: Mutter zweier kleinen Kinder. Das ist ein 24-Stunden Job mit 7-Tage-Woche ohne Urlaubsanspruch. Und diese Jobbeschreibung für eine Stelle auf die sich sonst freiwillig nie jemand bewerben würde, sagt doch wohl schon alles, ganz gleich, ob die Frau stillt oder nicht. Deshalb ist es absolut notwendig, dass eine Mutter Unterstützung erhält und auch Zeit und Raum für sich hat, um wieder aufzutanken. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das Abstillen. Es wird leider immer wieder so hingestellt, als das Abstillen die Lösung aller Probleme sei, doch dem ist nicht so. Realistisch betrachtet ist es einfacher nachts ein Kind zu sich ins Bett zu nehmen und bei Bedarf zu stillen als aufzustehen, eine Flasche zuzubereiten oder andere Dinge zu tun, um das Kind in der Nacht zu versorgen. Und ebenso realistisch betrachtet haben nur sehr wenige Mütter einen Partner, der nach dem Abstillen bereit ist längerfristig und öfter als gelegentlich, die Nachtschicht zu übernehmen. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und vor allem Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Ich möchte dir zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Statt nun zu versuchen, dein Kind zu längeren Abständen zu bringen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kindern spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viele Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen und um neue Energie zu tanken Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo ich hoffe Sie können mir helfen, es ist nämlich so. >Meine Tochter ist schon und ich habe auch Pillen zum Abstillen von meiner Hebamme bekommen. Ich nehme diese auch jeden Tag aber irgendwie haben diese anscheinen keine Wirkung keine Ahnung. Jedenfalls kann meine tochter auch nur einschlafen wenn sie die brust bekommt und mir fällt es auch e ...
Hallo, liebe Gruesse aus Palaestina!! Hier habe heute mich mit einer Frau getroffen, die vor 11 Monaten einen Sohn mit dem Cornelia de LangeSyndrom geboren hat. Sie stillt ihn noch voll, er akzeptiert unter keinen Umstaenden etwas anderes. Die Frau moechte gern wieder schwanger werden und deswegen abstillen. Hier im Land kann ihr niemand Inform ...
Guten Tag, mein Sohn (16 Wochen), hat schon ein Gewicht von 8 kg er wird nur gestillt er wog bei der Geburt 3kg ich habe Angst das er vielleicht schon zu dick ist. Ich versuche jetzt auch die Stillpausen von mind 4 Std. einzuhalten aber manchmal geht es einfach nicht da schreit er sehr sehr viel. Habe auch mit meinem Kinderazt gesprochen er me ...
Hallo! Meine Tochter, 11,5 Monate alt, wiegt bei einer Größe von 78cm 11,8 kg. Sie lag immer an der oberen Grenze vom Gewicht aber bisher hat der Kinderarzt nie ein Problem damit gehabt. Heute eben meinte er nun, ich solle abstillen weil sie sonst zu dick würde. Ich habe sie 6 Monate voll gestillt und habe dann mit Beikost begonnen. Da es Probl ...
Hallo Biggi, Ich bin aktuell in der 8. Ssw und habe eine 2 jährige Tochter die noch gestillt wird. Da ich seit 2 Wochen extreme Schmerzen habe, wollte ich sie langsam abstillen. Leider klappt das überhaupt nicht. Heute nacht konnte ich nicht vor Schmerzen gar nicht mehr stillen und habe es ihr versucht zu erklären. Nach viel Tränen und kus ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird. Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...
Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn auf der Pa ...
Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...
Hallo ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...
Hallo Biggi, ich bin ratlos. Seit zwei Wochen beißt mein elf Monate alter Sohn immerzu in meine Brust. Ich nehme ihn dann immer ab und sage dass er das nicht darf, er sanft sein muss. Ich weiß er tut es nicht extra und ich vermute, er kann es nicht richtig regulieren. Ich Stille ihn "nur" noch nachts (ca 8 mal...) und bin am Limit. Ich will heu ...
Die letzten 10 Beiträge
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel