Mitglied inaktiv
Liebe Stillberaterinnen, ich bin gestern auf Ihre Seite gestoßen und war erfreut, ein solch tolles Forum gefunden zu haben. Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen. Vor fünf Wochen habe ich entbunden. Mein Kind wurde mir angelegt und es funktionierte auch. Am 2. Tag bekam ich allerdings blutige Brustwarzen und habe dann abgepumpt. Da die Milch nicht reichte, wurde im Krankenhaus beigefüttert. Nach zwei Tagen habe ich wieder angelegt und es klappte wieder, wobei die Milch immer noch nicht reichte. Wiederum kurze Zeit später waren die Brustwarzen blutig. Außerdem hatte ich während und nach dem Stillen nun starkes Stechen und Brennen in der Brust. Das Stechen zog sich bis in den Rücken. Ich habe wieder aufgehört und es letzte Woche noch einmal probiert. Zum Glück hat die Kleine die Brust nach der langen Zeit sofort wieder genommen. Als ich die vorgestern an einem Tag das dritte Mal gestillt habe, ging es wieder los: diesmal zogen die Stiche bis in die Beine und Arme. Ich habe wegen der starken Schmerzen wieder aufgehört und pumpe wieder so oft wie möglich, wobei ich auch hierbei Stechen und Brennen verspüre, nur nicht in dem heftigen Maße wie beim Stillen. Die Anlegetechnik ist laut meiner Hebamme richtig. Sie vermutete Soor beim Kind und Pilz auf meinen Brustwarzen. Soor ist nicht zu erkennen, die Brustwarzen sehen auch normal aus. Zu erwähnen ist noch, dass ich schon vor der Schwangerschaft unter Mastophatie gelitten habe und außerdem immer viel mit Vaginalpilzen zu tun hatte. Während der Entbindung, die aufgrund eines Blasensprungs und fehlender Wehen nach 40 Stunden mit einem Kaiserschnitt beendet wurde, habe ich alle 4 Stunden Antibiose erhalten. Ich habe daher nach der Entlassung selber Mutaflor genommen, mein Kind bekommt Bigaia-Tropfen. Vielleicht besteht ja ein Zusammenhang zu der möglichen Pilzgeschichte. Ich hoffe, Sie können mir ein paar Tipps geben oder eine Stillberaterin nennen. Ich würde sehr gerne wieder ans Stillen kommen, denn das Pumpen ist kein Vergleich und stiehlt ungemein viel Zeit. Viele Grüße von Elfchen11
Liebe Elfchen11, es könnte sich tatsächlich um einen Soor handeln, aber auch um eine falsche Anlegetechnik oder das extreme Spüren des Milchspendereflexes. Ein derartig schmerzhaftes Einsetzen des Milchspendereflexes kommt vor allem in den allerersten Wochen vor und vergeht im Laufe der Zeit von selbst. Bis dahin (wenn es kein Soor ist) können Sie leider nicht viel mehr tun, als Entspannungsübungen einsetzen (z.B. solche, wie Sie sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben, falls Sie einen besucht haben). In Extremfällen kann auch beim Arzt nachgefragt werden, ob er ein stillverträgliches Schmerzmittel verordnen kann. Da die Schmerzen nicht deutlich weniger geworden sind bzw. ganz aufgehört haben, sollte nachgeschaut werden, ob nicht doch eine Soorinfektion vorliegt. Eine Soorinfektion der Milchgänge kann ähnliche Beschwerden machen. Wichtig ist auf alle Fälle auch, dass Sie sich zum Stillen immer in eine bequeme Position begeben, um Verspannungen und daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Die Diagnose Soor muss von einer Ärztin/Arzt gestellt werden. Ich hoffe, ich konnte Ihnen erst einmal weiterhelfen! LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ganz herzlichen Dank für die schnelle und sehr umfangreiche Antwort. Gestern war ich direkt unterwegs in Sachen "Brennen und Stechen". Ärztlicherseits habe ich keine Hilfe erhalten. Zum Glück bin ich durch Sie und Kommentare aus dem Elternforum beharrlich geblieben und habe durch die LLL-Seite eine Stillberaterin, zufällig sogar im Nachbarort gefunden, die mich wiederum an eine Laktationsberaterin verwiesen hat. Alle schließen sich Ihrer Vermutung an. Jetzt gleich habe ich einen Termin mit der Laktationsberaterin und bin sehr zuversichtlich. Ich werde nochmal Rückmeldung geben, was aus dem Fall geworden ist. Vielen Dank nochmals und viele Grüße! Elfchen11
Nous
Hallo Elfchen 11, ich hoffe du kannst dich immer noch an deiner Erfahrung erinnern. Ich habe seit 5 Wochen die gleiche Symptome wie du damals...Abpumpen ist angenehmer als anlegen aber brennende stechende Schmerzen in der gesamten Brust sind danach immer da. Nach Pausen tut nur das erste Anlegen nicht weh aber beim zweiten oder dritten Mal sind insbesondere beim Andocken höllische Schmerzen zu spüren, als ob das Kind daran beissen würde. Ich nehme Magnesium 375mg und Calcium 600 mg täglich ein. Seit 6 Tagen nehme ich Fluconazol 150 mg, leider merke ich keine Besserung. Ich bin am Ende mit den Nerven und würde mich auf deine Hilfe sehr freuen. Vielen Dank Nous
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