Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Ich hab' nochmal eine Frage bezüglich der Stillhütchen. Seit ca. einer Woche bekomme ich durchs Stillen blaue Brustwarzen, die manchmal schmerzen. Nach dem Stillen regenerieren sich die Brustwarzen jedoch wieder ziemlich schnell. Ist dies normal beim Stillen mit Stillhütchen, oder muss ich mir Sorgen machen? Ich möchte morgen gerne abpumpen, um einmal ein bisschen aus dem Haus' zu kommen, hab aber überhaupt keine Ahnung, wann und wieviel Milch ich abpumpen soll (hab' das noch nie gemacht - bin also totale Anfängerin), um die Milchproduktion nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht zu bringen. Da meine Tochter keinen Tee aus der Flasche trinkt, mache ich mir Gedanken, ob sie die Milch aus der Flasche überhaupt annimmt. Wie lange darf meine Tochter an einer Brust trinken? Ich lese immer unterschiedliche Angaben - einmal sind es max. 10 Minuten, dann wieder 20 Minuten, bzw. solange das Kind möchte. Was stimmt nun wirklich? Eine letzte Frage hab' ich noch! Ich habe mir einen Stilltee (Fenchel, Kümmel, Anis, Melisse und Lavendel) besorgt, in der Hoffnung, dass meine Tochter dadurch weniger Blähungen hat - was ich leider nicht feststellen konnte. Kann es sein, wenn ich zu viel von diesem Tee trinke (meistens 1 Liter pro Tag), dass sich dadurch die Blähungen verschlimmern? Ich bin nämlich schon ziemlich verzweifelt, da die Blähungen meiner Tochter immer schlimmer werden. Habe schon alles Mögliche versucht: Kirschkernkissen auf den Bauch, Bauchmassage, SAB-Tropfen - hat aber alles nicht wirklich geholfen. Seit gestern krümmt sie sich manchmal sogar während des Stillens und lässt sich fast durch gar nichts beruhigen. Weisst du vielleicht einen Rat? Vielen Dank für deine Hilfe, liebe Grüße Bettina
? Liebe Bettina, fangen wir von hinten an. Im Allgemeinen wird der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das gestillte Kind maßlos überschätzt. Dein Verdacht in Bezug auf den Tee ist dennoch nicht aus der Luft gegriffen. Gerade wenn diese Teemischungen in größeren Mengen getrunken werden (bei empfindlichen Kinder reichen bereits ein oder zwei Tassen), können die Babys mit Bauchproblemen reagieren. Auch Fencheltee, den das Baby direkt bekommt, kann zu Bauchprobleme führen bzw. sie verschärfen. Lass den Tee deshalb mal weg und schau, ob sich dadurch schon was bessert. Gestillte Kinder haben auch nicht allgemein mehr Blähungen als nicht gestillte Kinder, nur kann man einer stillenden Frau so leicht ein schlechtes Gewissen machen mit irgendwelchen Behauptungen, dass „ihre Milch schuld sei". Blähungen beim Baby kommen nur in ganz seltenen Fällen von dem, was die Mutter gegessen oder getrunken hat und sie kommen auch nicht davon, dass ein Kind „zu oft" oder in „zu kurzem Abstand" gestillt wird. Ein Kind, das nicht optimal angelegt ist, schluckt mehr Luft und kann daher vermehrt Bauchprobleme haben. Ein gut angelegtes und richtig saugendes Baby, das weniger Luft schluckt, muss auch weniger Luft wieder nach raus bringen und hat daher weniger Bauchprobleme. Es ist extrem wichtig, dass ein Baby korrekt angelegt wird und richtig saugt. Viele Stillprobleme lösen sich, wenn auf die richtige Stilltechnik geachtet wird. Es ist sicher sinnvoller zunächst das Stillmanagement und die Stilltechnik zu kontrollieren, ehe man zu Medikamenten greift oder der Mutter eine rigide Diät verordnet. Da Du mit Stillhütchen stillst, kann es sehr gut sein, dass dein Kind recht viel Luft schluckt, denn das ist einer der Nachteile der Stillhütchen. Außerdem - und damit sind wir bei deiner ersten Frage - scheint da ein Saugproblem vorzuliegen, denn es ist nicht normal, dass die Brustwarzen beim Stillen mit Stillhütchen blau werden. Nun kann ich weder dich noch dein Kind sehen und daher nicht beurteilen, wie dein Kind angelegt ist und wie es saugt. Wende dich deshalb bitte an eine Kollegin vor Ort, die dir im direkten Kontakt helfen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Es ist sehr schwierig oder besser gesagt unmöglich eine konkrete Angabe in Minuten zu machen, wie lange ein Kind an der Brust trinken darf. Erstens sind jedes Kind und jede Frau anders und zweitens spielen da ganz verschiedene Faktoren eine Rolle. So braucht ein Kind mit Stillhütchen zum Beispiel sehr viel länger als ohne und manches Kind ist einfach ein Genießer, während ein anderes Kind aufgrund eines Saugproblemes lange an der Brust ist und dennoch nicht genügend Milch bekommt. Auch hier ist die Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort dringend zu empfehlen. Nun zum Abpumpen. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Wenn Du ein bis zwei Mal pro Tag etwa 30 ml abpumpst, dann hast Du rasch einen Vorrat zusammen und greifst nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Lass dir auch das Abpumpen von der Kollegin genau erklären und dir eventuell auch die Becherfütterung, denn die Flasche ist nicht die einzige Methode ein Baby zu füttern. Scheu dich wirklich nicht eine Kollegin vor Ort in Anspruch zu nehmen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi! Vielen, vielen Dank für deine ausfühlichen Ratschläge und Hilfen. Vielleicht sollte ich mich doch an eine Stillberaterin hier wenden. Meine Postleitzahl ist 1120 und der Wohnort Wien. Vielen Dank! Liebe Grüße Bettina
Liebe Bettina, in Wien kannst Du an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden: Bozena Gabriel Tel.: 01-7963951 Maria Wiener Tel.: 01-5458030 Andrea Diawara Tel.: 01-8036927 Veronica Paulovics Tel.: 01-8764525 Annemarie Hofstadler Tel.: 01-4402362 Siegrid Holzinger Tel.: 01-2044984 LLLiebe Grüße Biggi
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