Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Still-Kind will keine Flasche mit Milch, Wasser ja...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Still-Kind will keine Flasche mit Milch, Wasser ja...

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Hallo, meine Tochter ist 6 1/2 Monate alt, bisher voll gestillt, jetzt geben wir seit ca. 4 Wochen abends Brei und seit ca. 5 Tagen mittags Karotte. ich würde gern einführen, dass sie morgens eine Milchflasche mit HA-nahrung bekommt, und sie sonst aber weiter stille. Sie trinkt Wasser aus Flasche und Trinklernflasche und Becher, verweigert aber die Milch aus der Flasche, selbst meine abgepumpte. gibts einen Trick, sie daran zu gewöhnen? liegt es an der Flasche oder am Geschmack der Milch? über Rat bin ich sehr dankbar! viele Grüße BW


Biggi Welter

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? Liebe BW, haben Sie schon einmal eine HA-Nahrung probiert? Die schmeckt extrem bitter und wird deshalb von vielen Kindern abgelehnt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt es am Geschmack der HA-Nahrung, da das Kind ja sonst aus Becher und Flasche trinkt. Die Frage ist auch, ob es jetzt noch Sinn macht, eine HA-Nahrung zu geben. Der Nutzen dieser Nahrung ist allgemein, besonders aber ab dem Zeitpunkt der Einführung von Beikost unter Experten umstritten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi Welter, vielen Dank für die Antwort, kann ich nochmals fragen.. ich hab HA Nahrung probiert, finde sie garnicht so schlimm, aber meine Kleine sieht das wohl anders :) Was meines Sie mit: Einführung von HA Nahrung bei Beikosteinführung ist umstritten? Da sie allergiegefährdet ist, dachte ich, im ersten Lebensjahr auf Kuhmilch zu verzichten. Da mein Mann und ich am 26.8. kirchlich heiraten und ich gern feiern würde, hatte ich mir so gewünscht, bis dahin ihr morgens ein Fläschen geben zu können, sie ansonsten aber noch zur Beikost zu stillen. Was meinen Sie denn: ist normale Muttermilchersatznahrung (nicht HA) noch besser als Kuhmilch zu geben oder nimmt sich das nichts? Abends bekommt sie ihren Brei aus Reisflocken und Apfel seit kurzem mit HA Nahrung (vorher nur mit Wasser). Seitdem isst sie davon weniger, mit Wasser ass sie auch noch nicht soviel, dass es eine ganze Brustmahlzeit ersetzte, aber mehr als jetzt. Leider so lang die Mail, aber ich freue mich über Ihre Meinung! Liebe Grüße BW


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Liebe Maya, es ist unter Experten umstritten, ob eine HA Nahrung überhaupt einen Effekt hat und erst recht ist umstritten, ob es noch sinnvoll ist HA Nahrung zu verwenden, sobald das Kind Beikost erhält. Da man eben nicht so genau weiß, was nun tatsächlich richtig ist, wird von den einen empfohlen vorsichtshalber weiter HA Nahrung zu verwenden und von anderen, dass ab der Einführung der Beikost keine HA Nahrung mehr gegeben werden muss. Sie sollten aber keinesfalls Kuhmilch geben, sondern eine Säuglingsersatzmilch. Ganz allgemein kann als Ersatz für die Muttermilch eine Pre Nahrung gegeben werden und zwar das gesamte erste Lebensjahr hindurch. Die Erklärung ist ganz einfach: Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Ich hänge Ihnen dazu noch einen Artikel an. Sicher ist es sinnvoll, bei der Ernährung überhaupt darauf zu achten, dass die als besonders allergen bekannten Nahrungsmittel bis zum ersten Geburtstag gemieden werden. Stark allergene Nahrungsmittel sind: Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).


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