Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkverhalten

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinkverhalten

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guten morgen, ich möchte euch gerne um rat bitten. meine tochter ist nun korrigierte 9 wochen alt (wiegt 4900 gramm, ist 57 cm groß und hat einen KU von 39,5 cm), kam aber bereits vor fünf monaten zur welt. sie hat nur am anfang (verständlicher weise) probleme mit dem trinken gehabt. nun macht sie uns seit ca 10 tagen das leben schwer. sie lässt sich von gott und der welt ablenken, schmatzt und saugt vermehrt luft, sodass wir am tag auf ca. 550 - 650 ml kommen. letzte woche hat sie 200 gramm zugenommen . wir haben auch verschiedenen veränderungen feststellen können, z.b. kann sie nun ihren kopf heben und halten, nimmt ihre umwelt deutlich wahr, erkennt "freund und feind", brabbelt vor sich hin, singt gerne mit mama und papa ... wir haben bereits die verschiedensten dinge ausprobiert, z.b den sauger, flasche, trinkposition, ... gewechselt. nun zu unseren fragen : - liegt das alles an ihrer derzeitigen entwicklungsphase ? - wie lange kann so etwas dauern ? - reicht die trinkmenge ? ... :-) DANKE !!! PS : sie machte keinen kranken oder unzufriedenen eindruck, ganz im gegenteil. ein flüssigkeitsmangel ist ebenfalls nicht festzustellen.


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Liebe(r) Bastian, wird Ihr Baby gestillt? Wenn ja, kann der Flaschensauger daran schuld sein, dass das Kind sich an der Brust irritiert benimmt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Auch Kinder, die monatelang damit zurecht kamen, können noch saugverwirrt werden. Es kann aber auch sein, dass Ihr Baby einfach einen Entwicklungsschub durchmacht. In diesem Alter beginnt ein Baby sich mehr für seine Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Da kann die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Danke für die Antwort ! Mit freundlichem Gruß, Bastian


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