Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen nach Mastitis mit Abzessbildung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen nach Mastitis mit Abzessbildung

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Liebe Biggi, ich bin in der 2. Lebenswoche unserer Tochter an einer schweren Mastitis erkrankt. Schon ein paar Tage später hat sich ein Abzess gebildet. Die Brust wurde aufgeschnitten. Dabei wurden Staphylokokken festgestellt. 14 Tage wurde ich mit Pravidel und Zyvoxid behandelt. Die Klinikärzte haben ein Abstillen angeordnet. Mein ambulanter Arzt möchte es der Natur überlassen. Nun habe ich wieder etwas Milch. Ich habe von verschiedenen Seiten gehört, dass man die Milchproduktion wieder in Gang bringen kann und dann eben nur mit der gesunden Brust stillt. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, als ich nicht mehr stillen durfte. Meinen Sohn habe ich 13 Monate gestillt! Was mache ich denn jetzt? Ich bin bereit alles zu tun, möchte aber meine Gesundheit auch nicht gefährden. Können Sie mir helfen? Lege ich sie an beiden Brüsten an? Kühle ich die kranke Seite, um einen erneuten Milcheinschuss zu verhindern? Oder ist das ganze Unternehmen unvernüftig? (Meine Tochter ist jetzt 6 Wochen alt) Vielen Dank schon im voraus


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? Liebe Diana-Heike, die Chancen auf eine Relaktation (das Wiederingangbringen der Milchbildung) sind gegeben, vor allem dann, wenn das Baby bereit ist die Brust noch anzunehmen, sind die Aussichten sogar recht gut. Dass Sie bereits Stillerfahrung haben, macht es außerdem leichter. Eine Relaktation erfordert Geduld und Beharrlichkeit. Am besten ist es, wenn sie durch eine Stillberaterin begleitet wird, die darin Erfahrung hat. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt läßt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation wie bereits erwähnt sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss, was nicht immer der Fall ist. Manche Babys sind einfach nicht mehr bereit, das Saugen an der Brust zu lernen und die Brust anzunehmen, bei anderen geht es erstaunlich schnell und problemlos, selbst wenn sie schon etwas älter sind. Ob nun an einer oder beiden Brüsten relaktiert wird, muss individuell entschieden werden. Ein Abszess und die deswegen erfolgte Brust-OP müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass nur mehr einseitig gestillt werden kann. Am besten wenden Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die Sie bei der Relaktation unterstützt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Viel Erfolg und LLLiebe Grüße Biggi Welter


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