Honey_1705
Hallo! Ich habe meinen 20 Wochen alten Sohn bisher voll gestillt. Er bekommt keine Beikost, weil er noch kein Interesse am Essen gezeigt hat. Seit 2 - 3 Wochen trinkt er tagsüber pro Mahlzeit nur ca. 5 Minuten und wendet sich dann ab und schreit. Ich merke aber, dass er noch Hunger hat. Er macht dann oft noch ein paar kurze Züge, hört dann aber trotzdem wieder auf. Anfangs dachte ich, ich hätte nicht genug Milch und habe versucht, ihm danach noch die Flasche zu geben. Die lehnt er dann aber ebenfalls ab. Oft lege ich ihn dann 1 Std. später wieder an und er trinkt wieder ein paar Schlucke. Abends (vor dem Schlafen gehen) gipfelt das Ganze in einem lautstarken Wechsel aus Stillen, Geschrei, Flasche, Geschrei usw. Nachts nimmt er die Brust ohne Probleme, aber ich habe den Eindruck dass er nachts ausgleicht, dass er tagsüber nicht ordentlich trinkt. Als er noch kleiner war hat er nachts 6 Std. am Stück geschlafen. Jetzt schafft er höchstens 4 Std. - manchmal nur 2 Std. Aber wie gesagt... nachts gibt es überhaupt kein Geschrei beim Stillen. Er hört dann einfach irgendwann auf, wenn er satt ist (zumindest macht es den Anschein). Ich habe auch schon versucht, tagsüber sämtliche Störfaktoren auszuschalten, das Zimmer abzudunkeln usw. Aber das hat gar keinen Erfolg gebracht. Ich möchte eigentlich noch länger stillen, aber unter diesen Umständen halte ich es nervlich langsam nicht mehr aus (besonders abends). Ganz lieben Dank im Voraus für Ihren Rat!
Liebe Honey_1705, das Mantra aller Eltern "es ist nur eine Phase" ist sicher hier auch anwendbar Es kommt vor, dass Babys tagsüber schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung "ich bleibe gaaaaaaanz ruhig". Mit Ruhe und Gelassenheit - so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben - lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Es ist auch ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Es kann auch sein, dass Ihr Baby saugverwirrt ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Honey_1705
Liebe Biggi, vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Zum Thema Saugverwirrung ist mir noch etwas eingefallen: Ich habe von Anfang an mit Stillhütchen gestillt, weil mein Sohn die Brustwarze nicht zu fassen bekommen hat. Zumindest wurde mir das von den Schwestern im Krankenhaus so empfohlen. Anfangs hatte ich immer mal wieder versucht, ob es ohne geht, aber irgendwann aufgegeben. Vor 1 Woche (da war er dann schon über 4 Monate) habe ich es einfach mal wieder ohne Hütchen versucht und seitdem trinkt er nur noch ohne. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und habe mich total darüber gefreut, dass wir jetzt echten Hautkontakt haben. Aber: Kann unser Problem evtl. auch damit etwas zu tun haben? Ich werde auf jeden Fall ab sofort darauf achten, sämtliche Silikonsauger wegzulassen. Liebe Grüße Saskia Ehmann
Liebe Honey_1705, ja, das hört sich nach einer klassischen Saugverwirrung an. Bitte wenden Sie sich an eine Kollegin vor Ort, die Ihnen ZEIGEN kann, wie Sie Ihr Baby anlegen können. Vielleicht bekommt Ihr Kind auch von ganz alleine „die Kurve“, wie klappt es denn heute? LLLiebe Grüße, Biggi
Honey_1705
Hallo Biggi! Ja, das werde ich echt machen müssen. Heute läuft es wie die letzten Tage und Wochen... Er hat vorhin ca. 3 Minuten getrunken - dann wieder gequengelt. Ich könnte echt jedes Mal heulen. GLG und vielen Dank für deinen Beistand!
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