Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich weiss einfach nicht mehr weiter: Mein Sohn Louis (11 Monate) bekommt Mittags ein Gläschen, nachmittags eine Banane oder ein Obstgläschen und ab und zu mal eine Reiswaffel, ansonsten stille ich ihn noch. Vor einer Woche war er krank, hatte Fieber, Durchfall und hat zweimal erbrochen, und da wollte er nichts anderes als die Brust, was dazu geführt hat, dass ich ihn 3-4 Tage wieder voll gestillt habe. Mittlerweile ist es außerdem auch so, dass er nachts so ca. 4-5 mal gestillt werden will und manchmal alle 15 Minuten aufwacht und weint (schon so seit 5-6 Wochen). Ist das denn normal? Als er viel kleiner war hat er doch schon durchgeschlafen und jetzt so ein Rückschritt! Ich weiss auch nicht, ob ihm abends schon Brei geben soll. Entweder werden die doch mit künstlicher Säuglingsmilch angerührt (was ich eigentlich nicht so gerne möchte) oder mit Vollmilch ( die ich ihm auch erst mit einem Jahr geben wollte, wegen Allergiegefahr). Oder kann ich den Brei jetzt schon mit Vollmilch anrühren? Dazu kommt, dass ich mich vor einigen Wochen von meinem Mann getrennt habe und der Frauenarzt sagte, dass ich jetzt unbedingt mal an mich denken müsste. Ich habe ziemlich viel abgenommen und stehe auch so ziemlich unter Stress. Ich sollte unbedingt Vitaminpräparate und Calcium Tabletten nehmen, da ich ja schon "so lang" stille und der Körper über die normale Nahrung nicht seinen Bedarf an den Mineralien und Vitaminen während der Stillzeit decken könne. Wenn ich Louis abends dann einen Brei geben würde, vielleicht schläft er ja dann mal ein par Stunden am Stück? Vielen Dank für Deine Antwort! Liebe Grüße Tanja
? Liebe Tanja, das, was Du als „Rückschritt" bezeichnest, ist vollkommen normal in der Entwicklung eines Kindes. Fast alle Kinder haben irgendwann ab etwa vier bis sechs Monaten eine Zeit, in der sie nachts (wieder) vermehrt aufwachen und zwar unabhängig davon, wie sie ernährt werden. Das ist entwicklungsbedingt. Bei euch kommt noch dazu, dass ihr euch getrennt habt. Diese Trennung ist mit Sicherheit nicht aus heiterem Himmel und ohne Schmerzen zustande gekommen und Kinder haben - auch wenn sie noch ganz klein sind - sehr sensible Antennen dafür, wie es den Eltern geht. Dein Kleiner spürt, dass da etwas vorgeht, was viel Unruhe in dein und sein Leben bringt, da kann er nicht anders als auch darauf reagieren. Selbstverständlich kannst Du Louis abends einen Brei anbieten und da er noch ausreichend oft gestillt wird, kann dies ein milchfreier Brei sein. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er dann tatsächlich länger schläft, ist eher gering einzuschätzen. Vollmilch oder überhaupt artfremde Milch sollte erst ab etwa einem Jahr eingeführt werden. Bei einer gesunden und einigermaßen ausgewogenen Ernährung kann eine Frau ihren Nährstoffbedarf sehr wohl auch in der Stillzeit über die normale Nahrungsaufnahme decken. Zusätzliche Vitamin- und Mineralstoffpräparate sind lediglich bei nachgewiesenen Mangelzuständen und dann ganz gezielt empfehlenswert. Wenn Du dich also durch den Stress der letzten Zeit nicht so gut ernährt hast, dann können solche Präparate jetzt unter Umständen für dich wirklich sinnvoll sein. Doch deine Erschöpfung und dein Stress sind wohl kaum dem Stillen anzulasten, sondern der allgemeinen Situation, die belastend für jede Frau ist, ob sie stillt oder nicht. Im Gegenteil: Das Stillen sorgt dafür, dass Du durch das Prolaktin noch ein bisschen gelassener sein kannst. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein Kind für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihnen spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für die kommende Zeit und den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Menschen, die dich jetzt unterstützen LLLiebe Grüße Biggi
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