Pinzessin
Hallo, Ich habe schon viele Fragen hierüber gelesen und verbringe (beim Stillen) viel Zeit damit hier und dort über das Thema zu lesen. Vielleicht können Sie mir aber etwas spezifischer weiterhelfen... Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und hat schon immer schlecht geschlafen... Die ersten Wochen/Monate war sie nur an der Brust, oder hat geschrien (nicht nur geweint).. Irgendwann hat sie dann gelernt auch im Kinderwagen, Fahrradanhänger oder Auto zu schlafen, aber sonst geht das nur mit Brust... Ja, paarmal als sie noch kleiner war hat sie es sogar im Laufstall geschafft, aber eigentlich geht nix ohne andocken und nuckeln... Die Sache mit dem Elefanten hab ich schon öfter gelesen und ich bin auch bereit sie weiter zu stillen. Sie braucht das und ist von Anfang an ein absolutes Brustkind gewesen. Sie liebt die Brust und alle Ängste und Sorgen sind sofort vergessen wenn sie nuckeln kann... Allerdings würde ich gerne wissen wie sich denn so ein Abnabelungsprozess abspielen kann... Natürlich sind sie kein Hellseher, aber ich wüsste gerne ob das schleichend immer weniger wird, und wie das denn läuft mit dem alleine einschlafen. Sie hängt grad teilweise Nächtelang an mir und ich hab nicht das Gefühl dass es besser wird. Wir haben einen "Babybalkon" am Ehebett. Da kann sie jederzeit zu mir rüber wenn ich es endlich geschafft hab sie abzudocken... Mittags kann ich sie garnie abdocken und ich habe einfach keine Zeit für nichts... Es zehrt so an mir, dass ich teilweise nur noch auf Autopilot laufe... Von Einschlafprogrammen und Schreien lassen halte ich nichts. Auch wenn ich sie auf meinem Arm schreien brüllen und weinen lassen würde, dann hielte ich das einfach nicht aus. Das mit dem Kinn nach oben drücken klappt garnicht, weil sie schon unruhig wird wenn ich nur dran denke ihr die Brust zu entziehen... Meistens weint sie dann auch sofort wenn sie die Brustwarze nicht mehr hat... Sobald sie wieder angedockt ist, ist sofort wieder Ruhe. Klar, ich will durchhalten, aber können Sie mir sagen wie lange sich das noch hinziehen kann? Ich würde gerne mal wieder schlafen, mich drehen, auf Toilette gehen ohne dass gleich die Hölle losbricht.. Auch hätte ich gerne mal wieder paar stunden für mich oder mit meinem Mann als Paar.. Aber schlafen kann sie halt null ohne ihre heiss und innig geliebte Brust... Eigentlich hätte ich auch gerne noch irgendwann ein weiteres Baby haben wollen, aber daran ist gerade nicht zu denken.. Schon alleine weil ich vor lauter stillen noch nicht mal meine Periode habe, aber auch weil ein weiterer Nuckler mich wohl vollends ans Ende meiner Kräfte bringen würde. Kann ich etwas tun um die Situation zu ändern? Wie lange muss ich da noch durch? Wie läuft das mit dem einschlafen und weiterschlafen und durchschlafen bei so "brustfixierten" Mäuschen denn so ab? Kann es auch von heute auf morgen vorbei sein? Sie ist so eine liebe süsse Maus, aber ich kann bald nicht mehr... Wie lange kann sich dieser Prozess hinziehen wenn ich ihr nicht das liebste auf der Welt brutal wegnehmen will? Stillen an sich ist ja nicht das Problem, das kann sie haben, aber wann schafft sie es denn endlich endlich mal ohne ihre geliebte Brust zu schlafen? Bitte entschuldigen sie den langen Text!!
Liebe Pinzessin, jedes Kind stillt sich irgendwann von selbst ab. Der Abstillprozess gehört zur Entwicklung eines Kindes wie Krabbeln Lernen, Laufen Lernen oder Sprechen Lernen. Wird es dem Kind überlassen, wann es sich abstillt, so geschieht dies selten vor dem zweiten Geburtstag in vielen Fällen etwa mit drei Jahren, es gibt aber auch Kinder, die sich länger Zeit lassen. Das durchschnittliche weltweite Abstillalter wurde lange Zeit mit vier Jahren und drei Monaten angegeben, durch die aber leider sinkenden Stillzahlen ist auch diese Zahl inzwischen gesunken. Stillen ist viel mehr als nur eine Form der Ernährung: es ist Trost, gibt Nähe, Geborgenheit und Zuwendung. Deshalb ist das Stillen in keiner Hinsicht mit dem Flaschegeben zu vergleichen. Dennoch bedeutet es keineswegs, dass eine stillende Frau nur mit der Brust Zuwendung gibt. Ich habe jetzt kein Rezept für dich, wie Du deine Gefühle und die Bedürfnisse deines Kindes miteinander in Einklang bringen kannst. Ich kann dir nur an Herz legen, in einer stillen Stunde für dich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und für dich selbst ins Reine kommen, was DU für dich als wichtig und richtig erkennst. Wenn Du es erst einmal geschafft hast, deine eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es dir auch leichter fallen, zu erkennen, was für deine Tochter absolut wichtig ist und wo sie vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Für viele von uns ist es sehr ungewohnt zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Freude ein Kleinkind stillt. Deine Tochter verhält sich gar nicht so "brustversessen" wir Du glaubst, viele langzeitgestillte Kinder zeigen sehr deutlich wie viel ihnen das Stillen bedeutet. Trotzdem hast auch Du das Recht, auf DICH zu achten! Sicher ist ein 16 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deiner Tochter darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden, dass ihr wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung finden werdet. Falls Du feststellst, dass das punktuelle Abstillen (also eine Art eingeschränktes Stillen) für dich immer noch nicht der Weg ist, den Du gehen willst, dann solltest Du dich in einem ruhigen Moment mit dir selbst auseinander setzen, was Du willst und dann entsprechend dieser Entscheidung und ohne Zweifel handeln. Wichtig ist dabei, das Du dir deiner Entscheidung ganz sicher bist, denn jedweden Zweifel wird dein Kind sofort spüren und entsprechend handeln. Ich möchte Dir nun noch ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht findest Du etwas, was Dir zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt "biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch "Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Dort findest Du viele Tipps für das Stillen von älteren Babys und Kleinkindern. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still-Shop ) erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi
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