Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen oder Flasche?

Frage: Stillen oder Flasche?

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich bin nun zum zweiten Mal schwanger und bin gleich auf die Frage des Stillens gestoßen. Leah-Marie konnte ich sowieso nicht stillen, da ich 6 Monate (ab sofort nach der Geburt) lang Antibotika nehmen mußte. Nun kam bei mir in der Familie auch schon Milchstau vor, meine Schwester wäre fast gestorben. Bei meiner Mom schoß die Milch unter den Armen raus und sie stillte immer unter Tränen und Schmerzen. (bei allen dreien probiert und nur bei Nr Eins geklappt) Da dies ja meine engste Familie ist, wie sieht es da aus bei mir? Ich komme sehr nach meiner Mami und bezüglich Schwangerschaft, Anatomie sind wir zum Verwechseln gleich. Zum anderen würde ich gerne wissen, wie es da um die Straffheit der Brust bestellt ist? Ich möchte mich nicht dumm anhören, aber von meiner ersten SS sind Bauch und Brust schon furchtbar gezeignet. Was würdest Du mir raten??? LG & schoneinmal Danke für den obejetiven Rat, Nadine.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Nadine, Stillprobleme sind nicht wirklich erblich, so wie Du es befürchtest. In den meisten Fällen liegt es daran, dass bereits die Mutter, Schwester, Tante usw. schlicht und ergreifend nicht gut informiert und betreut waren und dann schlimme Stillerfahrungen machen mussten. Da sie keine gute Betreuung hatten, sind sie davon ausgegangen, dass es „ihre Schuld" war oder „sie nicht zum Stillen fähig sind". Dieses Gefühl wird dann an die nächste Generation weitergegeben und wenn die Tochter dann Mutter wird, wird ihr von der eigenen Mutter (oder anderen weiblichen Verwandten) erzählt, wie schrecklich die eigenen Erfahrungen waren und dass „in unserer Familie die Frauen nicht stillen können". Schafft es die junge Frau dann nicht, sich gute Informationen und kompetente Betreuung für die eigene Stillzeit zu verschaffen, dann ist es in sehr vielen Fällen vorprogrammiert, dass sie auch wieder Stillprobleme hat und der Kreis schließt sich wieder. Wenn Du jetzt stillen willst, dann spricht sehr vieles dafür, dass Du das auch kannst, vorausgesetzt, Du willst stillen und Du findest eine gute Betreuung und Beratung. Deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich gut zu informieren. Den ersten Schritt hast Du ja dazu mit deiner Anfrage hier im Stillforum schon gemacht. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen kannst Du am besten dadurch vorbeugen, dass Du dich informierst. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste gibt es leider nur noch gebraucht (z.B. bei amazon), die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe triffst Du nicht nur andere stillende Mütter, sondern Du lernst auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Wie die Brust sich nach der Schwangerschaft entwickeln wird, hängt übrigens nicht vom Stillen ab. Bei den meisten Müttern nehmen die Brüste nach dem Abstillen wieder die Größe an, die sie vor der Schwangerschaft hatten. Es kommt auch häufig vor, dass die Brustwarzenhöfe dunkler als vor der Schwangerschaft bleiben und die Montgomerydrüsen zurückweichen. Die Brüste mancher Mütter werden weich und etwas schlaff. Nach einigen Menstruationszyklen gewinnen sie aber allmählich ihre Festigkeit wieder zurück. In seltenen Fällen verlieren einige Mütter vorübergehend die Fettschicht, die vor der Schwangerschaft in ihrer Brust vorhanden war. Diese Fettschicht bildet sich im Laufe der Zeit allmählich wieder. Allerdings nur dann, wenn die Frau nicht dauerhaft viel Gewicht verloren hat. Es lässt sich einige Zeit nach dem Abstillen nicht mehr feststellen, ob eine Frau jemals gestillt hat, wohl aber ob sie schwanger war und die Veränderungen der Brust sind nicht dem Stillen anzulasten, sondern der Schwanegrschaft. Allerdings dauert es einige Zeit, bis die durch die Schwangerschaft verursachten Veränderungen sich wieder zurückbilden und nicht immer wird alles wieder wie vor der Schwangerschaft. Bei Frauen mit einem schwachen Bindegewebe sind mehr Veränderungen zu erwarten als bei Frauen mit einem sehr festen Bindegewebe. Doch bei Frauen mit einem schwachen Bindegewebe wird die Brust über kurz oder lang ohnehin „hängen", unabhängig davon ob sie jemals schwanger waren oder nicht. Um den Busen nach der Stillzeit besser aussehen zu lassen, sollten Radikaldiäten vermieden werden. Wenn zu viel Gewicht verloren wird, wirkt die Haut um die Brust noch weiter. Die Brust sieht voller aus, wenn ausreichend Fettgewebe eingelagert ist. Noch eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Nadine, wenn deine Brust schon durch die erste SS "geschädigt" ist kann es kaum noch schlimmer werden ;-) Nee, mal im Ernst. Die Schwangerschaft alleine verändert schon die Brust und das Stillen macht da nicht mehr viel aus. Außerdem sollte die Gesundheit des Kindes doch wichtiger sein als das Aussehen. Dein Becken kann sich durch die Geburt oder alleine schon durch die Schwangerschaft verbreitern, ganz zu schweigen von den Schwangerschaftsstreifen. Sieht dann auch nicht mehr so hübsch aus ;-) Auch Antibiotikum ist ja eigentlich kein Grund das Stillen sein zu lassen. Es gibt durchaus verträgliche Medikamente und ich habe auch schon unter der Geburt AB bekommen und dies dann auch noch 2 Wochen nehmen müssen, da mein Entzündungswert astronimisch hoch war *grusel* Aber ich habe gestillt und tut das nun schon seit 16 Monaten. Milchstau kommt eigentlich nur dann vor, wenn man nicht richtig anlegt. Ein schnell erkannter Milchstau läßt sich leicht beseitigen und davon stirbt keiner! Nur wenn man ihn ignoriert kann es zu einer Brustentzündung kommen, die dann im schlimmsten Fall mit AB behandelt werden muss. Ich glaub hier einfach mal an ein Schauermärchen ;-) Versuch es doch einfach mit dem Stillen, du hast doch eigentlich nichts zu verlieren - oder? Jeder Tag, den das Kind MuMi bekommt ist sehr wertvoll und wichtig gerade am Anfang. Du kannst dir ja mal eine Stillgruppe suchen oder eine Stillberaterin, die dir deine Fragen mal unter 4 Augen beantwortet und dir dann auch hilft. Alles Gute LG Sandra


Mitglied inaktiv

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Hallo & Danke für Deine Antwort! Ich hatte einen Notkaiserschnitt nach zwei Tagen Wehen. Hatte hohes Fieber & Schüttelfrost, während und nach der Geburt AB. Während der OP traten schlimme Komplikationen auf, da dachte ich dann nicht mehr daran zu fragen, ob es auch verträgliche AB gibt. Und im OP-saal meinte die Schwester dann nur jetzt ja oder nein. Ich war garnicht recht bei Sinnen und dann wars schon vorüber! Tja, aber mein Gottesgeschenk hat sich auch so prächtig entwickelt und war mit Ihren 13 Monaten erst zweimal krank (etwas Fieber). Das mit der Stillberaterin find ich spitze - danke! Liebe Grüße, Nadine.


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