Lili4
Guten Tag, meine im Januar geborene Tochter wird bisher voll gestillt. Da ich bereits wieder Teilzeit arbeite, wäre es für uns eine große Erleichterung, wenn sie auch mal von jemand anderem gefüttert werden könnte. Wie kann ich das am besten erreichen? Bisher akzeptiert sie keine Premilch - sie steckt zwar alles, auch den Sauger, in den Mund, sie saugt aber nicht richtig und die Milch wird mit der Zunge wieder rausgeschoben. Sie schnullert übrigens auch nicht, trotz unserer hartnäckigen Versuche. Wir haben auch schon mal ein paar Löffelchen Karottenbrei versucht. Sie hat lustige Grimassen geschnitten, aber schon nach kurzer Zeit hat das neue Spiel sie genervt und auch hier wurde das meiste wieder aus dem Mund befördert. Ich nehme also an, dass sie einfach noch nicht so weit ist. Wie gehe ich am besten vor? Mit viel Geduld umstellen auf Pre-Milch und die Beikost nochmal vier Wochen nach hinten schieben? Oder warten, bis sie Beikost akzeptiert? Und wie kann ich ihr die Pre-Milch schmackhaft machen? (Abpumpen würde ich ungern, das habe ich kurze Zeit bei meinem Sohn gemacht und es hat mich furchtbar genervt. Er wurde statt dessen als Zwiemilchkind ernährt und hat das sehr gut mitgemacht.) Ich bin selbst unschlüssig, wie wir jetzt vorgehen sollen ... Vielen Dank für ein paar Gedanken dazu! Lili
Liebe Lili, ich würde in diesem Alter noch keine Beikost geben, erst dann, wenn das Baby wirklich bereit ist. Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen. In der Regel ist das immer noch so um den vollendeten 6. Lebensmonat herum. Wenn Sie Ihr Baby an die Flasche gewöhnen möchten, empfehle ich Ihnen folgende Tipps. Lassen Sie IMMER JEMANDEN ANDERS die Flasche anbieten, nie Sie selbst. Es gibt einige Tricks, die Sie probieren können: - versuchen Sie, die Flasche anzubieten, wenn Ihr Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird er keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lassen Sie die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, lassen Sie die Betreuung die Unterlippe damit kitzeln, damit sie selbst ihn nimmt; - Ihr Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach Ihnen riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - versuchen Sie verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - versuchen Sie, verschiedene Positionen ausprobieren zu lassen; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probieren Sie, die Flasche zu geben, wenn Ihr Baby schläft; - versuchen Sie es weiter - aber bedenken Sie auch, sie kann auch aus einer Tasse, vom Löffel, mit der Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden; Versuchen Sie verschiedene Sorten der Säuglingsmilch aus und wie gesagt, oft klappt es mit abgepumpter Muttermilch am besten! Oft funktioniert die Umstellung am besten, wenn Muttermilch und Pre (denn das ist die beste Alternative, die so genannten Folgemilchen braucht es überhaupt nicht) gemischt werden. Erst nimmst du hauptsächlich Muttermilch und gibst nur etwas fertige Pre-Milch dazu. Dann erhöhst du die Menge bis am Ende nur noch Pre in der Flasche ist. Dazu müsstest du noch ca. 2-3 Tage weiter pumpen, ist das für dich noch machbar? Wenn es gar nicht klappt, können Sie es auch mit der Becherfütterung probieren. Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi
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