Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

schon wieder milchstau langsam keine lust mehr

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: schon wieder milchstau langsam keine lust mehr

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Stillberaterinnen Schon oft haben Sie mir hier geholfen, erstam herzlichen Dank dafür. Momentan habr ich wieder mal einen Milchstau. Was ich da tue, weiß ich ja mittlerweile :) Hatte es vor gut drei wochen schonmal.. mit leichtem fieber (38,5) jedoch ging es innerhalb eines Tages vorüber, somit war ich nicht beim Arzt. Nun habe ich es wiegesagt schon wieder, gleiche Brust, gleiche Stelle. Auch wieder erhöhte Temperatur (37,7) ansonsten gehts mir gut, nur das die Brust halt wehtut. Meine Frage ist, ab wann müsste ich den zum Arzt? Wenns morgen nicht besser ist? Mir ist es irgendwie zu übertrieben so wie ich mich fühle in die Notaufnahme zu fahren. Rote stellen sehe ich keine, es ist nur verhärtet , schmerzt und warm. bei meinem 2 kind hatte ivh nur einmal in 2 1/2 jahren stillzeit einen milchstau. Habe drei kinder und kangsam keine kraft mehr zu stillen, da es mom mir nur Probleme bereitet Vielen dank schon mal für ihre Hilfe


Beitrag melden

Liebe aleyahcan, ich kann gut nachvollziehen, dass dir die Lust aufs Stillen vergeht! Ist es möglich, dass es sich bei den häufigen Staus vielleicht sogar um eine Brustentzündung handelt, die nie massiv ausbricht aber auch nie wirklich vollständig ausgeheilt ist und immer wieder aufflammt? So etwas kommt vor und deshalb sollte durchaus mal geprüft werden, ob du nicht mit einem passenden Antibiotikum die „schuldigen" Keime wirksam bekämpfst. Es gibt genug Auswahl, die auch für stillende Frauen in Frage kommen (im Zweifelsfall kann und sollte sich dein Arzt bei der Embryotox in Berlin beraten lassen oder er hat sogar das Buch "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann/Schaefer und kann selbst nachschauen.) Da der häufigste Grund für Brustentzündungen Übermüdung der Mutter ist, sollte auch diesem Punkt Beachtung geschenkt werden und du solltest dir wirklich ganz bewusst ausreichend Ruhe und Entspannung gönnen. Manchmal sind wir so sehr in unserem Alltag gefangen, dass wir gar nicht mehr merken, wie gestresst und erschöpft wird sind. Es kann helfen, immer wiederkehrende Milchstaus und Brustentzündungen zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt, durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Du solltest dann zum Arzt, wenn du spürst, dass es dir wirklich nicht gut geht. Ob das bis Montag warten kann oder du in die Notaufnahme fährst, kannst nur du entscheiden. Wichtig ist, dass es sein kann, dass die Ärzte in der Notaufnahme nicht ausreichend informiert sind, was stillende Frauen betrifft. Darum kann die folgende Information hilfreich sein, wenn du sie ausdruckst und mitnimmst!! Aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ von Spielmann, Steinhoff, Schaefer (dem Leiter der Embryotox), 7. Auflage 2006, zitiere ich: "Antibiotika allgemein Bei vielen Antibiotika erhält ein gestilltes Kind unter Behandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall Bakterien hemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken diskutiert: Beeinflussung der Darmflora (ggf. „dünnere" Stuhlkonsistenz, selten Durchfall), Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Fall einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten, Entwicklung resistenter Keime, Sensibilisierung. Als klinisch relevant oder gar therapiebedürftig haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht erwiesen. Am ehesten ist mit einer vorübergehenden Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz zu rechnen (Ito 1993). Penicilline, Cephalosporine und andere ß Lactam Antibiotika Erfahrungen. Bei allen gängigen Penicillinderivaten (z.B. Isocillin®, Amoxypen®) liegt der M/P Quotient unter 1. Der voll gestillte Säugling erhält in der Regel deutlich weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis (Übersicht in Bennett 1996). Ähnliches gilt für Cephalosporine, die zum Teil im Darm des Säuglings inaktiviert werden (Übersicht in Bennett 1996). Benyamini und Mitarbeiter (2005) haben 67 Mütter mit Amoxicillin plus dem Enzyminhibitor Clavulansäure (in Augmentan®) sowie 38 mit Cefuroxim nach Nebenwirkungen bei ihren gestillten Kindern gefragt. Bei der ersten Gruppe wurden mit 22 % häufiger Symptome berichtet als bei Amoxicillin alleine. Die Symptome waren dosisabhängig, bedurften aber keinerlei Intervention. Bei Cefuroxim wurden in knapp 3% der Fälle leichte Nebenwirkungen berichtet, die im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit Cefalexin nicht häufiger auftraten. Bei Aztreonam (Azactam®) sind nach einer Einzeldosis an die Mutter 0,2 % als relative Dosis für das Kind in der auf die Applikation folgenden Stillmahlzeit ermittelt worden (Ito 1990). Bei lmipenem (Zienam®) wurden in einer japanischen Untersuchung durchschnittlich 0,8 % einer gewichtsbezogenen, i.v. verabreichten Dosis in der Tagesmilchmenge gemessen (Ito 1988). Von Sulbactam (z.B. Unacid®) beträgt die relative pro Tag übergehende Dosis maximal 1 % (Foulds 1985). Enteral werden die zuletzt genannten Substanzen kaum resorbiert. Dies spricht zusätzlich für eine geringe biologische Verfügbarkeit beim gestillten Kind. Zu anderen ß Lactam Antibiotika liegen keine ausreichenden Daten vor. Bisher gibt es keinen Anhalt für toxische Effekte beim gestillten Kind. Empfehlung für die Praxis: Penicillinderivate und Cephalosporine gehören zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden, d. h. im Fall der Cephalosporine solche der 2. Generation. Wenn erforderlich, können auch andere ß Lactam Antibiotika und Clavulansäure verwendet werden." und in der Wirkstoff-Datenbank der Embryotox findet sich dieser Eintrag: "Stillzeit Pharmakokinetik: HWZ: 1-1,5 h, verlängert bei Neugeborenen; Proteinbindung: 33-50%; molare Masse: 424; orale Bioverfügbarkeit: 30-50%. Klinik: Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Empfehlung: Cefuroxim gehört zu den Antibiotika der Wahl in der Stillzeit." Lieben Gruß, Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Biggi, ich plage mich seit Montag mit einem Milchstau herum. Heute habe ich den überall nachzulesenden Rat endlich beherzigt, mich ins Bett zu legen und mir absolute Ruhe zu gönnen. Jetzt habe ich das Gefühl, dass der Stau langsam besser wird, d.h. dass die harten Stellen kleiner werden. Wenn ich während des Stillens die betroffenen Ste ...

Hallo liebe Biggi , wie meine Überschrift es schon sagt bin ich so langsam am verzweifeln . Ich Stille jetzt mein drittes Kind . Die ersten beiden jeweils 16 Monate und meine kleine jetzt ist 8 Monate . Nie hatte ich auch nur einmal einen Milchstau. Bis Anfang August diesen Jahres. Plötzlich hatte ich auf der linken Seite einen dicken Stau mit F ...

Liebe Biggi,  Mein Sohn ist 10 Monate alt und ich stille noch voll, da er sich für Beikost bisher nicht begeistern lässt. Ich habe leider regelmäßig einen (kleinen) Milchstau. Also so ca. alle 3 bis 4 Wochen. Auch wenn ich es mittlerweile schnell im Griff habe, wundere ich mich woran es liegen könnte. Da ich mittlerweile sehr aufmerksam bin, si ...

Hallo, ich habe seit Beginn der Stillzeit immer wieder Probleme und mal stärkere, mal schwächere Schmerzen. Bislang konnte weder meine Hebamme, noch die Stillberaterin mir helfen: (Baby ist 12 Wochen alt) ich habe beim Stillen und auch manchmal danach bzw. zwischendrin Schmerzen vor allem in den Brustwarzen. Mittlerweile habe ich herrausg ...

Hallo Biggi,   Vor einer Woche hatte ich zwei Tage lang hohes Fieber (40 grad, immer wieder mit paracetamol gesenkt). Ich hatte keine anderen Symptome und hab im Nachhinein eine Verhärtung in meiner rechten Brust wahrgenommen. Die Stelle tut nicht weh, auch nicht beim anlegen.    Vor dem Fieber hatte ich erstmals eine Handpumpe benutzt; ...

Hallo Biggi, Ich habe nun zum 4. Mal einen Milchstau an der genau gleichen Stelle und das innerhalb von 6-7 Wochen. Mein Kind ist jetzt 9 Monate und davor hatte ich nie Probleme. Seit 5 Wochen hat er angefangen etwas mehr zu essen, aber ich Stille immer noch ca 10x am Tag ohne längere Pausen. Obwohl ich ihn im Falle eines beginnenden Staus vorw ...

Liebe Biggi, ich hatte bisher gut und genug Milch für mein Baby, sodass er immer zufrieden war. Kurz bevor er 3 Monate alt wurde, habe ich wegen meinem Alltag nicht genug angelegt. Ich hatte einen Milchstau. Seitdem hat sich meine Milch extrem verringert, trotz regelmäßigem Pumpen hat es sich nicht gebessert. Hinzu kommt, dass mein Bab ...

Hallo liebe Biggi, Mein Sohn ist ein aktiver Trinker er trinkt eine Seite 15 min manchmal auch länger und schläft dann gebe ich ihm die andere seite manchmal wird er wach jbd manchmal nicht.  Seit knapp 1woche merke ich das er die linke Seite nicht leer trinkt bzw. Nicht weich wird und wenn die brust weich wird isr sie nach 10 Minuten wieder ...

Hallo Biggi,  ich habe eine frage bzw. Ein anliegen weil ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Und hoffe sehr das du mir weiter helfen kannst ich befinde mich noch heute im KH, leider keine stillberaterin da Und jeder sagt was anderes Das ich eher pumpen soll Oder eher stillen ( was gar nicht mehr klappt) ich habe am 19.08 per not sectio e ...

Liebe Biggi, meine Tochter und ich haben eine wunderschöne Stillzeit hinter uns. Nun werde ich leider wieder in den Beruf zurückkehren und viel unterwegs sein, weshalb ich das Abstillen in aller Ruhe rechtzeitig einläuten möchte. Es macht mich etwas traurig, gleichzeitig denke ich, daß es vielleicht auch an der Zeit ist!? Und ich weiß ...