Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Welter, ich stille meine fast 5Wochen alte Tochter und möchte nun gerne wieder Sport machen. Stimmt es, dass davon die Milch sauer werden kann? Ausserdem wäre ich dankbar für einen Tip, wie ich meine blauen, schmerzenden Brustwarzen wieder einigermassen schmerzfrei bekomme. Meine Kleine hat schlimme Bauchschmerzen, wenn ich sie gestillt habe. Stimmt es, dass ich auf alle möglichen Gemüsesorten verzichten sollte und wie sieht es mit Apfelschorle aus, die ich ausschliesslich trinke? Danke, Kerstin
? Liebe Kerstin, selbstverständlich dürfen Sie Sport treiben! Wenn es nicht übertrieben wird, kann prinzipiell jede Sportart während der Stillzeit ausgeübt werden und es ist sogar wünschenswert, dass die Frau auch in dieser Lebenphase Sport treibt. Vor allem zu Beginn der Stillzeit sollten allerdings sportliche Übungen, bei denen die Gefahr von Druck und Stößen auf die Brust besteht (z.B. Barrenturnen oder manche Ballspiele) vermieden werden und nicht auf Höchstleistung trainiert werden. Auch sollte die Muskulatur der Oberarme nicht zu extrem belastet werden. Viele Frauen empfinden einen guten Sport-BH als angenehm. Aber auch beim Sport gilt: Probier es aus! Allgemeingültige Regeln für alle Frauen gibt es nicht, tun Sie was Ihnen Spaß macht. Bevor Sie sich jedoch wieder sportlich betätigen, sollte sich Ihr Beckenboden wieder erholt haben Auch das weitverbreitete Vorurteil, dass man unmittelbar nach dem Training nicht stillen darf ist nicht haltbar. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es auch keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befaßte und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlußfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluß an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlußfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor- und Nachtrainings-Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflußt haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor- bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluß, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". Was mir allerdings nicht gefällt, sind Ihre schmerzenden und verfärbten Brustwarzen, die auch in Zusammenhang mit den Bauchproblemen Ihres Kindes stehen können. Beides klingt nach einem Anlege- und/oder Saugproblem, was auch die Blähungen zumindest teilweise erklären kann. Durch eine ungünstige Anlegetechnik und/oder falsches Saugen, können Ihre Brustwarzen geschädigt werden. Für eine Stillberaterin besteht daher der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen und bei Problemen der Mutter mit den Brustwarzen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls „Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen. Nun kann ich weder sehen, wie ihr Kind an der Brust angelegt ist, noch beurteilen wie es trinkt. Deshalb sollten Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden, die Sie und Ihr Kind SEHEN kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Sehen Ihre Brustwarzen weiß und blutleer aus und verfärben sich dann? Dann könnte es sich einem Gefäßkrampf handeln. Solche Gefäßkrämpfe sieht man immer wieder bei Frauen, die das Magnesium, das sie während der Schwangerschaft eingenommen haben, plötzlich abgesetzt haben. In seltenen Fällen handelt es sich dabei auch um ein Phänomen, das Raynaud Syndrom genannt wird und auch andere Körperteile z.B. die Finger befallen kann. Bei einem echten Raynaud Syndrom gibt es medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die auch in der Stillzeit möglich sind. Sollte es sich tatsächlich um einen durch plötzliches Absetzen des Magnesiums verursachten Gefäßkrampf gehandelt haben, so kann eventuell entgegengewirkt werden, indem die Magnesiumaufnahme wieder aufgenommen und nur langsam abgesetzt wird. Darüber sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Arzt sprechen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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