Hallo liebe Biggi,
ich hätte eine Frage zum Thema Stillen und Beikost, da ich eine Information bekommen habe, die mich verunsichert... Ist es so, dass ein Kind mit knapp 10 Monaten in der Nacht nicht mehr gestillt werden soll? Mein Sohn trinkt momentan nachts sehr häufig an der Brust (zwischen 2 und 5 mal), ich denke, die Zähne sind schuld…
Tagsüber stille ich ihn direkt nach dem Aufwachen, 1-2x nachmittags und abends vor dem Einschlafen. Sollte das Stillen auch tagsüber reduziert werden? Brei und Wasser bekommt er natürlich ganz nach Beikostplan, was auch gut funktioniert. Nur vormittags und nachmittags isst er noch keine volle Portion. Ich habe das Gefühl, dass er manchmal lieber noch an der Brust trinken möchte als den Brei aufzuessen…
Herzlichen Dank für deine Hilfe!
von
LauraVS
am 25.07.2023, 23:32
Antwort auf:
Stillanteil Beikost und nächtliches Stillen
Liebe LauraVS,
der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Auch wird während der gesamten Stillzeit von allen Stillexperten das Stillen nach Bedarf empfohlen.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf.
Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.07.2023