Mitglied inaktiv
meine kleine Tochter ist nun 4 monate alt und ich habe von anfang an mir vorgenommen dass ich sie mind. 6 MOnate lang stillen werde wegen den Allergien in der Familie und weil es ja einfach das Beste ist fürs Kind. Ich bin mir jetzt einfach am überlegen was ich danach machen soll...meine Mütterberatung hat sogar jetzt gesagt es wäre sinnvoll weiter zu stillen bis 1 jahr....heisst das in dem fall wenn ich mit 6 monaten aufhöre dass ich doch nicht das Beste fürs Kind getan habe ...sondern dass man wirklich 1 jahr lang sollte??? ausserdem frage ich mich wie ich das denn genau machen müsste..könnte ich einfach z.b. noch morgens einmal die Brust geben dann mittags ein Brei und nachmittags ein brei und abends Schoppen oder Brust..oder wie genau macht man dies... angenommen ich möchte nach den 6 monaten langsam anfangen abzustillen wie genau muss ich da vorgehen...habe etwas bedenken dass sich dann die Milch staut wenn ich ja das kind nicht mehr dran lasse....könnten sie mir da bitte ein paar Typs geben
Liebe Pimpoli, es spricht nichts gegen das selbstbestimmte Abstillen des Kindes außer die Mutter will es nicht so. Die Muttermilch hat auch nach den ersten sechs Monaten noch unzählige Vorteile und das längere Stillen hat Vorteile für Mutter und Kind. Ich zähle Ihnen hier einmal ein paar Fakten auf: • längeres Stillen schützt die Frau vor späterer Osteoporose • längeres Stillen kann die Frau vor bestimmten Formen von Brustkrebs schützen • längeres Stillen schützt das Kind vor verschiedenen Erkrankungen sowohl jetzt als auch noch bis ins Erwachsenenalter (z.B. Diabetes, Morbus Crohn) und ein gesundes Kind verbessert die Lebensqualität der Mutter Die Qualität der Muttermilch nimmt keineswegs mit zunehmendem Alter des Kindes ab. Die Menge an Kalorien, Eiweiß, Fett usw. bleibt gleich während die Antikörpergehalte in bestimmten Alterstufen zunehmen (z.B. etwa mit einem halben Jahr, wenn das Kind zu krabbeln beginnt und so mit mehr Keimen in Kontakt kommt). Muttermilch ist und bleibt ein hochwertiges Nahrungsmittel für Babys und auch für das Kleinkind. Nicht umsonst empfehlen Organisationen wie UNICEF und WHO, dass jedes Baby die ersten sechs Monate ausschließlich gestillt und danach mindestens bis zum zweiten Geburtstag mit ergänzender Beikost weitergestillt werden sollte. Gerade haben UNICEF, WHO, UNESCO, UNFPA, UNDP, UNAIDS, WFP und der Weltbank die neueste Ausgabe der „Facts for Life" herausgebracht, in denen im Abschnitt „Stillen" unter Punkt 7 steht: „Ab dem Alter von sechs Monaten brauchen Babys zusätzliche Nahrung, aber es sollte während des zweiten Lebensjahres des Kindes und darüber hinaus weitergestillt werden Die allgemeinen Leitlinien für die Beikost lauten: • ab sechs bis zwölf Monate: Stillen Sie häufig und geben Sie drei bis fünf Mal täglich andere Nahrung • von 12 bis 24 Monaten: Stillen Sie häufig und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch • ab 24 Monaten: Führen Sie die Stillbeziehung weiter, wenn Mutter und Kind dies möchten und geben Sie fünf Mal täglich Essen vom Familientisch. Wenn Babys anfangen zu krabbeln, laufen, spielen und anderes Nahrung als Muttermilch zu essen und trinken beginnen, werden sie häufig krank. Ein krankes Kind braucht viel Muttermilch. Muttermilch ist eine nahrhafte und leicht verdauliche Nahrung, wenn ein Kind den Appetit auf andere Nahrung verliert. Stillen kann ein aufgeregtes Kind beruhigen und trösten." Die Entscheidung, ob Sie weiterstillen und recht bald schon abstillen, können nur Sie alleine treffen, doch es sollte Ihnen wirklich bewusst sein, dass Muttermilch die Nahrung ist, die für ein Menschenkind vorgesehen ist und das nicht nur für die allerersten Monate. Stillen wird Ihrem Kind nicht schaden, sowohl ihm als auch Ihnen jedoch Vorteile bringen. Generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüber hinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Es bietet sich an, die Mahlzeiten für das Baby mit den Mahlzeiten der restlichen Familie zusammenzulegen, da das Ziel ja schließlich ein gemeinsames Essen am Familientisch ist. Vom Tisch essen kann ein Kind ab dem Zeitpunkt, ab dem es Beikost erhalten kann, selbstverständlich mit der Einschränkung, dass die Nahrung, die es dann erhält langsam und allmählich und zunächst ein Nahrungsmittel nach dem anderen eingeführt wird. Fertignahrung oder Gläschenkost ist nicht zwingend erforderlich, das Kind kann ebenso gut zunächst eine Kartoffel vom Familientisch bekommen, dann kann die Kartoffel mit einem Gemüse vom Familientisch zu Kartoffelgemüsebrei erweitert werden usw. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Speisen für das Kind vor dem Salzen von der übrigen Familienkost abgezweigt werden. Ab etwa dem ersten Geburtstag dürfte das Kind dann so weit sein, dass es „normal" vom Tisch mitisst. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann nicht mehr gestillt werden soll/darf/kann, sondern es kann/soll/darf weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Nun ist diese von unabhängigen Organisationen wie der WHO empfohlene Vorgangsweise in unserer Gesellschaft nicht unbedingt weit verbreitet und nicht jede Mutter will oder kann ihr Kind zwei Jahre oder länger stillen, auch lebt nicht jede Frau in der Situation, dass sie ihr (älteres) Baby immer nach Bedarf stillen kann. Für diese individuellen Situationen muss jede Frau für sich und ihr Kind ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Entscheidung treffen. Wenn Sie ihr Kind bis zum Alter von sechs bis sieben Monaten vollständig abgestillt haben wollen, müssen Sie zunächst zur Flasche hin abstillen, da das Kind noch zu jung für ausschließliche Beikost ist, die ja erst ab etwa einem halben Jahr eingeführt werden sollte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Außer dem Menschen gibt es ja keine Spezies, die die Milch anderer Säugelebewesen zur Ernährung ihrer Nachkommen verwendet. Dabei gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder die Beikost beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinander folgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis achte Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter, inzwischen 7 Monate, wird auch noch gestillt - bekommt aber inzwischen Beikost. Als sie 6 Monate alt war habe ich mittags mit Brei begonnen, aber auch nur weil die Linderärztin meinte, sie nimmt zu wenig zu. Ich habe also etwas Brei gegeben und sie anschließend noch gestillt. Seit Anfang Januar habe ich nun mit Abendbrei begonnen. Danach stille ich sie auch noch. Mittags stille ich nun nicht mehr. Ich habe mir auch viele Gedanken wegen der Ernährung gemacht und hier im Forum Hilfe gesucht. Biggi gab mir dann den Tipp, mir bei der Verbraucherzentrale Hamburg die Broschüre "Richtige Ernährung von Anfang an" (5,80 Euro) zu betellen. Das tat ich auch per Internet und bin dafür sehr dankbar. Dort stehen super Ratschläge drin. Viele Grüße Doris
Mitglied inaktiv
ohh vielen vielen Dank für deine Antworten habe mich riesig gefreut
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