Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Langsam Abstillen nach 9,5 Monaten schönen Stillens

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Langsam Abstillen nach 9,5 Monaten schönen Stillens

Gracia Penelope

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Liebe Biggi, meine Tochter und ich haben eine wunderschöne Stillzeit hinter uns. Nun werde ich leider wieder in den Beruf zurückkehren und viel unterwegs sein, weshalb ich das Abstillen in aller Ruhe rechtzeitig einläuten möchte. Es macht mich etwas traurig, gleichzeitig denke ich, daß es vielleicht auch an der Zeit ist!? Und ich weiß nicht so recht, wie ich es hinbekommen soll, weil sie die Flasche bisher nicht akzeptiert hat (habe ich probiert, als wir beide Corona hatten und sie nicht genug getrunken hat.........................) Derzeit sieht unser Tag so aus: ~ 8 Uhr Stillen (max 8 Minuten) zw. 10 und 11 Uhr Stillen nach Bedarf (manchmal schläft sie - zB auf einem Spaziergang - schon ein und dann gibt's danach gleich Mittagessen) (Vormittagsschlaf) zw. 12 und 13 Uhr Gemüse-Fleisch-Brei (Nachmittagsschlaf) 16 Uhr Obst-Getreide-Brei (oder hier Nachmittagsschlaf) 19 Uhr Milch-Getreide-Brei 20 Uhr Schlummertrunk an der Brust (max 8 Minuten)   Vielleicht kurz als Hintergrund: 1) 6,5 Monate habe ich ausschließlich gestillt (und auch nicht abgepumpt), dann die Beikost eingeführt. Die Kleine hat also nie die Flasche bekommen. 2) Ich habe im Wochenbett nach Bedarf gestillt und dann das Stillen zeitlich terminiert und immer mehr in einen Rhythmus fließen lassen, so daß ich nie bei jedem Mucks die Bluse aufgemacht habe, aber natürlich auch mal eine Stillmahlzeit eingeschoben habe, wenn deutlich wurde, daß meine Kleine Hunger und Durst hat. Ich schätze am Stillen u.a., wie praktisch und flexibel es ist; aber Stillen ist aus meiner Sicht bei uns kein "Joker" geworden; sie ist grundsätzlich ohne zu beruhigen, sie schläft ohne Stillen ein usw. 3) Nächtliches Stillen ist, seit sie 3,5 Monate alt ist, vorbei; in letzter Zeit mußte ich es ein paar Male wieder machen, weil sie heftig Corona hatte und gleich im Anschluß fürchterlich zahnt und nachts schreiend aufwacht. 4) Meine Wochenbetthebamme meinte, ich hätte einen guten Fluß und die Kleine einen guten Zug. Unser Kinderarzt war neulich trotzdem etwas irritiert, wie wenig die Kleine trinkt. Wir kommen am Tag auf 16 bis 22 Minuten, selten mehr. Wasser trinkt sie hin und wieder aus einem Schnapsglas oder aus einem Trinklernbecher.    Lange Rede, kurzer Sinn: Paßt das aktuell aus Deiner Sicht so? Und was wäre Dein Rat für ein behutsames Abstillen (und Gewöhnen an die Flasche)?   Vielen lieben Dank! Gracia  


Biggi Welter

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Liebe Gracia,   ich würde an deiner Stelle zunächst mit der Mahlzeit beginnen, auf die deine Kleine am besten verzichten kann. Vielleicht probierst du es mit der zweiten Mahlzeit und lenkst die Kleine ab oder gehst spazieren. Wichtig ist, dass du dir Zeit lässt und auch die Brust Zeit an die Umstellung hat. Wenn du nicht ganz abstillen möchtest, kannst du durchaus auch noch weiterstillen und eben nur dann anlegen, wenn du zu Hause bist. Ich kenne unzählige Mütter, die nur noch einmal oder sogar nur noch alle paar Tage gestillt haben. Es gibt ein paar gute Tipps, wie dein Baby die Flasche eher nimmt: - Lass immer JEMANDEN ANDEREN die Flasche anbieten, mach es nie du selbst (vielleicht kannst du den nächsten Versuch ja auf ein Wochenende legen?). - versucht die Flasche anzubieten, wenn das Baby nicht allzu hungrig (zur regulären Stillzeit wird es keine Experimente mitmachen wollen) ist; - lass die fütternde Person das Baby ganz liebevoll halten, während die Flasche angeboten wird; - anstelle den Sauger in den Mund zu schieben, die Unterlippe damit kitzeln, damit das Kind selbst ihn nimmt; - dein Baby könnte in ein Kleidungsstück eingewickelt werden, welches nach dir riecht; - der Sauger der Flasche könnte mit warmen Wasser auf etwa Körpertemperatur gebracht werden; - probiert verschiedene Sauger - Silikon + Kautschuk, verschieden Formen, größere oder kleinere Sauger; - probiert verschiedene Trinkpositionen aus; - vielleicht geht es mit rhythmischen Schaukeln besser, auch Gehen kann Erfolg bringen. Einige Babys nahmen die Flasche, wenn sie im Autositz saßen, besser; - probiere, die Flasche zu geben, wenn dein Baby schläft; - gib nicht sofort auf, wenn es nicht klappt, probiert es weiter - aber bedenke auch, dein Baby kann auch (tagsüber) aus einer Tasse, vom Löffel, mit der (Kunststoff-) Pipette oder dem "Soft Cup" gefüttert werden - es muss nicht zwangsläufig eine Flasche sein. Liebe Grüße Biggi    


Gracia Penelope

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Liebe Biggi, vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort und all die hilfreichen Tipps! Ich weiß das wirklich zu schätzen! Wir werden uns jetzt mal herantasten... Einen schönen Advent! Gracia


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