Mitglied inaktiv
Hallo, bei meinem ersten Kind hat das stillen leider nicht geklappt. Im KH war keine Stillberaterin da (Urlaub) und die Schwestern hatten keine Lust mit mir das mal in Ruhe zu machen (kurz vor Weihnachten). Naja, mein Kind wurde mir immer an die Brust geklatscht bis er weinte was ich dann auch tat, hab dann schweren Herzens nach 2 Tagen abgestillt. Von Stillhütchen ec. hat niemand was gesagt. Vielleicht hätte es damit geklappt. Jetzt versuchen mein Mann und ich ein 2. Kind zubekommen. Ich informiere mich jetzt schon über alles mögliche rund ums stillen weil ich es diesmal gerne machen würde. Ich würde zur Not auch schon mal Stillhütchen zuhause haben falls es wieder schwierig wird. Aber wo bekommt man die? Kann ich auch vorher schon was machen das das stillen klappt? Mein Sohn hat nie gesaugt nur die Brustwarze wieder rausgeschoben. danke schon mal und Lg Alex
Liebe Alex, es tut mir leid, dass Ihre erste Stillerfahrung nicht so war, wie Sie es dich gewünscht haben. Das muss sich beim zweiten Kind aber nicht zwangsläufig wiederholen. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, danke für die Ausführliche Antwort. Meine Postleitzahl lautet 47137. Ich lese gerade das Buch von der Hannah Lohtrop. Bisher ist es ganz informativ. Das KH wo ich war, ist an sich ein tolles KH mit guter Stillberaterin. Ich denke mal das ich einfach Pech hatte weil wir 2 Tage vor Weihnachten da waren und alle irgentwie mit den Gedanken nicht anwesend. Alle anderen KH´s sind allgemein nicht so der bringer. Aber wo bekomme ich denn Stillhütchen? Diese Frage hatten sie mri nicht beantwortet. Lg Alex
Mitglied inaktiv
Hallo, Stillhütchen bekommst Du in jeder Apotheke. Von Meleda die kann ich empfehlen. Von Avent die fand ich nicht so toll. Es gibt verschiedene Größen. Ich habe die kleinsten genommen und bin gut damit zurecht gekommen. LG Ivo
Liebe Alex, Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Sie können sich in der Apotheke gerne Stillhütchen kaufen, sollten aber wirklich abwarten und es ohne Hütchen versuchen! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Ja natürlich werde ich erst mal abwarten, ich fühl mich glaub ich aber sicherer wenn ich eins davon im Haus habe. Bei der letzten Geburt war ich ja über die Feiertage im KH und ich konnte keins besorgen zumal auch noch alle Geschäfte zu hatten.
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