Hallo Biggi
Ich versuche, nicht zu weit aufzuholen, aber ich muss ein bisschen Kontext mitgeben..
Du hast mir vor einem Jahr sehr geholfen, das Ruder für den nicht so gelungenen Stillstart noch mal rumzureißen und es hat bis zum ersten Geburtstag gut gepasst. Danke noch mal dafür, das war eine ganz tolle Hilfe < 3
Nun möchte ich mit 13 Monaten langsam Abstillen, das nächtliche Weinen beim häufigen Aufwachen, Nächte mit Dauernuckeln und das Zwicken der Brust zehrt einfach an meinen Nerven.
Mit Job und getrennt vom Vater ist das zu viel Belastung für mich und ich möchte die Stillzeit in schöner Erinnerung behalten.
Vor ein paar Wochen sah es so aus, dass es sich selbst ergibt: er geht 4 Tage die Woche in die Kita und isst dort super mit, trinkt schon seit Oktober dort keine Milch mehr und er schläft zwei Nächte bei seinen Papa, wo er teilweise nur einmal nachts abgepumpte Milch, Pre oder Wasser bekommt.
Meine Milchmenge ging dann auch schon zurück, teilweise musste ich nicht mehr abpumpen, aber der Kleine protestierte nachts bei mir so vehement, dass ich doch wieder stillte.
Aktuell im Weihnachtsurlaub bei meinen Eltern stillen wir nun auch wieder tagsüber, da er nicht so viel isst, und abends muss ich zwischen 20 und 22 Uhr alle 30-45 Minuten stillen, so dass ich abends mit um 20 Uhr "ins Bett" gehe...
Ich denke, dass sich das Essen mit der Kita wieder einpendelt und ich tagsüber wieder reduzieren kann, aber was könnte die Lösung für die Nächte sein?
Soll ich ihn einfach Mitte/Ende Januar mal ein paar Nächte am Stück beim Papa schlafen lassen und gucken, ob es sich damit erledigt oder hat das wenig Erfolgsaussichten da der Kleine sich überall so gut an die unterschiedlichen Gegebenheiten anpasst?
Falls ich das probiere, würde ich ihn natürlich trotzdem gerne sehen, zum Beispiel zum Abendessen (Papa wohnt 20 Minuten entfernt) oder wäre eine "harte Trennung" für 3-4 Tage wahrscheinlich erfolgsversprechender?
Die Brust bekomme ich idR mit leichtem Ausstreichen, Abpumpen in den Griff und würde zusätzlich kühlen und Minz- und Salbeitee versuchen.
Du merkst, ich würde gerne aus der eher bedauerlichen Situation, dass der Papa und ich getrennt sind, für mich etwas Positives und Hilfreiches rausholen - aber vielleicht ist es auch zu naiv gedacht? ;)
Danke für deine Zeit.
Liebe Grüße
Izzy
von
IzzyP
am 29.12.2021, 02:16
Antwort auf:
Abstillen - besser ein paar Nächte zu Papa?
Liebe Izzy,
ich persönlich kann nur davon abraten auf „kalten Entzug" abzustillen.
Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Dir und Deinem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Dein Kind nach einem Wochenende oder einer Woche, die Du verschwunden warst nicht doch weiter an die Brust will.
Am besten wäre es, wenn Du wieder schrittweise vorgehen würdest und anfangs stillfreie Stunden einführen würdest.
Kennst Du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“?
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich Dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von Dir aus Deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf Dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du Deinem Kleinen während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Die ersten paar Nächte werden nicht einfach werden und Dein Kind wird erst einmal toben. Vielleicht kannst Du an einem Wochenende beginnen, damit Du tagsüber etwas ausruhen kannst.
Hab Geduld, mit liebevoller Konsequenz schaffst Du das!
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.12.2021
Antwort auf:
Abstillen - besser ein paar Nächte zu Papa?
Hallo Izzy, mein Kleiner ist 14 Monate alt und wir sind auch getrennt. Hast Du vielleicht lust, Dich dazu auszutauschen? Lg
von
FrankaLeona
am 29.12.2021, 08:55
Antwort auf:
Abstillen - besser ein paar Nächte zu Papa?
Vielen Dank,Biggi, für deine Einschätzung und deine Tipps. Buch ist bereits bestellt :)
Und bitte entschuldige meine späte Reaktion, ich musste kurzfristig eine coronapositive Kollegin vertreten und dann war Silvester und 900km Fahrt und die Tage kurz
von
IzzyP
am 03.01.2022, 21:49
Antwort auf:
Abstillen - besser ein paar Nächte zu Papa?
@FrankaLeona: sehr gerne, finde ich cool, dass du dich gemeldet hast :) h habe dir eine PN geschickt
von
IzzyP
am 03.01.2022, 21:50