Mitglied inaktiv
Meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt und wurde bisher voll gestillt. In den letzten 5 Wochen hat sie zwar ganz normal getrunken, hatte ich zumindest das Gefühl, hat aber nur 300g zugenommen. Und das finde ich doch etwas wenig. Jetzt ist es schon so, das sie am Bauch schon ganz dünn ist und auch das Gesicht schon schmäler wird. Meine Hebamme meinte, das ich sie alle 3-4 Stunden anlegen soll. Bloß trinkt sie dann nicht wirklich, sie nuckelt lieber. Jetzt habe ich gestern und heute versucht, etwas Pre-Nahrung zuzufüttern, allerdings verweigert sie komplett die Flasche. So langsam weiß ich nicht mehr, was ich noch tun kann. Dazu muss ich sagen, das sie von Anfang an meist nur 3 bis 4x am tag kam und auch nie wirklich vor Hunger geweint hat. Ich habe sie dann einfach angelegt. Jedenfalls bin ich am überlegen, jetzt so langsam abzustillen, weil ich ja auch nicht will, das mein kind Hunger leidet. LG von Andrea
Liebe Andrea, Sie brauchen nicht abstillen, Sie können auch die Milchmenge steigern. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein, wenn nicht besteht Handlungsbedarf. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und WechselnA wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihren Sohn zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürztA und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionierenA, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Möchten Sie abstillen, gibt es folgende Tipps. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo, ich bin ein bisschen unsicher,wie ich mit abgepumpter Muttermilch,die ich einfrieren möchte,umgehen muss. Gestern habe ich sehr viel Milch auf einmal abgepumpt und ca eine Stunde in der Küche stehen lassen (Raumtemperatur ca 20 Grad),um sie nicht noch so warm ins Eisfach zu stellen. War das in Ordnung?Wie lange darf ich denn abgepumpte ...
Sehr geehrte Experten, seit ungefähr 3 Tagen haben mein Schatz (11Wochen) und ich ziemliche Probleme beim stillen... ich gebe ihm von Geburt an immer ca 15 min lang eine dann die andere Brust. An der ersten trinkt er ca. 7 min und dann geht er ab und schreit. Dann heißt es wechseln- die andere Brust wird sofort genommen und 15 min gesaugt. Sobal ...
Hallo, wie oben schon kurz angerissen bin ich gerade etwas verunsichert. Folgendes: mein 11 Wochen alter Sohn lässt sich gefühlt oft nur durch die Brust beruhigen. Nach einer Stunde des Wachseins tagsüber wird er ungemütlich und bekommt dann die Brust. Manchmal schläft er dabei ein, aber oft schaukel ich ihn danach noch in den Schlaf. Aktue ...
Liebe Frau Welter, ich bin sehr verunsichert was das Stillen betrifft und habe fast immer Sorge, dass mein Baby nicht genug Milch bekommt. Nur nachts läuft es einigermaßen gut, da saugt mein Sohn meiner Meinung nach lange genug und ich höre Schluckgeräusche. Tagsüber ist es so, dass er ab morgens wirklich am liebsten ohne Unterbrechung an die B ...
Hallo, ich bin es nochmal. Ich bin jetzt sehr verunsichert, da sie auf meine Schilderung geschrieben haben, dass mein kleiner mit 8 Monaten Zuviel Beikost bekommt. Ich hatte Ihnen auf ihre Antwort geantwortet, aber wahrscheinlich geht das bei all den Fragen unter. Der Tag sieht so aus: 11:30/12:00 mittagsbrei, mit Glück nimmt er 11:00 die Brust, ge ...
Hallo Wir haben einen 2 Monate alten Sohn. Leider war er nie einen Fan vom Stillen somit mussten wir die Milch abpumpen und mit dem Schoppen geben. Einige Eckdaten: Alter: 2 Monate Geburtsgewicht: 3610g Gewicht heute: ca. 4800g Nahrung: zuerst abgepumpt und heute Aptamil Pre. Tägliche Trinkmenge: zwischen 550 - 680ml Nun da unser er ...
Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist 18 Wochen alt und wird voll gestillt. Bei der U4 wog sie 6kg. Sie kommt fast alle 1-1,5h und trinkt dann meist 5min an nur einer Brust. Manchmal bei Durst nur 1-2min. Ich habe Schwierigkeiten ihre Hungerzeichen zu erkennen. Sie saugt an allem (außer Schnuller) in ihrer Nähe. Häufig lege ich sie "zum Tes ...
Liebe Biggi, Meine Tochter ist 3 Monate alt und ich stille voll. Nach anfänglichen Schmerzen ist nun alles gut und stillen ist angenehm für mich und die kleine. Ich hab allerdings noch ein sehr großes Problem: ich hab eine extreme Unsicherheit beim stillen. Und zwar ist es so, dass ich panische Angst habe die kleine bekommt nicht genug Milch ...
Sehr geehrte Frau Welter! Mein 8 Wochen alter Sohn und ich hatten leider einen etwas schweren Start. Auch das Stillen wollte nicht klappen und ich bin schon im KH in die Zufütterungsfalle getappt. Die ersten Wochen musste ich nach jedem Stillen eine Flasche nachgeben (30 ml, also minimal). Eine Zeitlang habe ich nach dem Stillen immer noch abge ...
Hallo Ich bin am Überlegen ob ich mein Baby nach der Geburt stillen möchte. Leider finde ich weder im nahen noch im weiteren Umkreis eine Hebamme. Ich möchte auch wenn bei der Geburt alles gut läuft, auch schnell wieder nach Hause. In der Klinik wird mir ja mit Sicherheit das Stillen gezeigt und worauf ich achten muss. Was aber, wenn ich dan ...
Die letzten 10 Beiträge
- Abstillen für Kinderwunsch
- Stillen in der 2 Schwangerschaft
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene