Lena0105
Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist 18 Wochen alt und wird voll gestillt. Bei der U4 wog sie 6kg. Sie kommt fast alle 1-1,5h und trinkt dann meist 5min an nur einer Brust. Manchmal bei Durst nur 1-2min. Ich habe Schwierigkeiten ihre Hungerzeichen zu erkennen. Sie saugt an allem (außer Schnuller) in ihrer Nähe. Häufig lege ich sie "zum Testen" an oder nehme sie in die Stillposition und schaue, ob sie nach der Brust sucht. Nachts biete ich bei jedem "sich winden" immer direkt die Brust an... vielleicht zu schnell? Mache ich etwas falsch? Außerdem hat sie früher einfach aufgehört oder gelächelt wenn sie beim Stillen fertig war. Jetzt schreit sie wenn ich ihr die Brust zu lange hinhalte. Wieso ist das jetzt so? Ich möchte sichergehen, dass sie satt ist. Sollte ich stets beide Brüste anbieten? Welche Brust nehme ich bei der nächsten Mahlzeit wenn sie nur eine Brust halb leer getrunken hat? Sollte ich, wie von einigen Leuten empfohlen, ihr bei Durst erstmal Wasser geben? Ich weiß, dass manche Säuglinge 12 und mehr Mahlzeiten in 24h möchten aber kann man die Brust zu häufig anbieten? Bzw. trinken Babys auch wenn sie keinen Bedarf haben? Können sich Babys an häufiges Stillen GEwöhnen (so kleine Kinder kann man ja nicht VERwöhnen)? Entschuldigen Sie die vielen Fragen. Vielen Dank und viele Grüße!!
Liebe Lena0105, wenn Dein Kind trinkt, wenn Du ihm die Brust anbietest, dann ist auch der Bedarf da ;-). Dein Kind würde sich nicht an die Brust zwingen lassen und Du kannst ruhig so weitermachen. Es müssen nicht unbedingt beide Seiten gegeben werden, so lange ein Baby gedeiht. Wichtig ist das Gedeihen. Ob dein Kind gedeiht kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Muttermilch hat einen hohen Wasseranteil, indem alle übrigen Bestandteile gelöst sind. Durch diesen hohen Wassergehalt wirkt die Muttermilch durstlöschend. Am Anfang der Stillmahlzeit ist die Milch dünnflüssiger, am Ende hat sie einen höheren Fettgehalt (Vordermilch und Hintermilch). Um den Hunger zu stillen, muss das Baby daher länger an einer Seite trinken, bis es genügend Kalorien erhalten hat. Trinkt es nur kurz und erhält dabei nur Vordermilch, wird sein Durst gelöscht. Selbst bei sehr heißem Wetter erhält das Baby ausreichend Flüssigkeit, wenn es häufig genug angelegt wird. Selbst in heißen Klimaten ist keine zusätzliche Flüssigkeitsgabe notwendig. Zusätzlicher Saft oder Tee würde nur dazu führen, dass das Interesse des Babys an der Brust nachlässt und das wiederum wirkt sich ungünstig auf die Milchproduktion aus. Die Milchmenge richtet sich danach, wieviel das Baby trinkt. Wird es seltener angelegt, geht die Milchmenge zurück. Tee oder Saft haben keinen bzw. nur einen geringen Nährwert und können deshalb das Gedeihen des Babys negativ beeinflussen. Außerdem besteht bei der Verwendung von künstlichen Saugern die Gefahr einer Saugverwirrung. Es gibt auch keine fixe Vorschrift „es muss mit der Seite begonnen werden, an der das letzte Mal zuletzt getrunken wurde". Wichtig ist, dass das Baby gedeiht und sich gut entwickelt und ihr beide euch wohl fühlt. Viele Frauen tasten einfach und geben die Brust, die sich voller anfühlt. Deinem Kind tut es unendlich gut, dass du auf seine Bedürfnisse eingehst und sie ernst nimmst. Die Nähe, die du ihm dabei schenkst, wird dazu beitragen, dass sie ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Lass dich nicht von anderen verunsichern, Du machst nichts falsch! Leider gibt es viele Menschen, die versuchen uns immer wieder reinzureden und Angst zu machen, dass wir unsere Kinder verziehen, verwöhnen, verderben. Doch ich sag dir was: Ich habe La Leche Liga Familien gesehen, die sich eben NICHT davor gefürchtet haben, und die ihre Kinder mit liebevoller Aufmerksamkeit (und später dann auch mit liebevollen Grenzen) erzogen haben, und diese Kinder haben mich zutiefst beeindruckt! Es sind selbstbewusste, gesunde und starke Persönlichkeiten geworden. Ein Kind, das man schon von klein auf als "Gefahr" betrachtet, dessen Bedürfnisse man lieber nicht zu schnell befriedigt damit es nicht zum Tyrannen wird, laufen viel eher Gefahr, später dann mal einen Therapeuten zu benötigen um sich klar zu werden, warum das Selbstwertgefühl so schwach ist. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, doch Bindungspsychologen bestätigen das immer wieder... Und natürlich MUSS "Mama" nicht gleich "Brust" oder „Tragen“ sein, doch es ist das natürlichste, eben das, was die Natur für dein Kind in diesem Alter vorgesehen hat, und alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Ersatzbefriedigung. Die nur mit viel Aufwand ein guter Ersatz sein kann… Und NEIN, das Kind kann nicht „verwöhnt" werden, wenn es viel Nähe und Zuwendung bekommt. LLLiebe Grüße Biggi
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