Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, meine Tochter ist gut 5 Monate alt. Sie wird bislang voll gestillt, wobei ihr Rhythmus bei 4-6 Stunden lag. Sie ist für ihr Alter mit 8,8kg absolut kein Leichtgewicht :-) Bisher hat alles toll geklappt. Aber seit einer Woche kommt sie nachts 2-3 Mal, was wohl daran liegt, dass sie letzte Woche Probleme mit dem Zahnen hatte. Davon merke ich jetzt aber nichts mehr, trotzdem hält sie mich die halbe Nacht auf Trab. Sie trinkt dabei jetzt anders als vorher, reißt und kaut auf der Brustwarze herum, dass sie mir jetzt total weh tun. Wir haben versucht, ihr abends Brei zu geben, in der Hoffnung, dass sie dann wieder ihre nächtlichen 8-10 Stunden schläft und meine Brust sich erholen kann. Aber sie weigert sich, vom Löffel zu essen, haut aber an der Brust richtig rein. Irgendwie weiß ich nicht, was ich machen soll. Morgens stehe ich total neben mir, da die Große durch das Geschrei auch aufwacht und in unser Bett kommt. Kann das alles noch am Zahnen liegen und wie kann ich sie an die Beikost gewöhnen????? Oder soll ich sie doch noch über den 6. Monat voll stillen? Liebe Grüße Annika
Mitglied inaktiv
? Liebe Annika, sicher ist es in dieser Situation sinnvoll, dass die Kinderärztin/arzt einmal schaut, ob das Kind aus irgendwelchen Gründen vielleicht Schmerzen hat, die es zu diesem Verhalten veranlassen. Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass dein Kind schlicht und ergreifend entwicklungsbedingt nachts vermehrt aufwacht und daran lässt sich wenig bis gar nichts ändern, auch nicht mit einem Brei am Abend (selbst wenn sie ihn essen würde). Es ist geradezu klassisch, dass ein Baby in diesem Alter anfängt nachts (wieder) häufiger aufzuwachen und auch wieder häufiger nach der Brust zu verlangen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Hier noch ein paar Tipps, die dir vielleicht weiterhelfen, mehr Zeit für dich zu finden: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die dich hinlegst, spazierengehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem älteren Kind oder dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder dich mit dem größerem Kind beschäftigen oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch deine beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Als mehrfache Mutter weiß ich aus eigener Erfahrung wie anstrengend diese Zeit sein kann, aber ich weiß auch, dass es vorbeigeht und wieder einfachere Zeiten kommen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen kannst. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst und nimm alle Hilfe für Haushalt usw. an, die Du bekommen kannst, damit Raum und Luft für deine Erholung bleibt. LLLiebe Grüße Biggi
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