Hallo. Ich bin schwanger und möchte nach der Geburt unbedingt stillen. Nun habe ich schon mehrmals gehört, dass das Stillen ein „störanfälliges“ System sei.
Ich habe mit meiner Schwiegerfamilie seit Jahren keinen Kontakt mehr, da ich die teilweise sehr heftigen Streitereien, die bei praktisch jedem Treffen stattfinden und den (nach meinem Empfinden) respektlosen Umgang irgendwann nicht mehr aushielt (wobei ich meist „nur“ Zeugin und weniger Beteiligte war). Mein Mann pflegt sporadischen Kontakt, kann aber meine Haltung verstehen. Trotzdem möchte er natürlich, dass seine Familie uns nach der Geburt besuchen kann, um das Baby zu sehen (am liebsten noch im Krankenhaus, sonst aber so früh wie möglich dann zuhause). Dazu kommt noch, dass mehrere Familienmitglieder regelmässig krank zu den Familientreffen kommen (mit Grippe inkl. Fieber z.B.), auch, wenn sie gebeten werden, dies nicht zu tun. Deshalb mache ich mir Sorgen, dass dies auch bei einem solchen Besuch der Fall sein könnte und das negative Konsequenzen für ein Neugeborenes hätte.
Sind das ebenfalls Faktoren, die dieses „störanfällige System“ stören könnten und Einfluss auf den „Stillerfolg“ haben könnten? Oder reicht dazu ein einzelner solcher Besuch, unabhängig davon, wie sehr es mich vorher und nachher aufwühlt, nicht aus?
von
Cynthiaaa
am 21.08.2019, 22:54
Antwort auf:
Stillen und Stress
Liebe Cynthiaaa,
mach Dir keine Sorgen, dass wird zwar vielleicht stressig, aber sicher versiegt die Milch nicht so schnell.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es wirklich ruhig zu bleiben. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt).
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt??
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Mach Dich nicht verrückt und gehe möglichst gelassen mit der Situation um.
Und sollte jemand erkältet sein, nimmt er das Baby einfach nicht auf den Arm!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.08.2019