Liebe Biggi!
Du hast uns schon so oft weitergeholfen, jetzt bitte ich dich wieder um deinen Rat!
Mein Sohn ist 10 Monate alt, propperes Kerlchen, in letzter Zeit etwas nörgelig (tippe auf Zähne).
Er bekommt 3 Beikostmahlzeiten in Form von Brei, dazwischen auch mal einen Hirsekringel oder was vom Familientisch. Viel ist das allerdings nicht, meistens will er nur kurz kosten und danach nur noch matschen. Das sehe ich nicht so eng, obwohl einer Ess-Aktion von 2 Minuten eine Putz-Aktion von 20 Minuten folgt ;)
Trinken tut er Wasser, ein paar Schlucke zu den Mahlzeiten.
Ich würde gern länger als 1 Jahr stillen. Aber aus momentaner Sicht werfe ich die Nerven aber schon früher weg.
Denn ich werd nicht mehr schlau aus dem Lausbub.
Er zeigt keine Anzeichen mehr, dass er stillen mag. Leg ich ihn nach Gefühl an, kaspert er herum und beisst mich, noch bevor die Milch zu fließen begonnen hat.
Ich breche dann ab.
Letztens machte ich den gegenteiligen Test und wartete, bis von ihm ein Zeichen von Hunger kommt - nix. Stunden vergingen, aber kein Stiilen gewünscht.
Wir machen derzeit zw. 2 und 3 Tagschläfchen. Manchmal lege ich ihn dann im Halbschlaf an, damit er zumindest ein bisschen Milch bekommt - und die Produktion bei mir nicht noch weniger wird. Dieses "Überrumpeln" mag ich auf Dauer auch nicht.
Unser derzeitiger Essplan sieht demnach folgendermaßen aus:
05.00: Stillen (fällt immer öfter flach)
07.00: Brei (5 löffel)
11.00: mittagsbrei 1/2 Gläschen
12 Uhr: einschlafstillen
16 uhr: einschlafstillen (fällt immer öfter flach)
18 uhr:,brei (5 löffel)
19.30: einschlafstillen
Nachts zw. 2 u x mal :) stillen
Verträgt er es, so wenig zu stillen, obwohl er noch nicht zuverlässig sein normales Essen nimmt? Was könnte ich ändern?
Besten Dank! LG
von
Fonsine
am 23.06.2014, 08:57
Antwort auf:
Stillen und Beikost
Liebe Fonsine,
zunächst würde ich auf alle Fälle den Schnuller verbannen, falls Du einen gibst. Das gesamte Saugbedürfnis sollte an der Brust befriedigt werden.
Außerdem sind Kinder in diesem Alter einfach sehr leicht ablenkbar und viele Mütter stillen dann ab, weil sie glauben, dass die Kinder sich abstillen.
In dieser Situation bewähren sich die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Das Mantra aller Eltern „es ist nur eine Phase“ ist sicher hier auch anwendbar
Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Sie wirken dann wie kleine Hektiker und ihr Verhalten führt gerne dazu, dass die Mütter hektisch werden. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen.
Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.06.2014