Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillhäufigkeit & gewicht

Frage: stillhäufigkeit & gewicht

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

guten tag, ich habe bereits eine frage gestellt wegen der stillhäufigkeit (ich stille meinen sohn (6 wochen alt) nach bedarf und er kommt ziemlich oft, manchmal jede stunde und trinkt dabei sehr lange) mich stört es eigentlich nicht und ich wollte mich nur vergewissern dass ich alles richtig mache. sie haben er mir dann auch bestätigt,wofür ich sehr dankbar bin. ic habe auch andere beiträge gelesen und festgestellt, dass es nicht nur uns so geht. nun habe ich beim kinderarztforum eine frage wegen dem gewicht meines sohnes gestellt - er hat in 5 wochen 2,3 kg zugenommen. darauf habe ich eine antwort bekommen, dass mumi auf dauer zwar nicht dick macht, ich jedoch die abstände zwischen den mahlzeiten vergrößern muss. nun bin ich wieder etwas unsicher. was sagen sie dazu? vielen dank im voraus ludmilla


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Ludmilla, es gibt eine ganze Reihe von Studien, die belegen, dass Stillen vor Übergewicht schützt und dass ein Kind durch Stillen nicht überfüttert wird. Alle Stillexperten sprechen sich für Stillen nach Bedarf aus. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Ich hänge Ihnen noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. LLLiebe Grüße Biggi Welter Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

ich habe noch etwas vergessen, und zwar, der kinderarzt aus dem forum hat geschrieben, ich sollte nicht jedes "melden" mit der brust beantworten. mache ich das falsch, wenn ich meinen sohn mit der brust beruhige? ausserdem merke ich, wenn er hunger hat an den anzeichen, die sie hier auch mal beschrieben haben. ich glaube, es ist besser, dem baby die brust zu geben, als ihn schreien zu lassen. oder liege ich falsch? danke für die antwort


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Ludmilla! Nicht jeder Kinderarzt ist ein Fachmann für´s Stillen ... Laß Dich nicht verunsichern. Wenn Du Dein Kind anlegst, wenn es schreit, zeigt es Dir schon, ob es stillen will oder nicht. Wenn es die Brust losläßt und sich wegdreht, war es nicht das Richtige. Und wen es die Brust nimmt und saugt, ist es völlig egal, ob es Hunger hatte, sich beruhigen wollte oder Deine Nähe brauchte, es bekommt auf alle Fälle das Richtige. Liebe Grüße Martina A.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo ! Mein Kinderarzt hatte mir auch geraten,meinen Sohn nur alle 3 Stunden anzulegen und nicht häufiger....ich solle ihn schreien lassen. Ich denke nicht, dass es gut ist, mein Baby 2 Stunden lang schreien zu lassen, deshalb gebe ich ihm die Brust, so oft er will und wenn er keinen Hunger hat, zeigt er das auch! Mein Kleiner hat übrigens in 6 Wochen sein Geburtsgewicht fast verdoppelt, von 2800g auf 5300g!! LG, Therry


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallöchen, wieviel Zeit sollte denn zwischen den Mahlzeiten sein? Habe gehört, dass Milch auf Milch gärt und es mindestens 1,5 Std. dazwischen sein sollte??? Habe ich von meiner Hebamme.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Bei einer Gährung entsteht Alkohol - das soll in Babys Bauch passieren? So ein Quatsch! Das mit dem Mindestabstand ist ein äußerst hartnäckiges Ammenmärchen, das schon etlichen Kindern Gedeihstörungen eingetragen hat und viele Mütter mit Babys gequält hat, weil sich die Mütter nicht trauen, ihr Kind mit der Brust zu beruhigen. "Erfunden" hat den Mindestabstand ein Kinderarzt vor über 100 Jahren, der sich mit der "optimalen Aufzucht" von Säuglingen beschäftigt hat. Dabei hat er herausgefunden, daß mit Kuhmilch (damals gab es ja noch keine Ersatznahrungen wie heute) ernährte Säuglinge am besten bei einem Abstand von 4 Stunden gedeihen. Das hat er auf gestillte Kinder übertraggen und wegen der leichteren Verdaulichkeit der Muttermilch auf 2 Stunden verkürzt. Liebe Grüße Martina A.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Frau Welter, ich bin gerade ziemlich aufgelöst. Meine Tochter ist 6,5 Monate alt und seit sie gestillt wird, nimmt sie zu viel zu. Das geht so weit, dass sie heute bei der U5 14,4kg gewogen hat, bei 75cm Ich dachte immer, gestillte Kinder können nicht zu dick werden. Bei der U4 wurde uns schon geraten, mit Beikost anzufangen um Kalorien zu ...

Hallo Meine kleine ist jetzt 12wochen alt und wiegt 6460 gram Am Anfang hat sie gut zugenommen aber jetzt weniger als 30 Gramm pro Tag 2 Januar wog sie 6300 und heute 9 Januar 6460 Ist das normal oder soll ich mal lieber zu Kinderarzt

Hallo Unsere Tochter ist jetzt 6 Monate alt und wiegt nur 7kg. Von der letzten u4 im Oktober bis jetzt hat sie nur 1kg zugenommen. Das erscheint mir sehr wenig. Ich biete ihr Beikost an, aber sie nimmt nur etwas Fingerfood. Brei bisher noch nicht. Ansonsten wird sie nach Bedarf gestillt. Es ist nur leider so, dass sie pro Seite vllt 3 min stillt ...

Vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe recherchiert und folgende Infos gefunden. https://www.still-lexikon.de/was-ist-vordermilch-und-hintermilch-eine-naehere-betrachtung/ Demnach wäre es irrelevant zwischen vorder und Hintermilch zu unterscheiden bzgl der gewichtszunahme. Dann kann wenn sie tatsächlich zu wenig zunimmt nur zu wenige St ...

Guten Morgen Frau Welter,  Meine Tochter ist 12Wochen alt und wird vollgestillt. Sie kam am SGA zur Welt und bewegt sich seitdem auch weiter auf der 8-10 Perzentile. Nun hat sie Corona erwischt. Sie trinkt weiter super aber stagniert seit einer Woche mit dem Gewicht. Ich vermute auch teils wegen Durchfällen.  Die Windeln sind weiter regelmäßig ...

Guten Tag, Ich brauche bitte Ihre Hilfe.Meine Tochter wurde am 13.12.2023 geboren, wog sie damals 3600 gr.Leider hat sie durch Gelbsucht abgenommen und am 16.12 hatte Sie ein Gewicht von 3400 gr. Ich stille sie voll.Gestern hat sie 5000 gr gewogen. Was ist Ihre Meinung zu Ihre Entwicklung? Freue mich auf Ihre Rückmeldung. Viele Grüße   

Hallo liebe Biggi, ich hatte dir schon mal geschrieben und hatte mir Sorgen wegen einer Saugverwirrung gemacht, weil er immer kurz trank und trotzdem unzufrieden war und nicht genug nasse Windeln hatte. Ich war so "schlau", dass ich dann immer noch die Flasche angeboten habe, damit er wenigstens was trinkt. Daraus wollte er eigentlich nicht ...

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 6 Wochen alt und kam mit 3740gr und 55cm auf die Welt. Heute hat die Waage 4500gr gezeigt. Meine Hebi sagt er könnte noch bisschen mehr wiegen, Kinderarzt sagt ist ok. Ich Stille ihn voll. Wir haben unsere 5-6 nasse windeln am Tag. Und er ist immer zufrieden  Er wird ca 10-15min an einer brust gestillt, manch ...

Hallo, ich habe bezüglich des Gewichts meines Sohnes bereits bei Herrn Busse ins Forum geschrieben. Mein Sohn war die ersten 4-5 Monate auf der 45 Perzentile immer, extremes Spuckbaby. Das Spucken hat sehr plötzlich komplett aufgehört und seit dem steigt das Gewicht auch extrem an. Mein Sohn ist mit 7,5 Monaten jetzt 10.3 kg schwer und ist inzwisc ...

Hallöchen,  Nachdem ich jetzt oft hier gelesen habe, dachte ich mir traue ich mich selbst mal zu schreiben.  Zur Vorgeschichte:  Ich hatte kurz vor der Geburt Blutdruckprobleme (160/105 zwischendurch) und war dadurch viel im Kh, welches mehr als überfüllt war. Letztlich wurde ich zum Kaiserschnitt gedrängt  und es fühlte sich falsch und n ...