So langsam verzweifle ich wegen wiederkehrenden Milchstau

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: So langsam verzweifle ich wegen wiederkehrenden Milchstau

Hallo liebe Biggi , wie meine Überschrift es schon sagt bin ich so langsam am verzweifeln . Ich Stille jetzt mein drittes Kind . Die ersten beiden jeweils 16 Monate und meine kleine jetzt ist 8 Monate . Nie hatte ich auch nur einmal einen Milchstau. Bis Anfang August diesen Jahres. Plötzlich hatte ich auf der linken Seite einen dicken Stau mit Fieber etc. Nach 3 Tagen war es dann wieder okay. So weit so gut , jedoch bekomme ich jetzt andauernd auf der linken Seite einen Milchstau. Jetzt gerade aktuell ist es seit August der vierte Stau. Hast Du einen Tipp woran das liegen könnte ,dass man ganz plötzlich dazu neigt einen Milchstau zu entwickeln ? Wie gesagt , bei keinem meiner Kinder hatte ich einen Milchstau. Mal nen knötchen, aber nie diese Staus mit Unwohlsein und richtigen Schmerzen etc. Ich Stille regelmäßig und sie trinkt auch immer gut. Ich trage gut sitzende Bhs und auch mit dem Tragetuch passe ich auf das es gut sitzt. Und dennoch kommen diese Staus jetzt immer wieder. Viele Grüße Inchen

von Inchen1984 am 05.10.2021, 19:43



Antwort auf: So langsam verzweifle ich wegen wiederkehrenden Milchstau

Liebe Inchen1984, immer wiederkehrende Milchstaus können oft ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Deshalb könnte es Dir helfen einen Gang zurückschalten, in Dich hinein hören, wie Du Dich fühlst und ob Dich etwas belastet oder bedrückt. Und ganz wichtig: regelmäßig etwas für sich selbst tun, Möglichkeiten der Erholung finden und nicht vergessen, dass eine Mutter auch ein MENSCH ist. :-). Vielleicht ist es mit dem dritten Kind jetzt einfach noch turbulenter und Dein Körper reagiert darauf…. Es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten. Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Sprich einmal mit dem Arzt oder dem Apotheker darüber. Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Abstillen musst Du sicher nicht! Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Sobald Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen oder Kopfschmerzen usw. dazu kommen, sollte unverzüglich eine Ärztin/Arzt hinzugezogen werden. Gute Besserung und liebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 05.10.2021



Antwort auf: So langsam verzweifle ich wegen wiederkehrenden Milchstau

Vielen Lieben Dank für die ausführliche Antwort . Ich werde die Ratschläge umsetzen und auch einmal überlegen was ich vielleicht besser machen kann damit ich mal ein wenig Zeit zum durchschnaufen habe. Liebe Grüße Inchen

von Inchen1984 am 06.10.2021, 09:56



Antwort auf: So langsam verzweifle ich wegen wiederkehrenden Milchstau

Hallo, Ich habe das Problem auch, nur das es bei mir die rechte Brust ist. Bei mir ist es in der Tat emotionaler Stress, der das auslöst und ab einer gewissen Größe den Kindes auch das Tragetuch, wenn es nur minimal zu eng war. Meine Hebamme hatte mir beim ersten akuten Milchstau in beiden Brüsten nach dem Milcheinschuss Retterspitz (äußerliche Anwendung) vorbeigebracht. Gekühlt auf ein Tuch und als Wickel auf die betroffene Brust löst es den Stau schnell. Ist auch für andere Wehwechen super geeignet und hält sich drei Monate. Lg

von Mandrej22 am 10.10.2021, 21:14



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