Mitglied inaktiv
Hallo Unser Kleiner ist jetzt drei Monate und ein paar Tage alt und seit einiger Zeit setzt er beim trinken (Mumi) immer wieder ab und fängt zu weinen an. Zuerst dachten wir das ihn Blähungen plagten und starteten das ganze AntiBlähungenProgramm. Leider ohne Erfolg, denn es ging dann immer so weiter beim trinken. Eigenartigerweise wenn man die Brust gegen ein Teefläschchen wechselt, saugt er dieses aus wie die Feuerwehr, die einen Brand löschen muss. Nachdem es uns gestern zuviel wurde, weil er soviel geschrien und nichts gegessen hat, beschlossen wir ihm milupa pre nahrung zu geben auf die er auch wirklich gut reagierte. Jetzt unsere Fragen Kann es sein das ihm die Mumi nicht mehr schmeckt und er nur mehr Tee oder Milupa will ? - eigenartiger Weise klappt das trinken an der Brust in der Nacht einwandfrei! Kann es sein das er momentan einen Wachstumsschub hat und am liebsten einen dicken Strohhalm von Mamis Brust zu ihm gelegt bekommen möchte und die Brust aber mit der Produktion nicht nachkommt? Vielen Dank für Eure Hilfe Ciao Jimmy und Familie
? Liebe(r) Jimmy, die Muttermilch schmeckt Ihrem Kind durchaus noch, doch da sind wohl zwei Dinge zusammengekommen: der in diesem Alter klassische Wachstumsschub und auch ein zumindest leichte Saugverwirrung. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die Mutter hat dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf des Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Ein Wachstumsschub ist mit etwa zwölf Wochen zu erwarten. Wird nun aber die Flasche angeboten, dann wird erstens der Brust ein geringerer Bedarf vorgegaukelt, als er tatsächlich vorhanden ist, was zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage führt und zweitens kann es Probleme geben, dass das Kind mit den unterschiedlichen Trinktechniken zwischen Brust und Flasche nicht zurecht kommt. Diese Saugverwirrung kann verschieden stark ausgeprägt sein und zu einem Abwehrverhalten an der Brust führen. Es ist wirklich wichtig zu wissen, dass ein voll gestilltes Baby keinen Tee braucht (auch keinen Fencheltee). Der Tee kann zu massiven Stillproblemen und auch zu Gedeihproblemen führen und hilft nur selten - falls überhaupt - bei Blähungen. Viele Menschen wissen auch gar nicht, dass gerade der bei uns so verbreitete Fencheltee zu Bauchproblemen bei Kindern führen kann. Wenn Sie bzw. Ihre Frau (ich weiss nicht ob Jimmy Vater oder Mutter oder vielleicht auch das Kind ist) weiter stillen wollen, dann sollten Sie unbedingt jegliche Flasche weglassen und das Kind häufig und uneingeschränkt anlegen. Ein paar Tage Ruhe, damit die Stillbeziehung wieder zu einem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kommt sind hier jetzt wirklich sinnvoll. Dazu bieten sich - wenn es sich einrichten lässt - ein paar Baby- und Stilltage an. Das heißt, Mutter und Kind legen sich ein paar Tage in aller Ruhe ins Bett (oder aufs Sofa oder einen gemütlichen Liegestuhl) und kümmern sich um nichts anderes als das Baby, sich selbst und das Stillen und legen häufig an. Wenn möglich - verwöhnt und bemuttert ein lieber Mensch die Mutter und nimmt ihr alles ab außer dem Kind. Nach ein paar Tagen dürfte sich dann alles wieder eingependelt haben. Bitte nicht literweise trinken, schon gar nicht einen sogenannten Milchbildungstee. Da es keine Leitung Mund - Magen - Darm -Brust gibt, funktioniert es nicht, die Milchmenge durch vermehrtes Trinken zu steigern. Das einzige, was dadurch gesteigert wird ist die Urinmenge. Übermäßiges Trinken kann die Milchmenge sogar zurückgehen lassen. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst die Frau zu wenig. Eine gute Richtschnur ist das Durstgefühl und keine stillende Frau muss irgendwelche Mengen trinken, nur weil immer wieder behauptet wird, dass stillende Frauen viel trinken müssen. Viel Ruhe und häufiges Anlegen sind hier Mittel der Wahl und zusätzlich auch noch ein ausführliches persönliches Gespräch mit einer Stillberaterin vor Ort, in dem so einige Missverständnisse zum Thema stillen ausgeräumt werden können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort Wir sind aus Wien 1200, keine Ahnung ob es da auch LLL Stillberatungen oder so etwas gibt ? Liebe Grüße Jimmy und Familie
? Liebe/r Jimmy, in Wien gibt es eine ganze Reihe von LLL-Stillberaterinnen: Sabine Vigar Tel.: 01-9530112 Maria Wiener Tel.: 01-5458030 Andrea Diawara Tel.: 01-8036927 Barbara Hub-Siegl Tel.: 0699-10238839 Veronica Paulovics Tel.: 01-8764525 LLLiebe Grüße Biggi Welter
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