Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Soll ich meine Tochter erst abstillen oder erst an ihr Bett gewöhnen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Soll ich meine Tochter erst abstillen oder erst an ihr Bett gewöhnen?

Brigittle

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Hallo Frau Welter, unsere Tochter ist jetzt 14 Monate, und wird immer noch gestillt. Obwohl sie bereits 3 Mahlzeiten und eine Zwischenmahlzeit isst, verlangt sie wenn ich da bin noch viel nach der Brust. Vor allem abends und nachts. Aber auch sobald ich mittags von der Arbeit komme, oder nachmittags, selbst wenn wir in der Krabbelgruppe sind oder an anderen Orten, an denen es an sich viel Ablenkung gibt. So langsam würde ich sie gerne an ihr eigenes Bett (das momentan ungenutzt in unserem Schlafzimmer steht) gewöhnen, vor allem da sie neulich aus unserem Ehebett rausgefallen ist. Bisher schläft sie abends auch nur mit mir und an der Brust ein. Meist schläft sie dann bis Mitternacht, und dann trinkt sie noch mal ordentlich, danach manchmal im 2 h Takt, manchmal aber auch erst um 5 wieder. Die Tagesmutter schafft es mittlerweile, dass sie vormittags in unserem Bett (ohne rumtragen) einschläft, was bei mir oder ihrem Vater nie funktioniert. Jetzt frage ich mich ob und wie ich das abstillen so "schmerzlos" wie möglich hinbekomme, und ob wir sie vor dem abstillen, parallel dazu oder danach an ihr eigenes Bett gewöhnen sollen. Alleine schon das Einschlafen und Wieder-Einschlafen in der Nacht von der Brust zu dissoziieren würde enorm helfen. Haben Sie dazu einen Tip? Vielen Dank und herzliche Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Brigittle, ich persönlich würde dem Kind beistehen, denn so fühlt es sich doppelt bestraft, wenn ihm die Brust und noch die Mutter dazu entzogen wird. Vielleicht ist es wirklich besser, Deine Kleine erst ans eigene Bett zu gewöhnen und erst dann ans Abstillen zu denken. Natürlich kann es sein, dass es für DEIN Kind nicht so ist, DU kennst DEIN Kind am besten und musst entscheiden, welcher Weg für Euch der bessere ist.... Ja, dein Kind WIRD schreien, toben, wüten, traurig sein, aber das ist okay! Wenn du dein Kind liebevoll begleitest, wird es diesen Schmerz überwinden und sich an die neuen Regeln halten. Wichtig ist, dass dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein. Begleite dein Kind, sei liebevoll und entziehe ihm die Brust, aber nicht deine Liebe und bleibe konsequent. Wichtig ist jetzt, dass DU vollkommen klar bist und eine Entscheidung fällst. Dein Kind spürt deine Zweifel und reagiert darauf, es braucht aber Sicherheit und absolute Klarheit. Im Moment würde ich dir empfehlen, an der Einschlafmethode noch nichts zu ändern, damit es nicht zu viel wird für dein Kind und auch für dich. Ich wünsche dir von Herzen, dass es bald besser klappt und würde mich sehr freuen, wenn du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst. Herzlichen Gruß Biggi


Brigittle

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Hallo Frau Welter, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich denke auch, dass es besser ist erst mit dem eigenen Bett anzufangen. In dem Fall ist es wahrscheinlich besser sie vor dem ins Bett gehen zu stillen und den Vater die erste Woche das ins Bett bringen übernehmen zu lassen oder? Wenn sie nachts dann noch mal gestillt werden will, hole ich sie dann aus ihrem Bett raus, und lege sie danach wieder rein, oder soll er dann auch das wiedereinschlafen übernehmen? Was ja dann letztendlich für sie darauf hinausläuft, dass sie wie Sie schreiben, dann doppelt "bestraft" wird. Ich will sie auf keinen Fall traumatisieren, aber der Zustand, dass ich jeden Abend selbst im Zimmer bleibe, damit sie nicht aus dem Bett fällt und die Brust ihre einzige Möglichkeit ist wieder einzuschlafen, ist auch für unsere Beziehung nicht mehr viel länger möglich. Gleichzeitig halte ich erst abstillen und im gemeinsamen Bett schlafen auch für ziemlich schwierig. Vielleicht wird sie ja durch das eigene Bett nachts dann auch weniger nach der Brust fragen? Vielen Dank für Ihren Beistand, ich wünsche Ihnen ein frohes Wochenende, liebe Grüße


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Brigittle, ich würde gar nicht so sehr nach einem Plan handeln, sondern flexibel sein. Vielleicht lässt sich euer Baby vom Papa beruhigen, aber wenn nicht, ist das auch nicht tragisch. Gebt eurem Kind Zeit und Sicherheit, dann wird es klappen. Schreib doch die Tage malm, wie es klappt, ich würde mich freuen. Gute Nacht :-) Biggi


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