Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe hier schon einige Zeit mitgelesen und jetzt selber eine Frage. Ich bin zur Zeit ziemlich am Ende. Mein Sohn ist 4,5 Monate alt und wird voll gestillt. Seit einigen Tagen will er ständig an die Brust zum Nuckeln. Ich habe schon versucht ihn an einen Nuckel zu gewöhnen, aber das will er überhaupt nicht. Tagsüber kann er gar nicht schlafen, wenn ich ihn nicht nuckeln lasse. Es sei denn ich renne stundenlang mit ihm mit dem Kinderwagen durch die Gegend. Genug Milch habe ich noch. Seine Windel läuft ständig über. Mir wurde gesagt, ich solle ihn doch nuckeln lassen, aber dabei fühle ich mich nicht wohl. Ich habe heute einen Nuckeldauermarathon hinter mir, nur damit er mal ruhen kann. Sobald ich ihn "abmache" wird er wieder wach und schreit wie am Spieß. Bis jetzt hatte ich dieses Problem zum Glück nur tagsüber. Nachts wird er zwei- bis dreimal zum Stillen wach und schläft gleich weiter. Ich hoffe du hast einen Tip für mich.
Liebe Nuckeljana, Ihr Baby ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Aber auch ohne Wachstumsschub ist es normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. In fast allen Babyratgebern und Hochglanzbroschüren wird ein Bild verbreitet, das etwa so aussieht: das Baby schläft mindestens 20 Stunden pro Tag in seinem Stubenwaagen oder der Wiege, alle vier Stunden verlangt es nach Nahrung und schläft selbstverständlich danach sofort wieder ein, nach den allerersten Wochen hält es eine achtstündige Nachtpause ein und die Mutter ist immer ausgeruht, elegant und sauber gekleidet und empfängt mit einem strahlenden Lächeln die Besucher, die das Baby bewundern wollen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, nur sagt einem das fast keiner. Abgesehen von einigen wenigen "Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterher jagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön "Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo! Dieses "Dauernuckeln" kenne ich. Vor allem die ersten Wochen war ich ständig am Stillen. Und dann immer wieder phasenweise (Wachstums-, Entwicklungsschub usw.) Aber nachdem ich einfach akzeptiert habe, daß das völlig normal und ok ist, habe ich diese "Still"-Zeiten sehr genossen. ...meine Kleine natürlich auch :-) Ich habe in der Zeit wahnsinnig viel gelesen und dabei entspannt. Auch ich war ein Fan vom Tragetuch. Meiner Kleinen hat es sehr gut gefallen. LG
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich habe mit meinem kleinen ja schon einige Wachstumsschübe durch. Deswegen habe ich damit keine Probleme, aber zur Zeit benutzt er mich wirklich als "Nuckel". Er kann nur schlafen (tagsüber) wenn er ständig dabei nuckeln kann. Dabei trinkt er nicht. Das war bis jetzt bei noch keinem Schub so. Er nimmt auch keinen Nuckel oder seinen Daumen. Na dann will ich mal hoffen das das nur eine Phase ist. :-) Immerhin will ich ja sechs Monate voll stillen und das ist jetzt etwas anstrengend.
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