Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

unruhige Nächte beim Baby

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: unruhige Nächte beim Baby

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich ahbe ein 5 Wochen altes Töchterchen, das nachts ganz extreme Probleme hat und ich hätte gern gewußt, ob das noch im Bereich der Anfangsschwierigkeiten liegt oder wir sie mal einem Arzt zeigen sollten. Ich ahbe zwar schon von einigen mitbekommen, daß es ihnen ähnlich erging, aber wiederum ist es recht selten so schlimm. Unser Baby wirkt nachts, als hätte es immer Schnupfen, was aber nicht der Fall ist. Es gurgelt mit der Muttermilch, sie kommt zur Nase und zum Mund wieder raus, sie zieht die Luft ein, verschluckt sich, und macht megalaute Geräusche; wie ein Gewichtheber und eine Maus zusammen, grunzt, stöhnt, ächzt, krächtz, fiept-aber wirklich soo laut, daß wir alle nicht schlafen können! Sie schläft oft keine halbe Stunde am Stück und ich bin die ganze Nacht am Tun; sie hochheben zum Bäuerchen, der dann heftigst kommt, am Finger nuckeln lassen, wenn ihr die Milch zu viel wird (ich geb nachts schon immer die leerere), sie ständig umbetten (anfangs schlief sie in meinem Arm, da wurde es besser (wir schlafen alle zusammen), aber diese Erhöhung reicht ihr seit einer Woche nicht mehr, da haben wir sie ins Stillkissen zwischen uns gebettet, das ist aber mittlerweile auch nicht mehr hoch genug, Stillen bruhigt sie kaum mehr, dasheißt, der Akt an sich schon, aber sie trinkt dann oft hektisch und danach geht alles von vorne los. Ich habe aber mittlerweile kein Beruhigungsmittel mehr und wir wissen nicht mehr, wie wir die Nächte überstehen sollen, da sie zwischen den Stillmahlzeiten überhaupt nicht ruhig werden kann. Sie hat dann auch noch große Probleme beim Windel füllen; dauert oft die halbe Nacht, und sie drückt und drückt. Am Tag schreit sie sehr viel, beruhigt sich aber im Tragetuch und kann da problemlos schlafen. Ablegen läßt sie sich allerdings nur im Tiefschlaf und wacht dann auch gleich wieder auf. Abends ist es auch so; sie wird in den Schlaf gestillt oder gehopst, aber sobald man sie hinlegen will, wacht sie auf. Tagsüber klappt das Stillen auch besser, wenngleich ich mich frage, warum sie oft nicht richtig andoggt, sondern erst mal lange an der Brust herumleckt und sie auch noch manchmal verliert. Müssen wir uns auf noch ein paar schlaflose Wochen einstellen oder sollten wir mal zum Arzt wegen der Verdauungsprobleme? Ratlose Grüße Anke mit 2 Mädchen


Biggi Welter

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Liebe Anke, aus der Ferne kann ich ihnen leider nicht helfen, bitte stellen Sie ihr Kind dem Arzt vor, der Sie sicherlich beruhigen wird. Bitte melden Sie sich nach dem Arztbesuch noch einmal und wir werden dann gemeinsam versuchen , ihrem Baby wegen den Blähungen zu helfen. Bitte beantworten Sie mir auch einige Fragen, damit ich mir ein genaueres Bild machen kann: Was hat ihre Tochter bei der Geburt gewogen? Was war das niedrigste Gewicht? Wie viel wiegt sie zur Zeit? Wie oft wird die Kleine gestillt? Wie lange dauert eine Stillzeit? Können Sie Ihr Baby beim Stillen schlucken hören? Bekommt Ihr Baby irgend etwas außer Muttermilch (Tee, Wasser. Etc.)? Verwenden Sie einen Schnuller? Wie viele nasse Windeln hat Ihr Baby innerhalb von 24 Stunden? Wie oft Stuhlgang? Ich freue mich auf ihre Antwort, bis dahin llliebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, sie wot bei der Geburt 3600 g; wieviel sie heute wiegt, weiß ich nicht ,aber sie nimmt gut zu, das sieht man; sie Bäckchen "hängen" und die Beine sind voller Speck. Das niedrigste Gewicht war bei der U2 3560 g. Sie wird nach Bedarf gestillt, und ich zähle da nicht, aber im Schnitt alle 1-2 Stunden. Volle Windeln hat sie auch genug, 3-5 am Tag. Stuhlgang mehrmals am Tag. Eine Stillmahlzeit dauert bei ruhigem trinken ca. eine Viertelstunde mittlerweile, bei hektischem mit viel Milch von mir 5 Minuten; dann muß ich sie nach einer Pause aber nochmals anlegen. Ich kann sie schlucken hören. Sie bekommt nichts außer Mumi, auch keinen Schnuller. Soweit von mir; Baby weint... Liebe Grüße anke


Biggi Welter

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? Liebe Anke, das klingt ja schon mal alles so, als ob das Baby gut gedeiht, so dass hier wohl kein Anlass zur Sorge besteht. Ohne euch sehen zu können, tippe ich darauf, dass die Kleine Probleme damit hat, mit der wohl sehr stark fließenden Milch zurecht zu kommen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Das sind Hinweise für einen starken Milchspendereflex, der zu hastigem Trinken führen kann. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Probieren Sie die Tipps einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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