Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Trinkdauer / Schilddrüse

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Trinkdauer / Schilddrüse

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Hallo Biggi, ich habe gleich zwei Fragen: 1. Mein Sohn ist jetzt 8 1/2 Monate alt und wird zu jeder Mahlzeit zusätzlich gestillt, weil er schlecht andere Flüssigkeit zu sich nimmt. Trotzdem komme ich nicht auf 5-6 nasse Windeln am Tag, sondern vielleicht auf 4. Meistens ist eine etwas leichtere dabei (von nachmittags um 4 Uhr bis abends um 7 Uhr) Mittags gibt es Gemüsebrei und abends Getreide-Milchbrei mit Obst. Dazwischen gibt es frühmorgens, vormittags, mittags, nachmittags, abends Brust und wenn es irgend geht, versuche ich ihm andere Flüssigkeit einzuflößen. Dazu kommt, daß er sehr schnell trinkt (3-5 Minuten an jeder Seite, nur morgens 10 Minuten) Wie kann ich mein Kind zum Trinken bewegen? Der Arzt sagt, die Kinder trinken, wenn sie Durst haben. 2. Haben Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin) eine Auswirkung auf die Milchbildung? Mein FA meint, ich solle es während der Stillzeit ruhig nehmen. Erfahrungsgemäß sind Frauenärzte aber meist nicht die richtigen Ansprechpartner für Stillprobleme. Deswegen frage ich hier mal nach. Vielleicht gibt es einen Zusammenhang zu meinem 1. Problem. Danke für die Hilfe Ina Q.


Biggi Welter

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? Liebe Ina, die Regel mit der Zahl der nassen Windeln gilt für vollgestillte Kinder, die sonst keinerlei Flüssigkeit oder Nahrung bekommen. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Solange ein Baby weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt die Muttermilch, um seinen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Die Schilddrüse kann Einfluss auf die Milchbildung haben, vor allem dann, wenn eine Schilddrüsenunterfunktion besteht ist es möglich, dass die Milchproduktion nicht ausreichend in Gang kommt und die Milchmenge nicht genügt, um den Bedarf des Babys zu decken. Deshalb ist es wichtig, dass (nicht nur in der Stillzeit) ein eventueller Mangel an Schilddrüsenhormon ausgeglichen wird. Die Schilddrüsenhormone, die Du einnimmst, dienen dazu, den „Normalzustand" wieder herzustellen, da deine eigene Schilddrüse anscheinend zu wenig Hormone bildet. Es ist allerdings sinnvoll nach einer Schwangerschaft zu überprüfen, ob die Dosis noch stimmt, oder die Frau neu eingestellt werden muss. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Schilddrüsenhormon Erfahrungen. L-Thyroxin (z.B. Euthyrox) wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt (mindestens 1 µg/kg/Tag bei Erwachsenen) und ist daher nicht problematisch. Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1 µg/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 µg/kg auf, das entspricht etwa 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 µg/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht. Sie hat im Falle einer kongenitalen Hypo- oder Athyreose aber auch keine therapeutische Wirkung. Empfehlung für die Praxis: Die Substitution von Hormonen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse stellt physiologische Verhältnisse her und ist auch in der Stillzeit, falls erforderlich, weiterzuführen. Schilddrüsenhormone sollen nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch höhere Thyreostatikadosen erforderlich werden." LLLiebe Grüße Biggi Welter


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