Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Streß beim Stillen!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Streß beim Stillen!

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Guten Morgen Fr. Welter, mein Sohn ist jetzt 8 Monate und ich habe ihn bis zum 6 Monat voll gestillt. Jetzt sind wir bei morgens Stillen mittags Gemüse-Kartoffeln-Fleisch nachmittags Getreide-Obst abends Milch-Getreide Das morgentliche Stillen artet seit einer Woche zum totalen Streß aus. Normalerweise war er ein Genißer und hat eine halbe Stunde konstant getrunken, jetzt trinkt er 5 Minuten und dann wird gespielt, geärgert, geturnt. Nicht nur, dass es total stressig ist, ich hab auch Befürchtungen, dass er nicht mehr ordentlich zunimmt, denn er ist eher ein "Zarter". Er hat sich auch noch nie mit Hunger gemeldet, er weint so gut wie nie. Was könnte ich ihm morgens zum Frühstück anbieten??? Einen Milch-Getreidebrei??? Er trinkt nicht aus der Flasche, dass hat er noch nie gemacht... Vielen Dank für Ihre Hilfe. Liebe Grüße Conny


Biggi Welter

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Liebe Conny, mit seinen 8 Monaten bekommt Ihr Baby schon recht viel Beikost und Sie sollten nicht noch mehr Beikost anbieten. Ich denke eher, dass Ihr Kind streikt und Sie daran arbeiten sollten. Wenn Sie ihn wieder an die Brust bekommen wollen, dann müssten Sie konsequent alle künstlichen Sauger (Flasche und Schnuller) weglassen und sehr viel Zeit in Ruhe damit verbringen, ihn anzulegen. In dieser Situation bewähren sich auch folgendeTipps, o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Und nochmals der Hinweis: bleiben Sie ruhig und geduldig, es lässt sich nichts erzwingen. Sie können Ihrem Kind selbstverständlich auch Ersatzmilch anbieten, diese kann auch mit einem Becher gegeben werden. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben. Wenn Sie mir Ihren ohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Fr. Welter, vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich wäre sehr dankbar für Tipps von einer Stillberaterin in meiner Nähe. Meine Postleitzahl lautet: 58791 Werdohl. Viele Grüße Conny


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Liebe Conny, wenden Sie sich bitte an Frau OOMEN-WELKE Katja, Tel.: 02302-912463, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Fr. Welter, wie meinen Sie das, dass Lennox recht viel Beikost bekommt??? Laut dieser Seite und sämtlichen anderen Ratgebern währe es sogar ab dem 4. Monat möglich, mit der Beikost zu beginnen. Ich hab ihn 6 Monate voll gestillt, dann hat er die Mittagsmahlzeit bekommen, mit dem 7. Monat den Abendbrei und mit dem 8. Monat den Nachmittagsbrei...ganz nach Plan...ich bin etwas verwirrt, denn ich möchte doch alles bestmöglich machen... :-(


Biggi Welter

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Liebe Conny, ganz sicher habe ich nicht geschrieben, dass man Beikost ab vier Monaten geben sollte. Das Thema "ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten "kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel "Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: "Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer "Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. Die Empfehlung lautet nicht, strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Ihr Kind wird nur noch einmal am Tag gestillt, das meinte ich und es ist so, dass ein Baby in diesem Alter noch ein großes Saugbedürfnis hat, welches gestillt werden sollte. Deshalb sollte nicht noch ein Brei, sondern eben die Brust (oder die Flasche) gegeben werden sollte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Ich hoffe, ich habe Sie nicht noch mehr verwirrt! LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo Fr. Welter, der Grund, warum ich an Sie geschrieben habe, ist dass ich einfach Angst hatte, dass mein Sohn nicht mehr genug zum "wachsen" bekommt, on nun Muttermilch oder Folgemilch. Ich habe mich bewußt dazu entschieden, sechs Monate voll zu Stillen, damit ich meinem Kind das Beste gebe. So soll es auch weiterhin sein.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

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