Mitglied inaktiv
hallo liebe frau welter, meine kleine babymaus ist nun schon fast 8 monate alt. seit anfang juli bekommt sie mittagsbrei und jetzt auch abendbrei (mußte ich einführen, da sie von anderen betreut wurde u sie nicht aus der flasche trinkt). jedenfalls ist es so, dass weder die mittags noch die abendmahlzeit dazu führten, dass eine stillmahlzeit ersetzt wurde. gemüse mag sie nicht. den abendbrei isst sie super gern. allerdings still ich dann auch noch mal u nun kommt das eigentliche problem: sie kommt dann im 2 stundentakt u will trinken. das macht sie dann immer 5 minuten lang. in der letzten zeit ist sie stündlich wach, weint u ich geb ihr dann den nucki u streichel sie. evtl zahnt sie ja zur zeit. die hoffnung, dass sie mal wieder 4 stunden am stück schläft, hab ich aufgegeben. nun ist aber die frage, was ich mit dem doch recht kalorienreichen abendbrei mach... denn wenn sie so oft noch gestillt wird, hab ich angst, dass sie zu viel kcal zu sich nimmt u dann ein brummerchen sird. soll ich den abendbrei "abspecken" oder ist es ok, wenn sie so oft trinkt? hoffe doch sehr auf eine antwort. lg sandra
Liebe Sandra, Ihr Kind verhält sich genau so, wie es von einem Baby zu erwarten ist und wie es auch von der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP) und der WHO empfohlen wird: es sieht die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch. Gerade in der ersten Zeit der Beikostfütterung sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich genommen werden: es ist zusätzliche Nahrung, die nicht anstatt der Muttermilch sondern dazu gegeben wird. Das Kind bekommt altersgemäße Beikost und wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Leider ist vor allem bei uns in Deutschland die Vorstellung fest in den Köpfen verwurzelt, dass mit dem Beginn der Beikost die Muttermilch durch die feste Nahrung verdrängt werden soll. Das mit dem Ersetzen der Mahlzeiten ist ohnehin eine recht fragwürdige Angelegenheit. Eine Still"mahlzeit" ist nun einmal nicht vergleichbar mit einer Flaschenmahlzeit. Zu Beginn des Zufütterns stellt Muttermilch immer noch den Hauptanteil im Speiseplan des Kindes und es ist ganz normal, dass es nach der Beikost noch gestillt werden möchte. Die Muttermilch zusätzlich zur Beikost hat auch viele Vorteile. So sorgt das in der Muttermilch vorhandene Laktoferrin zum Beispiel dafür, dass das Eisen besser aufgenommen werden kann, das Fett der Muttermilch verbessert die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine in der Beikost. Nun zum Schlafen. Sehr viele Kinder wachen etwa in der Mitte des ersten Lebensjahres (wieder) häufiger in der Nacht auf. Dafür gibt es viele Gründe (einer kann die Einführung der Beikost sein). Meist ist der Grund für das Aufwachen auch gar nicht Hunger, sondern Zahnen, ein hektischer Tag oder überhaupt die Tatsache, dass das Leben für so ein kleines Menschenwesen sehr aufregend ist und es die Erlebnisse des Tages in der Nacht verarbeiten muss. Evtl. sollten Sie auf den Abendbrei verzichten, denn wenn Ihr Baby oft genug gestillt wird, braucht es keinen Milchbrei. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
vielen lieben dank für die umfangreiche antwort. sie isst den abendbrei sehr gern (besteht aus hirse und ein wenig obst u etwas sanddorn, keine milch, kein öl), vielleicht kann ich ja einfach die menge reduzieren u dann halt wie gewohnt stillen. heißt das, dass stillmahlzeiten erst ersetzt werden, wenn sie älter ist (ab 1 jahr) oder wann bin ich nicht mehr 24 stunden geöffnete milchbar? lg sandra
? Liebe Sandra, prinzipiell wird das Stillen nach Bedarf für die gesamte Stillzeit empfohlen, gleich wie alt das Kind ist oder wie viel Beikost es isst. Ob eine Mutter ab dem ersten Geburtstag aber das Stillen begrenzt oder nicht, muss jede Frau selbst entscheiden. Im gesamten ersten Jahr sollte Muttermilch Hauptnahrungsmittel sein und erst dann kippt das Verhältnis um. Das heißt auch, dass in der Regel erst gegen Ende des ersten Lebensjahres mit dem Ersetzen des Stillens zu rechnen ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
liebe biggi, noch einmal... vielen dank für die hilfe. bin jetzt wieder gelassener. gab einige leute, die mich sehr verunsichert haben. werd einfach so weiterstillen u sehen, wie es sich entwickelt. liebe grüße sandra
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