Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Stillen und Beikost

Fonsine

Beitrag melden

Liebe Biggi! Du hast uns schon so oft weitergeholfen, jetzt bitte ich dich wieder um deinen Rat! Mein Sohn ist 10 Monate alt, propperes Kerlchen, in letzter Zeit etwas nörgelig (tippe auf Zähne). Er bekommt 3 Beikostmahlzeiten in Form von Brei, dazwischen auch mal einen Hirsekringel oder was vom Familientisch. Viel ist das allerdings nicht, meistens will er nur kurz kosten und danach nur noch matschen. Das sehe ich nicht so eng, obwohl einer Ess-Aktion von 2 Minuten eine Putz-Aktion von 20 Minuten folgt ;) Trinken tut er Wasser, ein paar Schlucke zu den Mahlzeiten. Ich würde gern länger als 1 Jahr stillen. Aber aus momentaner Sicht werfe ich die Nerven aber schon früher weg. Denn ich werd nicht mehr schlau aus dem Lausbub. Er zeigt keine Anzeichen mehr, dass er stillen mag. Leg ich ihn nach Gefühl an, kaspert er herum und beisst mich, noch bevor die Milch zu fließen begonnen hat. Ich breche dann ab. Letztens machte ich den gegenteiligen Test und wartete, bis von ihm ein Zeichen von Hunger kommt - nix. Stunden vergingen, aber kein Stiilen gewünscht. Wir machen derzeit zw. 2 und 3 Tagschläfchen. Manchmal lege ich ihn dann im Halbschlaf an, damit er zumindest ein bisschen Milch bekommt - und die Produktion bei mir nicht noch weniger wird. Dieses "Überrumpeln" mag ich auf Dauer auch nicht. Unser derzeitiger Essplan sieht demnach folgendermaßen aus: 05.00: Stillen (fällt immer öfter flach) 07.00: Brei (5 löffel) 11.00: mittagsbrei 1/2 Gläschen 12 Uhr: einschlafstillen 16 uhr: einschlafstillen (fällt immer öfter flach) 18 uhr:,brei (5 löffel) 19.30: einschlafstillen Nachts zw. 2 u x mal :) stillen Verträgt er es, so wenig zu stillen, obwohl er noch nicht zuverlässig sein normales Essen nimmt? Was könnte ich ändern? Besten Dank! LG


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Fonsine, zunächst würde ich auf alle Fälle den Schnuller verbannen, falls Du einen gibst. Das gesamte Saugbedürfnis sollte an der Brust befriedigt werden. Außerdem sind Kinder in diesem Alter einfach sehr leicht ablenkbar und viele Mütter stillen dann ab, weil sie glauben, dass die Kinder sich abstillen. In dieser Situation bewähren sich die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Das Mantra aller Eltern „es ist nur eine Phase“ ist sicher hier auch anwendbar Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Sie wirken dann wie kleine Hektiker und ihr Verhalten führt gerne dazu, dass die Mütter hektisch werden. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Frau Welter, meine Tochter ist 5 1/2 Monate alt,von Anfang an Stille ich es und gebe zusätzlich 4xTag Hipp Pre Nahrung Combiotik Trinkfertig da ich nicht genug Muttermilch habe.Diese Woche haben wir Mittags mit Einführung Beikost gestartet,sie nimmt es gut an. Meine Frage wäre: Wie lange darf ich die Hipp Pre Nahrung weitergeben ggf ...

Guten Morgen Frau Welter, Unser Baby ist bald fünf Monate alt und wir beginnen demnächst mit der Beikost. Die Frage, die ich mir stelle und die schon lange in meinem Kopf schwirrt. Wie ist das mit der Muttermilch? Ich stille ab Beginn voll. Sobald mein Baby zum Beispiel länger schläft, sind meine Brüste so voll und ich muss aufpassen das ich ke ...

Guten Tag liebe Biggi,   mein Baby (9 M) isst bisher kaum Beikost. Mal hier ein Löffel mal da aber das wars auch wirklich schon, und wird darüberhinaus weiterhin nach Bedarf gestillt. (Brei läuft ganz schlecht machen BLW)  Es nimmt auch weiter gut zu (11Kilo schon)  Motorisch auch gut entwickelt (krabbelt, sitzt,steht usw.) "sprachlich" auch (mach ...

Liebe Experten,   mein Baby 9,5 M mag keine Beikost bzw. Isst kaum davon. kurz zum Baby: wiegt 11 Kilo (Geburt 3,8)  motorisch gut entwickelt: sitzt, steht, läuft an Möbeln und Händen entlang, klettert über Sachen  sprachlich auch gut: kann gewissen Tierlaute nach machen (wenn man fragt: wie macht ..?) Wir kommen pro Tag nicht mal auf eine Portion ...

Hallo Biggi, ich habe da noch mal eine Frage...unser Kleiner ist nun 1,5 Jahre. Wir hatten sehr schwierige Monate. Er hat ca 5 Mich7onate (ab dem 10. Lebensmonat) nicht zugenommen und ständig Fieber (vsl Ebbstein-Barr-Virus lt Kinderarzt) dadurch hat er in der Zeit kaum bis gar nichts gegessen und nur gestillt. Seit 3 Monaten hat er keine Fiebe ...

Hallo Biggi, mein Sohn ist 9 Monate alt und ist ein sehr schlechter Esser. Brei lehnt er komplett ab. Fingerfood isst er homöopathische Mengen hier und da wird geknabbert im Bauch landet nicht viel. Ich stille ihn ca. alle 3-4 Stunden. Er meldet sich aber auch nicht wirklich viel zum Stillen. Unterwegs klappt es kaum, da er immer abgelenkt ist. ...

Hallo liebe Biggi, ich hätte einige Fragen zum Thema Beikost. Mein Sohn wird heute acht Monate alt, ich habe ihn nun im Prinzip die ganze Zeit über voll gestillt. Überall im Internet war ja nun davon die Rede, dass man ab dem 5. Monat und spätestens zu Beginn des 7. Monats die Beikost einführen sollte. Mir war klar, dass ich dies so spät wie m ...

Hallo Biggi, ich habe mich schon ganz schön eingelesen zum Thema Stillen und Beikost und habe auch die beiden unterschiedlichen Lager bemerkt: die "Milchmalzeit-Ersetzer" und die "Es heißt Beikost und nicht Anstattkost"-Verfechter. Ich habe schon viel von dir gelesen und wollte mich deshalb bei dir versicher, ob ich das so richtig mache. Ich ...

Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...

Hallo Frau Welter, meine Tochter (7M) isst liebend gerne feste Nahrung und tut sich tagsüber schwer mit dem Stillen. Ich wollte gerne 2 Jahre lang stillen. Wenn ich ihr soviel Beikost gebe, wie sie möchte, würde sie  jedoch kaum noch Milch trinken. Meine Frage ist: Wieviel Beikost biete ich ihr an, sodass sie satt wird und zufrieden ist?  ...