Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen nach dem Abstillen???

Frage: Stillen nach dem Abstillen???

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich stelle heute mal eine Frage, die für manche wahrscheinlich etwas seltsam klingt... Ein kurzer Rückblick: Ich habe unseren Sohn 6 Monate voll gestillt. Zuerst wurde die Mittagsmahlzeit ersetzt. Mit etwa 7,5 Monaten hat er am Abend Milchbrei bekommen. Mit ca. 8,5 Monaten haben wir die Nachmittagsmahlzeit ersetzt. Diese Mahlzeit hätte ich gern noch etwas gestillt, aber: leider war es damals so, dass das Nachmittags-Stillen immer mehr zum Stress für mich wurde. Sobald unser großes Kind zu Hause war, hat unser kleiner ganz unruhig gestillt. Er hat sich immer weggedreht, um zu schauen, was der große so macht. Dann kam ich auf die Idee, abzupumpen und ihm die Mumi per Flasche zu füttern. (Mit dem Hintergedanken, dass ich den kleinen dann gleich so füttern konnte, dass er den großen sieht.) Leider hat das pumpen nicht geklappt; es kam mal viel dann wieder fast nix. Das hat mich zusätzlich gestresst. Irgendwann habe mich aufgegeben und ihm Pre per Flasche gefüttert. Das wurde sehr gut angenommen und hat uns nicht mehr gestresst. Die restlichen Mahlzeiten (also nachts und morgens) habe ich weiter gestillt; aber trotz der tägl. gleichen Stillmahlzeiten habe ich festgestellt, dass der Milchspendereflex erst verzögert und zum Schluss gar nicht mehr einsetzte. (Habe diesen immer gespürt...) Das Ende vom Lied: ich habe von heute auf morgen nicht mehr gestillt. Unser kleiner fand das auch nicht schlimm; er war schon immer nicht sehr fixiert auf meine Brust...;-( Ich habe nach ca. 2 Wochen nochmal nachgestillt, weil meine Brust dann doch noch mal gespannt hat. Das war es dann aber. Bis heute habe ich leicht gelbliche Milch, wenn ich meine Brustwarzen etwas drücke (ich weiß, soll man nicht machen, aber die liebe Neugier ;-) ) Nun zu meinen eigentlichen Problem: Für mich war dieses abrupte abstillen glaube ich am schlimmsten. Wenn ich an unsere Stillzeit denke oder ich andere Mamas stillen sehe, könnte ich weinen. Mein Kind fehlt mir in dieser Beziehung so sehr. Mal abgesehen davon, dass ich jedesmal ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich das Fläschchen mixe ... Mein Sohn ist jetzt 12 Monate alt. Gestillt haben wir seit ca. 2,5 Monaten nicht mehr. Kann man, sofern es das Kind will, die Stillbeziehung nochmal aufbauen? Wie würde mein kleiner reagieren, wenn ich ihm die Brust anbiete? Kann ich ihm irgendeinen (psych.) Schaden zufügen? Unseren großen habe ich erst mit 12 Monaten abgestillt. Immer habe ich mir gesagt: den zweiten stillst Du solange er möchte. Bis heute weiß ich nicht, wer von uns beiden das Signal zum abstillen gegeben hat. Entschuldigen Sie die Länge. Sie haben mich auch damals immer so nett unterstützt, das ich nun gern Ihre Meinung dazu hätte. Liebe Grüße Maren


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Maren, theoretisch wäre es schon machbar, dass Sie Ihr Baby wieder anlegen und die Milchmenge wieder steigern. Allerdings ist es in diesem Alter sehr fraglich, ob das Kind die Brust noch einmal akzeptieren würde. Probieren können Sie es auf alle Fälle, seien Sie aber nicht enttäuscht, wenn es nicht mehr klappt. Lassen Sie Ihre Gefühle der Trauer dann zu, aber bleiben Sie nicht dort stehen. Sie haben viele Möglichkeiten, Ihrem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Sie nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Bigi, vielen Dank für die schnelle Antwort. Eine Frage hätte ich noch: Sollte mein Kind die Brust akzeptieren; was raten Sie mir, um die Milchmenge zu steigern. Wird es vorerst genügen, wenn man regelmäßig z.B. nachts stillt, oder ist es erforderlich, auch tagsüber anzulegen? Vielen Dank und gute Nacht Maren


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Maren, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich (!! Also alle zwei Stunden!!) an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. LLLiebe Grüße, Biggi


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