Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillstreik seit 10 Wochen, pumpe seit dem ab, Rückweg möglich?

Frage: Stillstreik seit 10 Wochen, pumpe seit dem ab, Rückweg möglich?

nima08

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Liebe Biggi, Meine Tochter ist jetzt 21 Wochen alt, und anfangs hat das mit dem Stillen auch gut geklappt. Ich hatte so viel Milch, dass ich schon in der Schwangerschaft öfters in einer Milchlache aufgewacht bin.... Auch als meine Tochter da war, hatte ich sofort die Vormilch und meine Tochter hat auch gut gesaugt, die Milch schoß nach zwei Tagen ein, die Krankenschwestern im Krankenhaus machten mir Brustwickel, damit ich keine Entzündung bekam! Meine Brust war steinhart und heiss und rot, ich bekam aber die Kurve. Dann konnte meine Tochter an einem Tag schlecht trinken, da sie meine Brustwarze nicht fassen konnte, weil diese so prall war, da bekam ich von den Schwestern ein Stillhütchen, als es wieder besser wurde, ließ ich das Hütchen wieder weg! Meine Tochter trank gut und schnell, da die Milch nur so aus meiner Brust rausspritze!Sie bekam allerdings auch schon seit dem zweiten Tag von den Schwestern einen Schnuller, wenn sie unruhig war. Sie ist mein erstes Kind und ich wußte nicht, dass man das eigentlich nicht machen soll. Und irgendwie war alles dann ein schleichender Prozess....meine Brust wurde weicher, was ja bedeutet, dass sich die Milchmenge einstellt.Ich spürte den Milchspendereflex deutlicher, wenn sie trank... und dann trank sie immer unruhiger an der Brust, übertreckte sich und weinte....pupste dabei.... irgendwann war es so nervenaufreibend für mich, da sie max. 2 min. an der Brust mit Unterbrechungen trank und dann nur noch weinte.... Dann kamen auch noch Kommentare aus dem Umfeld: "Vieleicht hast Du ja zuwenig Milch!...." Und jeder will plötzlich, dass Du dem Kind die Flasche gibst.... Was für mich total absurd war, da mir doch jeder anfangs versichert hatte, dass ich soviel Milch habe, ich könnte zwei Babies durchbringen. Ich ging dann schließlich zum KA, weil ich dachte, sie hätte beim Nuckeln Schmerzen. Der KA wog sie allerdings nur und sagte, ich solle Zufüttern, da sie "zuwenig" zugenommen hätte....... Ich war total geschockt und holte mir eine elektr. Pumpe aus der Apotheke und fing an abzupumpen und mit der Flasche zu füttern. Ich war tottraurig und habe viel geweint, weil es nicht mehr geklappt hat mit stillen... ich hab´s immer wieder versucht, nachts ging es hin und wieder nochmal und dann ging´s gar nicht mehr .....schon wenn ich meine Brust ausgepackt habe, hat meine Tochter losgebrüllt! Ich fühlte mich so abgelehnt. Ich setzte alle Hebel in Bewegung und telefonierte mit verschiedenen Hebammen und Stillberaterinnen, meine Hebamme war mit dieser Situation völlig überfordert, und sagte nur: Das hätte sie ja noch nie gehört! Das brachte mich nur noch mehr aus der Bahn!!! Hab meiner Tochter sogar das Zungenbändchen durchtrennen lassen, da es etwas angewachsen war,wie bei Papa(Tip von einer Stillberaterin), hat aber nix gebracht. Im Internet las ich dann, dass es auch anderen Müttern so geht wie mir! Was mich zumindest etwas beruhigte. Leider ist es heute noch immer so, dass ich mindestens viermal am Tag abpumpe, die Milch im Kühlschrank lagere und ihr dann mit der Flasche gebe! Da sie jetzt aber tagsüber schon sehr lange wach ist, komm ich zeitmäßig schon recht schwierig hin! Denn nach dem Pumpen, muß ich alles spülen und dann auskochen! Fertignahrung kommt aber für mich nicht in Frage.... Gibt es einen Weg zurück zum "normalen" Stillen???Ich pumpe ja jetzt schon 10 Wochen. Kennen sie jemand, der mich bei dem Versuch unterstützen könnte?? Hab in meiner Gegend niemanden gefunden, der mir helfen konnte! Hab es schon mit Stillhütchen, Tröpfchen Sab Simplex, viel Hautkontakt, miteinander Baden....etc. probiert. Vielen Dank im Vorraus für Ihre Antwort


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Liebe nima08, oh je, da hast du ja schon ziemlich viel mitgemacht. Ich ziehe meinen Hut vor dir, dass du nicht aufgegeben hast - denn leicht hast du es wirklich nicht gehabt. Ich kann deine Trauer verstehen, und die Enttäuschung, dass es bisher nicht geklappt hat. Tatsächlich KANN es sein, dass ein Baby auch nach so "langer" Zeit zurück zur Brust findet, aber das steht und fällt mit der Bereitschaft des Babys, an die Brust zu gehen. Und leider gibt es Kinder, die diese Bereitschaft schneller verlieren als andere. Wie und ob das bei deiner Maus ist, kann ich von hier aus überhaupt nicht voraussagen. Du kannst es einfach nur ermöglichen, in dem ihr viel und dicht zusammen liegt und dabei beide "oben ohne" seid. Versuche nicht, sie zum Stillen zu "verführen", sondern lass es einach zu - oder akzeptiere es, wenn sie kein Interesse mehr hat. Parallel dazu kannst du versuchen, ob du ihr die Milch auch ohne Flasche geben kannst, z.B. in dem du sie ihr mit einem Becherchen fütterst. Das lernen die Kleinen recht schnell und trägt dazu bei, dass sie nicht am Flaschensauger saugen. Wenn ihr dann auch noch auf den Schnuller verzichten könntet, KÖNNTE das dazu beitragen, dass sie doch eher wieder an die Brust geht. Ehrlicherweise jedoch muss ich dich darauf hinweisen, dass Babys im Alter deiner Maus zuweilen nicht mehr bereit sind für eine so einschneidende Veränderung. Möglicherweise hat sie auch schon verlernt, wie man "richtig" an der Brust saugt, und generell braucht es sehr sehr viel Geduld, um ein Baby nach 11 Wochen wieder zur Brust zu bringen. So kann ich dir, unterm Strich, keine Garantie geben, dass es klappen wird, obwohl ich das so gern täte! Ganz wichtig ist, dass du dir klar machst: du bist keine "schlechte Mutter" und schon gar keine "Versagerin", wenn das Stillen nicht so klappt wie du es dir gewünscht hast! Auch eine Mutter, die ihr Kind nicht stillen kann, ist eine gute Mutter. Stillen darf hier nicht überbewertet werden. Márta Guóth Gumberger, IBCLC in Rosenheim, schreibt in ihrem Text "Wenn es mit dem Stillen trotz allem nicht klappt": "Die biologische Möglichkeit, ihr Baby zu stillen, ist manchmal nur theoretisch vorhanden, weil die Hindernisse so groß sind. Mangelnder Rückhalt in Familie und Umgebung, sehr große Anforderungen an die Mutter, Krankheit bei Mutter und/oder Kind, Stress, Angst, Sorge, zuwenig Unterstützung und Information von medizinischem Personal, falsch eingefädelte Verhaltensweisen in der Klinik, fehlende Information zur richtigen Zeit, Temperament und Saugtechnik des Babys, frühere Misserfolgserlebnisse beim Stillen und das gesellschaftliche Klima können einzeln oder in Kombination die Stillbemühungen der Mutter um den Erfolg bringen. Sie erleben dann vielleicht Versagensgefühle, aber halten Sie sich all die erschwerenden Faktoren in Ihrer Situation vor Augen. Denken Sie daran, dass Stillen zum Ziel hat, eine liebevolle Mutter Kind Bindung zu ermöglichen. Das Stillen erzwingen zu wollen, würde das Gegenteil bewirken. (...) Vielleicht klappt aber auch das nicht. Sie erleben in jedem Fall Trauer um den Verlust einer komplikationslosen Stillbeziehung bzw. einer Stillbeziehung überhaupt. Lassen Sie diese Gefühle der Trauer zu, aber bleiben Sie nicht bei ihnen stehen. Sie haben die Möglichkeit, auf andere Weise Ihrem Kind die Nähe, Geborgenheit und Bindung zu geben, die beim Stillen entstehen würden." Ich hoffe, diese Worte trösten dich, wenn es doch nicht klappen sollte mit dem Stillen. Lieben Gruß, Kristina


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