Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen - Beikost -Durchfall - ich bin am Ende!!! Bitte bald antworten

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen - Beikost -Durchfall - ich bin am Ende!!! Bitte bald antworten

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Hallo Biggi, wir haben ein großes Problem und ich weiß keinen Rat mehr: Unsere Tochter ist 6 1/2 Monate alt. Bisher habe ich voll gestillt und sie hat gut zugenommen, 5 Malzeiten am Tag und hat nachts durchgeschlafen. Jetzt ist alles anders. Mitte Juni hatte sie einen starken Husten, Halsentzündung und Fieber. Der Arzt meinte wir müßten unbedingt ein Antibiotikum geben. Auch verschrieb er uns einen Hustensaft. Daraufhin bekam unsere Tochter das erste Mal einen starken Durchfall (ca. 10 x pro Tag und auch nachts, grünlich und wunder Po) Mich wunderte das eigentlich nicht, wenn ein voll gestilltes Kind zum ersten Mal Hustensaft Thymiansft mit Johannisbeere bekommt. Mich hat dies sehr verwundert, aber ich habe dem Azt vertraut. Nachdem es ihr besser ging hatte sie einen Wachstumsschub, teilweise habe ich 8 x Tag und Nacht gestillt, dies war ca. mit einem halben Jahr. Ich führte die Beikost ein, um wieder etwas ruhigere Nächte zu haben. Am Mittwoch bekam sie die ersten Karotten, wenige, die sie gerne aß. Täglich steigerten wir die Menge. Sie hatte fast keinen Stuhlgang, nur schmierer. Am Sonntag hatte sie 3 x die Windel sehr voll, Montag 5 x, Dienstag fütterte ich ihr Karotten und Kartoffeln (es schmeckte ihr sehr gut, sie verlangte nach ca. 10 Löffeln), ca. 8 x hatte sie Durchfall und bekam nachts Fieber und Schreikrämpfe, Mittwoch abends war das Fieber wieder weg. Aber sie hat weiterhin Durchfall. Ca. 10 x pro Tag manchmal auch nachts. Meinen Kinderazt habe ich gefragt, er riet mir mit der Beikost weiterzumachen,der Durchfall sei wahrscheinlich eine Infektion ist und ich soll ihr Omnisept geben. Ich habe das Gefühl, daß nichts mehr klappt! Vorher hatten wir ruhige Nächte , jetzt muß ich wieder 1- 2 x nachts stillen, ich habe bedenken, daß sie nicht mehr satt wird. Sie ist so unruhig auch nachts, am liebsten ist sie bei uns im Bett, sie wirkt verängstigt, sucht uns. Auch habe ich Angst, daß sie gar keine Nahrungsmittel verträgt, erst der Hustensaft, jetzt schon wieder Durchfall. Komisch finde ich, daß sie zuerst einige Tage die Karotten vertragen hat und dann erst den Durchfall bekam. Ich weiß gar nicht, wie ich weiter machen soll, ob ich ihr weiter Beikost anbieten soll- Karotten - oder ob ich mit anderen Sachen anfangen soll? Ich bin einfach sehr verunsichert und weiß nicht welchen Schritt ich als nächstes machen soll!


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? Liebe Martina, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt darüber, dass Sie jetzt erst einmal einige Zeit wieder ausschließlich stillen, damit sich der Verdauungstrakt Ihres Kindes wieder erholen kann und damit auch das ganze Kind. Gerade bei Problemen im Magen-Darm-Bereich ist Muttermilch die beste Heilnahrung. Sie ist leicht verdaulich und die darin enthaltenen Antikörper helfen dem Kind, schneller wieder gesund zu werden. Wenn sich der Bauch dann wieder erholt hat, können Sie vorsichtig einen neuen Versuch mit Beikost machen und vielleicht statt Karotten ein andere Gemüse (Kürbis, Zucchini, Brokkoli, Pastinake) oder Kartoffel anbieten. Das nächtliche Aufwachen ist lange nicht so in Beziehung zur Ernährung zu setzen, wie dies immer wieder behauptet wird. Beikost oder auch eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung sind keine Garanten für ruhigere Nächte, im Gegenteil: viele Eltern machen die gleiche Erfahrung wie Sie, dass die Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schlafen. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Gerade ab etwa vier bis sechs Monaten wachen viele Kinder nachts (wieder) vermehrt auf. Das bedeutet jedoch nicht, dass dem Kind die Muttermilch nicht mehr ausreicht und schon gar nicht, dass die Qualität der Muttermilch nachlassen würde (das tut sie sicher nicht). Es ist vielmehr eine entwicklungsbedingte Sache. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Geben Sie Ihrem Kind jetzt weiterhin die Geborgenheit, die es braucht, damit sie sich wieder beruhigen und sicher fühlen kann. Es zahlt sich aus, in dieser Situation auf das Kind einzugehen und ihm zu zeigen „Wir sind für dich da". Vielleicht besuchen Sie einmal eine Stillgruppe. Dort werden Sie sehen, dass sich Ihr Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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