Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist jetzt neun Wochen alt und ich stille ihn voll. Tagsüber kommt er alle 3 Stunden, das ist auch absolut okay, ich lasse ihn selbst bestimmen. Aber abends habe ich ihn oft bis zu drei Stunden an der Brust. Sobald mein Mann ihn zu sich nimmt, fängt er an zu quaken. Dann sagt mein Mann immer sehr schnell, nimm du ihn, ich glaube er sucht etc. Nun fängt nächste Woche mein Rückbildungskurs an ohne Babies und abends... Ausserdem möchte ich so gerne mal wieder in Ruhe in die Wanne. Soll ich Milch abpumpen, damit mein Mann ihn bei Bedarf füttern kann? Wenn er so lange an der Brust liegt, besteht dann Gefahr, ihn zu überfüttern? Was kann ich sonst noch tun? Liebe Grüße Kathrin
? Liebe Kathrin, nein, es besteht nicht die Gefahr, dass Sie Ihr Baby an der Brust überfüttern und dieses abendliche gehäufte Stillbedürfnis ist sehr typisch für kleine Babys. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Monaten zu erwarten. Das heißt aber nicht, dass der Vater in diesen weit verbreiteten abendlichen Unruhephasen nicht doch auch einspringen kann. Die abendliche Unruhe ist in vielen Fällen auch darauf zurückzuführen, dass das Baby von den ganzen Eindrücken des Tages überreizt ist und nun nicht mehr so leicht zurückfindet. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause, aber wenn er da ist, kann er durchaus etwas mehr „Durchhaltevermögen" zeigen und das Baby eine weile übernehmen. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter, der Vater oder ein anderer liebevoller Mensch es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Um für den Fall der Fälle etwas Milch zur Verfügung zu haben, ist es sicher gut, wenn Sie etwas Milch abpumpen, die während Ihrer Abwesenheit gegeben werden kann. Lassen Sie sich von einer Kollegin vor Ort genau über das Abpumpen und auch über die verschiedenen Möglichkeiten ein Baby mit abgepumpter Milch zu füttern informieren. Abpumpen muss gelernt und geübt werden und es ist wirklich sinnvoll, sich das von einer Fachperson zeigen zu lassen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Haben Sie ein wenig Geduld, die Zeit arbeitet für Sie und dann werden auch die Abende entspannter. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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