Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Verunsichert wegen Stillen

Frage: Verunsichert wegen Stillen

flowerofdreams

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Liebe Biggi, mein Sohn kam einen Monat vor dem Termin auf die Welt und wog zarte 2150 gr bei eine Größe von 46 cm. Da er so klein und schwach war, hat man mir geraten abzupumpen und ihm die Muttermilch mit der Flasche zu geben. Das hat auch wunderbar geklappt, ich habe alle 3 Stunden abgepumpt und hatte sehr viel Milch. Mein Kleiner hat auch super zugenommen. Jetzt ist er 11 Wochen alt und wiegt ca. 5200 gr. Vor 3 Wochen hat er angefangen die Flasche zu verweigern. Daraufhin habe ich ihn angelegt und er hat angefangen zu saugen. Er hatte sich nicht abgewöhnt! Seitdem versuche ich ihn voll zu stillen. Da ich aber keinen Überblick mehr habe was er genau trinkt, bin ich sehr verunsichert. Er hat die erste Woche seit ich ihn voll stille 160 gr zugenommen und die zweite Woche - 210 gr. Davor mit der Flasche mit Muttermilch waren es ca. 300 pro Woche. Ist es normal daß die Gewichtszunahme so nachlässt? Seine Ausscheidungen in 24 Stunden wiegen ca. 600 gr, mal bisschen mehr, mal bisschen weniger. Ist das ausreichend? Ich habe die ganze Zeit Panik daß er zu wenig trinkt und nicht ordentlich zunimmt. Auch ist es leider so, daß er recht schnell an der Brust einschläft und dann nur weiter nuckelt ohne richtig zu trinken. Wie kann ich ihn dazu bringen effektiver zu trinken? Auch möchte ich wissen wie ich das Abpumpen reduzieren kann bis ich das gar nicht mehr machen muss. Zur Zeit pumpe ich zwischen den Mahlzeiten von meinem Sohn um die Milchproduktion zu stimulieren weil ich Angst habe daß er nicht effektiv genug trinkt und meine Milch weniger werden kann. Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße! Maria


Biggi Welter

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Liebe Maria, wie schön, dass ich dich beruhigen darf, dein Kleiner ist ja echt super, dass er das so geschafft hat . Ob ein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa vier Wochen zu erwarten. Du kannst das Abpumpen langsam reduzieren, wenn dein Kind weiterhin gut zunimmt, kannst Du es langsam beenden. LLLiebe Grüße, Biggi


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