Mitglied inaktiv
Hallo, Mein Sohn wurde in der 34 +4 SSW geboren mit einem Gewicht von 2400g. Da die Lunge noch nicht reif war und er eine Neugebornen Infektion hate kam er sofort in die Kinderklinik (für 3 Wochen). Dort hat er zu erst die Flasche bekommen. Ich habe zwar versucht so oft wie möglich in der Klinik anzulegen aber es klappte nicht. Die Ärzte und Schwestern sagten daß er noch etwas schwach wäre um an der Brust zu saugen. Jetzt ist er 6 Wochen alt und seit 3 Wochen zu Hause allerding saugt er nicht festgenung an meiner Brust, so daß das Stillen nicht in gange kommen will. Ich versuche ihn jedesmal erst anzulegen und den rest bekommt er mit der Flasche. Leider habe ich immer noch zu wenig milch, ich Pumpe regelmäßig Milch ab, allerdings habe ich im günstigstenfall höchstens 50 ml insgesammt. Das ist etwas wenig, denn er trinkt meistens 70 ml. An der Brust trinkt er immer nur 20-30 ml, dannach ist er total geschafft. Wenn er sehr großen unger hat, dann verweigert er die Brust vollkommen. Ich weiß nicht wie ich ihn dazu bewegen kann besser und fester an der Brust zu saugen, und wie ich meine Milch besser zum laufen bekomme?! Ich würde gerne Stillen und allerdings wenn das so wie jetzt läuft dann verzweifele ich langsamm und bin drauf und dran es aufzugeben. Still Tees helfen leider nicht.
Liebe Lidia, es ist möglich die Milchproduktion auch jetzt noch wieder zu steigern und an den Bedarf des Babys anzupassen, aber Du brauchst dringend kompetente Hilfe und Anleitung! Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss deine Tochter wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, schaue ich gerne nach, wo die nächstgelegene LLL Stillberaterin wohnt. Oberste Regel ist jetzt: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Da dein Sohn, so wie Du schreibst, die Brust zur Zeit nicht gut annimmt, musst Du die Brust durch Pumpen stimulieren. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Du solltest mindestens alle drei Stunden für etwa 15 bis 20 Minuten Pumpen (pro Seite bzw. wenn Du ein Doppelpumpset verwendest insgesamt). Am besten wäre es, wenn Du dich auch da an eine Stillberaterin vor Ort wenden würdest, die dir da Abpumpen genau erklärt und dir zeigt wie Du deine Brust massieren kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Sie kann dir auch sonst noch gezielte Tipps geben, wie Du deinen Sohn an die Brust zurückführst. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Die Milch, die Du beim Abpumpen gewinnst und auch die zur Zeit notwendige künstliche Säuglingsnahrung solltest Du deinem Sohn mit einem Becher geben. Die Flasche ist in eurer Situation eher kritisch. Wenn dein Sohn mit dem Becher gefüttert wird und ihm die Brust angeboten wird, um sein Saugbedürfnis zu stillen, kann er sich auf diese Weise wieder an die Brust heranführen lassen. Ein gesundes, voll ausgetrages und gut gedeihendes Baby kann auf die folgende Art wieder an die Brust zurückgeführt werden: 1. Tag: Keine Flaschen, keine Brust An diesem Tag erhält das Baby seine Nahrung über eine alternative Fütterungsmethode (z.B. Pipette, Löffel, Becher, bei Hohlwarzen KEINE Fingerfütterung). Wenn eine Pipette oder ein Becher benutzt werden, sollte das Baby aufrecht auf dem Schoß gehalten werden, um ein Verschlucken und Einsaugen von Flüssigkeit in die Lunge zu vermeiden. 2. Tag: Keine Flaschen, die Brust wird nur zum Trösten angeboten Jetzt ist das Baby möglicherweise bereit, dicht an der nackten Brust der Mutter gehalten zu werden, während die Nahrung verabreicht wird. Die Mutter kann dem Baby die Brust nach jedem Füttern zum Trost anbieten, ebenso, wenn sie merkt, dass das Baby saugen möchte. Dreht es sich von der Brust weg, kann es "gebündelt" (mit rundem Rücken in eine Decke gewickelt) und beruhigt werden, bevor ihm die Brust wieder angeboten wird. Das Baby braucht möglicherweise noch einen weiteren Tag, bevor es bereit ist, auf die Brust überzugehen. Es sollte nicht gezwungen werden. Übergang zur Brust: Akzeptiert das Baby die Brust zur Beruhigung, kann die Mutter versuchen, es zu stillen und zwar eine halbe Stunde bevor es wahrscheinlich richtig hungrig ist. Zu diesem Zeitpunkt akzeptiert das Baby im allgemeinen das Stillen. Dieser "Plan" ist meist erfolgreich, doch es wäre auch hier gut, wenn Du auf die Unterstützung einer Stillberaterin vor Ort zurückgreifen könntest. Die nächsten Tage werden sicher nicht einfach für euch beide werden. Du wirst einiges an Geduld und Beharrlichkeit brauchen. Es wäre gut, wenn Du jemanden finden könntest, der dich in der Alltagsarbeit unterstützt. Eine Relaktation ist eine Aufgabe, die die ganze Frau fordert. Ich wünsche dir, dass deine Sohn bald wieder problemlos an der Brust trinkt und ihr das Stillen genießen könnt! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Vielen Dank für Deine Antwort. Die Tipps hören sich sehr gut an, das einziege Problem ist das ich noch 2 ältere Kinder habe die mich auch noch brauchen. Deshalb kann ich mich nicht nur um meinen sohn kümmern, was ich gerne tun würde. Mein Mann muß arbeiten und kann sich leider keinen Urlaub nehmen, deshalb ist das mit dem Tag nur fürs Baby schlecht, wobei es sehr schön wäre. Das Buch werde ich mir aufjedenfall besorgen, und eine Fachliche hilfe wäre auch gut, den langsamm verzweifele ich, mit den zwei großen gab es bei Stillen nie Probleme, gut die waren auch ganz normal geboren, recht groß und kräftig. Meine Postleitzahl ist 53757. Ich habe eine Elektrische Pumpe vollautomatik auf Rezept von Baby Frank mir besorgt und versuche immernoch abzupumpen. Im moment alle 3 Stunden jede Seite 20 min also insgesammt 40 min, leider kommt da nicht viel raus. Nachts stehe ich ebenfalls auf und Pumpe, allerdings mache ich dies nur 1 mal in der Nacht denn sonst komme ich garnicht zum schlafen. Der kleine Mann kommt im moment alle 2 Stunden und es dauert jedesmal fast 1 Stunde bis er wieder schläft. Leider kann ich mich auch am Tage nicht hinlegen oder ausruhen, denn gerade wenn der kleine Schläft muß ich mich um die großen und um alles ander kümmern, klar bleibt einiges liegen aber das ist nicht so schlimm, schlimmer fand ich es bei dem ersten Sohn ;-) Vielen Dank nochmal für Deine Tipps und für die hilfe eine Stillberaterin zu finden. Ich werde morgen versuchen ihm das essen mit dem Becher zu geben und dann versuchen ihm die brust anzubieten. Vielleicht klappt der erste Schritt. Freue mich auf Deine Antwort gruß Lidia
? Liebe Lidia, die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Gisela Skupin Tel.: 02242-84492 sein und die würde ich an deiner Stelle schnellstmöglich anrufen. Gisela kann dir auch erklären, wie das Abpumpen funktioniert (und leider muss ich sagen, dass die von dir genannte Pumpe nicht zu den Modellen gehört, die die besten Pumpergebnisse bringen). LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Vielen Dank für Deine Antwort werde gleich morgen früh anrufen. LG Lidia
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