Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Tandem stillen oder abstillen?

Frage: Tandem stillen oder abstillen?

Mom4Four

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Hallo :) Ich bin jetzt in der 22. Woche schwanger und habe noch einen Jungen der im Oktober jetzt 3 Jahre alt wurde. Er ist immer noch nicht ganz abgestillt, was heißt das er immer noch zum einschlafen abends einmal stillen möchte. Mal davon abgesehen das er mit 3 ja nun mal langsam aufhören dürfte ( ich warte immer noch auf das "sie stillen sich selbst ab" und glaube langsam nicht mehr so ganz dran ) frage ich mich was jetzt für die Kinderseele besser wäre. Einfach weitermachen und darauf warten das es von selbst ausschleicht. Oder vor März irgendwie versuchen abzustillen, bevor das Baby kommt. Stillt er sich selbst ab wenn er sieht das er der Große ist? Wäre er eher eifersüchtig wenn ich jetzt mit der Brechstange abstillen würde..der Bruder dann aber gestillt wird?? Wäre tandemstillen sinnvoll? Gibt es da wenn was zu beachten, zwecks Übertragungen aus dem Kindergarten? Also einer nur links einer nur rechts?? Oder ist wechseln okay oder sogar besser? Entschuldigen sie die vielen Fragen Danke und lieben Gruß, Tanja


Biggi Welter

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Liebe Tanja, ich persönlich würde jetzt alles so lassen und wenn es für SIE passt, dann lassen Sie Ihr großes Kind einfach selbst entscheiden. Wenn das ältere Kind nur gelegentlich stillt, muss die Mutter nicht darauf achten, dass das Neugeborene genug Kolostrum bekommt. Sollte das ältere Kind öfter stillen, möchte die Mutter vielleicht sicher sein, dass das Neugeborene auch Vorrecht an der Brust hat. Wenn die Mutter während der ersten Wochen Extra Hilfe zuhause hat, kann diese Hilfe oder der Vater vielleicht dem größeren Kind mehr Aufmerksamkeit widmen, so dass es für die Mutter einfacher ist, sich dem Baby zu widmen. Ein stillendes neues Geschwister kann beim größeren Kind zeitweise den Wunsch vergrößern, auch öfter zu stillen. Für das größere Kind ist es auch mehr als Ernährung; es ist Gemütlichkeit und Nähe. Wenn es besorgt ist und sich vom neuen Familienzuwachs bedroht fühlt, mag es sich vermehrt dem Stillen zuwenden, um sich rückzuversichern, dass es immer noch geliebt wird und seinen Platz an Mutters Brust hat. Besonders wenn es die tiefer werdende Zuneigung seiner Mutter zum Baby spürt, könnte das größere Kind einen Drang verspüren, seine eigene Bindung durch häufiges Stillen andere Bedürfnisse zu restabilisieren. Das ältere Kind könnte während der ersten Wochen öfter lockerere Stühle haben, das hängt mit der laxativen Wirkung des Kolostrums zusammen. Es wird sich aber mit dem Wandel zur reifen Muttermilch ändern. Auch wenn das größere Kind während der Schwangerschaft gestillt hat, kann es nach der Geburt zu Milchstaus kommen, besonders wenn das Neugeborene während der ersten Tage noch nicht so häufig trinkt. Wenn es möchte, kann das ältere Kind beim Vermeiden oder erträglich Machen von Staus sehr hilfreich sein, wenn bei der Mutter sich nach dem dritten bis vierten Tag die Milch ändert. Manche älteren Geschwister verweigern die Brust bis sie sich wieder weicher und gewohnter anfühlt, andere sind ganz begeistert von der neuen Fülle. Normale Hygiene ist ausreichend beim Tandemstillen. Regelmäßiges Baden oder Duschen, saubere Kleidung und normale Sauberkeit sind gut genug. Die Drüsen rund um die Brustwarze sondern eine antibakterielle Flüssigkeit ab und Babys sind mit einer Immunität gegen die meisten Haushalts (und Geschwister ) Keime geboren. Muttermilch enthält ebenfalls diese Immunglobuline. Wenn ein Geschwister krank ist, ist es nicht nötig, dass die Mutter jeweils beiden Kindern nur eine bestimmte Seite anbietet, weil die Krankheitserreger, die Erkältungen und andere Infektionen hervorrufen, schon ausgetauscht wurden, bevor die ersten Symptome zu sehen waren. Bis dahin hatten die Kinder denn auch schon einige Tage Gelegenheit, an der Brust die Keime auszutauschen. Ausnahme bei dieser Regel ist Soor, eine Pilzinfektion, die zwischen Mutter und Baby vorkommt, wie auch jede ernst oder extrem ansteckende Krankheit. In diesen Zeiten möchte die Mutter vielleicht jedes Kind auf "seine" Seite begrenzen. Einer Mutter, die Zwei stillt, mag auffallen, dass sie hungriger und durstiger ist, als beim Stillen des ersten Babys. Um ihren gewachsenen Hunger zu befriedigen, könnte es hilfreich sein, nährstoffreiche Snacks parat zu haben und etwa alle zwei bis drei Stunden etwas zu essen. Trinken Sie nach Durst. Sie können messen ob Sie genug trinken, indem Sie Ihren Urin beobachten. Ist er zu konzentriert oder dunkel, oder wenn Sie an Obstipation leiden, müssen Sie mehr trinken. Sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da! FREUEN Sie sich!!! LLLiebe Grüße Biggi


Mom4Four

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Das beruhigt mich und ich lasse es dann nun einfach mal auf mich zukommen. :) Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort Liebe Grüße, Tanja


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