janinix
Hallo, Meine Tochter ist nächste Woche zehn Monate alt. Tagsüber bekommt sie drei Mahlzeiten plus Snack am Nachmittag. Zusätzlich stille ich nach Bedarf (ca. alle vier Stunden). Nur nachts nicht. Nachts stille ich alle zwei Stunden. Und ich kann nicht mehr. In den letzten paar Nächten hab ich alles gegeben - Schnuller, rumtragen, kuscheln. Nichts hilft. Das Kind weint, bis ich sie stille. Nein, falsch, sie weint nicht - sie weint, schreit, drückt sich von mir weg, wenn ich versuche, sie zu trösten und mit ihr zu kuscheln, windet sich aus meinem Arm, wenn ich sie herumtrage. Ich würde so, so gerne mal wieder länger als zwei Stunden am Stück schlafen. Ist das wirklich zu viel verlangt? Ich wusste wirklich nicht, dass Kinder mit zehn Monaten nachts immer noch alle zwei Stunden stillen. Ich dachte wirklich, in dem Alter stillt man nachts vielleicht noch einmal und das wars. In einem Monat gehe ich wieder arbeiten und hab absolut keinen Schimmer, wie ich das machen soll, wenn ich nachts alle zwei Stunden wach bin. Ich habe das Stillen bisher sehr genossen, aber nun werde ich nachts langsam sauer, wenn sie wie nach der Stechuhr alle zwei Stunden an die Brust will. Ich hab grundsätzlich kein Problem damit, nachts noch zu stillen, aber ich dachte, das wird irgendwann weniger... :( Wie soll ich es schaffen, wieder arbeiten zu gehen, wenn ich nachts nie mehr als zwei Stunden Schlaf am Stück bekomme? Was kann ich tun, damit mein Kind wenigstens ein Mal nachts ohne stillen wieder einschläft? Erschöpfte und verzweifelte Grüße.
Liebe janinix, der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Natürlich kannst Du jetzt abstillen, allerdings kann es dann sein, dass Du aufstehen musst und Deinem Kind eine Flasche machen musst, was noch mehr Stress bedeutet. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, Dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Ich hoffe, Du bist nicht allzu enttäuscht von meiner Antwort, ganz liebe Grüße Biggi
Mamamaike
Hallo, ich fühle mit Dir. Der ewige Schlafmangel war der Grund, warum ich nach der Mittagsmahlzeit direkt nachts abgestillt habe. Bei uns hat geholfen, etwas anderes anzubieten. Nach dem Einschlafstillen hat unser Sohn über etwa zwei Wochen gedrückte Banane bekommen, wenn er sich zum ersten Mal gemeldet hat (bei ihm immer so kurz nach Mitternacht), und bei den weiteren Malen hat mein Mann ihm Wasser gegeben (Hunger hatte er keinen, sonst hätte er etwas anderes bekommen). Ich habe immer wieder erklärt, dass die Milch "schläft", und erstaunlicherweise hat er das gut akzeptiert (ich war mir aber auch totsicher, dass ich das nicht mehr will). Erste Stillmahlzeit war dann wieder morgens nach dem Aufstehen. Wie gesagt, nach zwei Wochen hatte er sich daran gewöhnt (kontinuierliches Durchschlafen ist bis heute (er ist jetzt 3) ein Thema). Sei Du klar und steh zu Deiner Entscheidung und spann Deinen Mann (wenn denn vorhanden) ein. Viele Grüße
janinix
Hallo Biggi, Danke für die Antwort. Sie passt leider nicht so richtig zu meiner Frage. Ich hab diese Antwort schon öfter im Forum gelesen. Das soll wirklich keine Kritik sein, aber die Textbausteine bringen mich in diesem Fall nicht weiter... Deswegen bin ich tatsächlich etwas enttäuscht, ja. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Es geht mir ganz ausdrücklich NICHT darum, dass ich nachts nicht mehr stillen will und dass ich erwarte, dass mein Kind durchschläft. Ich weiß, dass ein Kind mit 10 Monaten nicht durchschlafen muss und ich will weder ein Schlaflernprogramm durchziehen, noch bin ich der Meinung, dass ein Kind mit 10 Monaten nachts nicht mehr aufwachen darf. Es geht mir darum, dass ich auf dem Zahnfleisch gehe, weil mein Kind nachts ungefähr um 23.00, 1.00, 3.00, 5.00 und dann zum Aufstehen um 7.00 an die Brust will. Die Frequenz des nächtlichen Stillens hat sich seit der Geburt wenig bis gar nicht verändert. Mein Kind trinkt nachts wie ein Neugeborenes. Und ja, ich gebe zu, dass ich nicht darauf vorbereitet war, dass man zehn Monate lang nachts alle zwei Stunden wach ist. Dass man nachts wach ist - ja. Dass man in der "Neugeborenenfrequenz" weiterstillt - nein. Ausschließlich darum geht es mir. Wenn mein Kind 25% der Nahrung nachts aufnehmen würde, wäre das ein absoluter Traum für mich! Denn momentan sieht es eher nach 50% aus. Ich stille nachts mit einer viel, viel höheren Frequenz als tagsüber. Alles, was ich wollte, war ein Tipp, wie ich wenigstens von alle zwei Stunden auf alle drei Stunden, von vier bis fünf Stillmahlzeiten auf drei bis vier Mahlzeiten komme, damit ich irgendeine Chance habe, ein bisschen Schlaf zu bekommen, wenn ich in einem Monat wieder arbeiten gehe. Dennoch danke für die Zeit.
Liebe janinix, es ist wirklich keine leichte Situation, leider habe ich keinen Tipp, wie Du Dein Baby zu längeren Schlafphasen bringen kannst. Es gibt einfach Babys, die ein extremes Nähebedürfnis haben und sich die Rückversicherung an der Brust holen. Hast Du es mit dem Kinn-Trick einmal probiert? Wie ist es, wenn Dein Partner das Baby nimmt und versucht, es zu beruhigen? Lässt sich Dein Kind mit einem Lutschetuch beruhigen? Sicherlich kannst Du jetzt versuchen, die Mahlzeiten hinaus zu zögern, vielleicht klappt es ja, allerdings kann es passieren, dass Dein Baby noch mehr klammert. Bist Du im Moment sehr angespannt wegen dem Arbeitsbeginn? Vielleicht reagiert Dein Baby darauf mit vermehrtem Aufwachen, vielleicht kommen auch die ersten Zähne, es gibt so viele Gründe. Ich wünsche Dir von Herzen, dass diese Phase bald vorbei sein wird und freue mich auf Deine Antwort. Herzlichen Gruß Biggi
misssilence
Ich gehe seit dem Mutterschutz 25-40 Stunden arbeiten. Meine Tochter, auch 10 Monate, stillte die ersten fünf Monate alle zwei Stunden, dann alle 40 Minuten. Jetzt sind wir bei 5-20x in 10 Stunden. Und: es geht irgendwie. Ich trinke mittlerweile eine Tasse Kaffee am Tag, das hilft enorm. Du bist nicht allein.
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