Mitglied inaktiv
Hallo. Mein Sohn ist jetzt etwas über 6 Wochen alt, und langsam bin ich richtig verzweifelt. Das Stillen ans sich klappt gut, er hat schon einen ziemlich guten Rhythmus, gerade auch Nachts (4,5 –5 Std. schläft er schon durch) und nimmt gut zu. Aber das ist unserer erstes gemeinsames Weihnachten und ich bin seit Sonntag fast nur noch am heulen.. Das Problem ist meine rechte Brust: 5 Tage nach Krümmelchens Geburt bin ich nur ganz knapp an einem ausgewachsen Milchstau an der rechten Brust vorbeigeschrammt, habe die Sache aber mit Quarkwickeln und Kohl innerhalb weniger Tage in den Griff bekommen. (Habe hier allerdings gelesen, das man die Brustwarze aussparen soll, das habe ich nicht gemacht – hat das vielleicht was mit meinem jetzigen Problem zu tun?) Ende der zweiten oder dritten Woche begann meine rechte Brust etwas 5-15 Minuten nach dem Stillen furchtbar zu schmerzen, das hielt teilweise mehrere Stunden an. Es fühlte sich an wie Muskelkater und die Haut so als hätte man einen furchtbaren Sonnenbrand. Nachts war es am allerschlimmsten, Tagsüber gings. Ich muss dazu sagen, das ich immer nur eine Brust stille, ganz selten, nur wenn er großen Hunger hat beide. Die Hebamme hat mir Globuli (Borax D6) empfohlen, die habe ich eine Woche genommen, keine Besserung, aber meine Hebamme meinte, bei tritt bei Homoöpathischen Mitteln eine Besserung erst nach Absetzen der Medikamente ein. Also habe ich aufgehört, diese zu nehme und langsam wurde es besser. Ich habe mich gefreut, und angefangen, das stillen zu genießen, und als etwas Natürliches und nicht immens anstrengendes zu betrachten. Seit Sonntag ist alles wieder ganz furchtbar. Wieder nur die rechte Brust: Nachts hatte ich nach dem Stillen wieder schlimmer Schmerzen, morgens hatte ich dann eine Verhärtung und Rötung links an der rechten Brust und schlimme Kopfschmerzen. Ich habe gekühlt, normal weitergestillt und eine Paracetamol gegen die Kopfschmerzen genommen, und abends gings mir schon besser. Montag nacht ging es dann wieder besser, die Verhärtung fast weg und in der Brust nur ein unangenehmes Gefühl nach dem Stillen (damit kann ich um) Aber heute nacht wieder furchtbare Schmerzen nach dem Stillen. Das Krümmelchen wollte erst nur 5 Minuten trinken (das passiert normalerweise nur ganz selten) hatte aber eine halbe Stunde später wieder Hunger. Da die rechte Brust „dran“ war, habe ich diese wieder angelegt, weil die letzte Mahlzeit so kurz vorher nur 5 Minuten waren, da hatte ich aber schon ziemliche Schmerzen. Nach dem Stillen, habe ich mich eine Weile unter der Decke auf alle viere gehockt, weil das Gefühl von Stoff, von irgendetwas auf meiner Brust unerträglich war. Ich hatte Schmerzen wie nie zuvor in der rechten Brust, die dann im laufe der nächsten Stunden, wie immer, nachließen. Das nächste Stillen links war dann wieder kein Problem, aber vor dem nächsten Stillen rechts hatte ich richtiggehend Angst. Aber es ging dann, nach dem Stillen traten zwar wieder Schmerzen auf, aber nicht so schlimm, und jetzt fühlt es sich nur noch unangenehm an. Ich glaube nicht, das es Soor ist, das Krümmelchen hat keine Symptome, aber langsam bin ich echt verzweifelt und heute schon mehrmals in Tränen ausgebrochen. Das Ganze schlaucht mich sehr. Immer nur die rechte Brust, und gerade Nachts sind die Schmerzen nicht mehr auszuhalten. Meine Hebamme weiß auch nicht weiter. Bitte, weiß jemand Rat? LG Jule
Kristina Wrede
Liebe Jule, Soor wird durch einen Hefepilz mit dem Namen Candida albicans verursacht. Dieser Pilz lebt immer in und auf uns Menschen und verursacht normalerweise keine Probleme, es sei denn er vermehrt sich zu sehr (z.B. weil das Immunsystem geschwächt ist). Ob Ihr Baby jetzt tatsächlich einen Soor hat oder nicht, kann ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie vom Arzt anschauen lassen. Am besten gehen Sie so schnell wie möglich zur Kinderärztin/arzt und lassen Ihr Kind anschauen, denn die Symptome sprechen schon für einen Soorbefall. „Hausmittel" sind bei einer Soorinfektion nicht effektiv. Bei einer Soorinfektion ist es unabdingbar, dass immer Mutter und Kind behandelt werden, auch wenn einer von beiden keine Symptome zeigt. Candida ist hartnäckig und kann in der Mundhöhle Ihres Kindes sitzen, ohne dass die geringsten Symptome zu erkennen sind. Wird dann nur die Mutter behandelt, dann stecken Sie sich immer wieder neu an. Das gibt den berühmten Ping Pong Effekt und Sie kommen aus diesem Kreislauf nicht mehr heraus. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus „The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: „Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: • häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, • an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), • den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. • Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. • Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. • Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. • Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. • Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Ich hoffe, es geht Ihnen ganz schnell wieder besser! Ganz liebe Grüße Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina. Herzlichen Dank für die schnelle Antwort trotz Feiertag. Wir werden wohl zum Kinderarzt gehen und dann weiterschauen. Ich werde mich dann wieder melden. Nochmals Danke. Jule
Mitglied inaktiv
hallo jule, oh mann, hört sich an als würdest du von mir sprechen!!! hab genau die gleichen probleme und bin völlig fertig mit der welt. hab meine frage schon im anderen stillforum gestellt und werd sie hier auch nochmal reinstellen. ich fühle jedenfalls mit dir, diese schmerzen sind echt übel. und die ungewißheit, was es denn nun ist... liebe grüße, nicole
Ähnliche Fragen
Hallo! Ich habe eine Frage zum Thema Abstillen bzw zur Flüssigkeitsaufnahme. Ich stille meine 14 Monate alte Tochter 3x pro Tag (ca 6h, 9h, 19h). Langsam würde ich dann aber doch gerne über das Abstillen nachdenken, um einfach wieder ein bisschen flexibler zu sein. Leider trinkt meine Tochter so gut wie nichts anderes, sie trinkt kaum (wir kommen ...
Hallo, mein Kleiner ist jetzt 10 Monate alt und ich würde gerne langsam abstillen. Ich habe gerne gestillt aber ich bin jetzt an dem Punkt wo ich gerne aufhören möchte. Leider schläft der Kleine sowohl tagsüber als auch nachts nur an der Brust ein. Ich muss also immer da sein. Wir haben auch schon andere Methoden versucht. Sich neben ihn legen u ...
Hallo, Meine Tochter ist nächste Woche zehn Monate alt. Tagsüber bekommt sie drei Mahlzeiten plus Snack am Nachmittag. Zusätzlich stille ich nach Bedarf (ca. alle vier Stunden). Nur nachts nicht. Nachts stille ich alle zwei Stunden. Und ich kann nicht mehr. In den letzten paar Nächten hab ich alles gegeben - Schnuller, rumtragen, kuscheln. N ...
Hallo,ich fange langsam mit selbstgemachten Brei an. Erstmal nur mittags ein paar Löffel wie die kleine mit macht. Da sie viel spuckt und wir uns erhoffen das es dadurch besser wird. Jetzt würde ich gerne anfangen sie langsam mit viel Zeit abzu stillen. Ich lasse morgens die Brust Mahlzeit komplett weg und sie bekommt Flaschen Nahrung. ( Nahrung be ...
Liebe Biggi, mehr stillen, statt weniger macht natürlich Sinn. Aber was ist, wenn das Baby einfach nicht so oft an die Brust möchte? Alles ist so aufregend, lässt sich leicht ablenken. Am besten funktionieren die Stillmahlzeiten in der Nacht. Sollte ich mein Kind wecken, um es dann in der Nacht noch öfter zu stillen? Sie ist bereits an Essen ...
Hallo liebe Biggi , wie meine Überschrift es schon sagt bin ich so langsam am verzweifeln . Ich Stille jetzt mein drittes Kind . Die ersten beiden jeweils 16 Monate und meine kleine jetzt ist 8 Monate . Nie hatte ich auch nur einmal einen Milchstau. Bis Anfang August diesen Jahres. Plötzlich hatte ich auf der linken Seite einen dicken Stau mit F ...
Hallo liebe Biggi. Meine Kleine wird nun 11 Wochen alt. Ich leide seit drei Wochen unter extremen Schwindel. Gestern Notaufnahme den halben Tag Blut okay Neurologisch alles ok Gleichgewicht ok Augenarzt heute auch ohne Befund HNO heute nachmittag. Mrt am Freitag Hätte eigentlich stationär müssen, aber ohne die Maus. Geht aber nicht ...
Hallo, meine Tochter und nun 7 1/2 Monate alt und ich möchte nun langsam abstillen. Sie bekommt aktuell ihren Mittagsbrei und Abendbrei und in einer Woche wollte ich auch mit dem Nachmittagsbrei anfangen. Das Füttern klappt recht gut (aktuell nicht ganz so, weil sie ihren ersten Zahn bekommt). Ich stille sie nachts einmal (aber nicht je ...
Hallo, mein kleiner Noah wird 8.Monate alt. Er liebt es zu gern an der Titti einzuschlafen und will am liebsten auch die ganze Zeit dran bleiben. Ich möchte gerne auch noch etwas weiter stillen nur diese einschlafroutine "so langsam" ändern. Mein Großen (4) habe ich 10.Monate gestillt. Nur Noah macht mir alles garnicht so einfach er ma ...
Liebe Biggi, meine Tochter und ich haben eine wunderschöne Stillzeit hinter uns. Nun werde ich leider wieder in den Beruf zurückkehren und viel unterwegs sein, weshalb ich das Abstillen in aller Ruhe rechtzeitig einläuten möchte. Es macht mich etwas traurig, gleichzeitig denke ich, daß es vielleicht auch an der Zeit ist!? Und ich weiß ...
Die letzten 10 Beiträge
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen