Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen und Beikost

Frage: Stillen und Beikost

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Hallo Biggi, meine Tochter ist 7 Wochen alt und ich versuche sie voll zu stillen. Gelegentlich gebe ich HIPP Pre Nahrung dazu. Jetzt ist es leider schon etwa 5 - 6 Mal passiert, dass sie nach dem Stillen richtig erbrochen hat. Also es kommen 4 - 5 Schwälle richtig "herausgeschossen". Ich denke sie hat sich dann einfach übergessen, aber sie muss doch eigentlich merken, wann sie satt ist oder ist das Sättigungsgefühl noch nicht so ausgeprägt? Kann ich ihr dann ohne schlechtes Gewissen noch etwas zufütter? Denn Muttermilch ist ja dann kaum mehr da. Auch hat sie meist nach dem Stillen starke Blähungen, die auch durch Bauchmassage, Fencheltee usw. nicht besser werden. Sie wirft dann auch oft den Kopf heftig hin und her und lutscht an den Fingern, so, dass ich das Gefühl habe, sie sucht richtig nach der Milchquelle und hat noch hunger. Mittlerweile denke ich aber das ist meist wenn sie Bauchschmerzen hat. Kann das sein? Ich habe eigentlich Spaß am Stillen, und möchte es auch ca. 6 Monate durchhalten (d.h. wenn genug Milch vorhanden ist). Meine Mutter hat mir nun gesagt, ich hätte schon mit 6 Wochen mein erstes Karottengemüse bekommen. Wenn man aber auf die Gläschen schaut, sind diese erst ab Ende des 4. Monats geeignet. Kann ich dennoch früher damit beginnen? Lassen sich damit vielleicht die Kolliken vermeiden da diese ja von der aufgeschäumten Milch entstehen? Ich habe eigentlich keine Allergien auf Lebensmittel (nur eine Nickelallergie), mein Mann auch nicht. Ich weiß das ausschließlich Stillen in den ersten Monaten am besten ist, aber ich habe das Gefühl, sie verlangt immer mehr als sie bekommt, meine KÄ meinte auch, kein Wunder das ich gelegentlich zufüttern muss, bei dem Gewicht und der Größe der Kleinen (mit 5 Wochen 5200 g und 57 cm). In 4 Wochen soll sie getauft werden und ich habe Angst, dass sie dann auch so schlimme Bauchschmerzen plagen. Soll ich darauf achten, einen geregelten Tagesablauf mit Mittag hinlegen und schlafen und zu einer bestimmten Zeit am Abend ins Bett legen oder ist das noch zu früh? Ich versuche das jetzt seit einigen Tagen, aber es lässt sich nicht immer so praktizieren. Vielen Dank schon mal im vorraus für Deine Antwort und ein großes Lob an Dich. Mit deiner Beratung hilfst Du uns Müttern erheblich. Ich schaue regelmäßig in diesem Forum vorbei und konnte auch schon einige nützliche Tipps finden. Liebe Grüße Cora


Biggi Welter

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? Liebe Cora, es gibt keine „auggeschäumte“ Muttermilch, denn anders als bei der künstlichen Säuglingsnahrung, bei der sich bei der Zubereitung durch das Schütteln oder Rühren Luftbläschen bilden können, enthält die Muttermilch keine Luftbläschen. Es ist auch unsinnig zu behaupten, dass ein Baby, das überdurchschnittlich groß oder schwer ist, zugefüttert werden müsse oder früher Beikost bekommen müsse, denn in der Regel ist fast jede Frau in der Lage ausreichend Milch auch für große und schwere Baby zu bilden. Größe und Gewicht haben auch nichts mit der Reife des Verdauungstraktes zu tun und deshalb gilt auch für große und/oder schwere Babys, dass sie erst mit etwa SECHS Monaten Beikost erhalten sollten. Dass es früher anders gemacht wurde ist ebenso wenig ein Beweis dafür, dass dies für das Kind gut wäre, wie die Tatsache, dass auf Gläschen oder Breipackungen steht, dass diese Beikost nach dem vierten Monat gegeben werden kann – hier liegen marktwirtschaftliche Interessen zugrunde, denn je früher das Kind damit gefüttert wird, um so mehr wird von diesen Produkten verkauft. Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik“ betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich aber weder dich noch dein Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Am besten wendest Du dich deshalb einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und lässt dir beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann dir erklären, woran Du erkennst, ob dein Kind korrekt saugt und dir überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. In vielen Fällen lassen sich sowohl die Spuck- und Bauchprobleme als auch das Problem der eventuell nicht ausreichenden Milchmenge durch eine Verbesserung der Anlegtechnik und des Saugverhaltens und einer Veränderung des Stillmanagements (nicht nach der Uhr stillen) lösen. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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