Mitglied inaktiv
Guten Morgen, ich stille meine Tochter (7 Wochen) voll. In der ersten Zeit gab es auch keine wesentlichen Probleme. Vor drei Wochen bekam ich schließlich zunehmende stechende-ziehende Schmerzen in der Brust (beidseits hinter den Brustwarzen), zum einen am Anfang beim Stillen, aber auch zwischendurch. Diese hielten manchmal 1-2 Stunden an. Zusätzlich war die Brustwarze hellrot-lila verfärbt. Laut den früheren Beiträgen hier würde eine Soor-Infektion passen. Ich habe dann eine Stillberaterin der LLL angerufen, diese meinte auch, es handelt sich wahrscheinlich um einen Soor (ich habe nach der Geburt auch Antibiotika bekommen). Seit zwei Wochen behandele ich nun die Brust und meine Tochter mit Miconazol. Darunter wurde es etwas besser, allerdings noch lange nicht gut. Deshalb bin ich am Montag nochmal zu einem Arzt (der mich bisher nicht kennt, da wir gerade im Urlaub sind). Dieser meinte nun, ich hätte gar keinen Soor, er hätte in seiner ganzen Berufsprxis noch nie eine gesunde Frau mit Soor im Bereich der Brustwarzen gesehen. Die Beschwerden kämen durch eine mechanische Reizung und die ständige Feuchtigkeit durch die Salbe. Immerhin hat er einen Abstrich gemacht, das Ergebnis ist morgen da. Nun meine Frage: Kann ein oberflächlicher Soor so lange dauern? Oder wie würde sich ein Soor der Milchgänge äußern. Vielen Dank! Hadassa
Liebe Hadassa, Soor ist eine ungeheuer hartnäckige Sache und muss mit ebenso ungeheurer Konsequenz mit dem richtigen Mittel und lange genug behandelt werden. Ganz wichtig ist dabei, dass nicht nur das Baby, sondern auch die Mutter (Brust) behandelt wird, auch wenn die Mutter, was allerdings nur sehr selten der Fall ist, symptomfrei erscheint. Wird nur das Kind behandelt und die Mutter nicht, dann stecken sich beide gegenseitig immer wieder an (Ping Pong Effekt). Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird. Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen. Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor: Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten für deine Schmerzen. Das eine ist eine ungute Trinktechnik des Kindes und das andere ein Gefäßkrampf (letzteres sieht man häufiger bei Frauen, die in der Schwangerschaft Magnesium genommen haben und es dann plötzlich abgesetzt haben). Aus der Ferne kann ich jedoch nicht sagen, was es ist und deshalb ist es am sinnvollsten, wenn Du dich noch einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe wendest und dir beim Stillen zuschauen lässt und die Brustwarzen unmittelbar nach dem Stillen anschauen lässt. Eine kompetente Beraterin kann dir verschiedene Anlegetechniken zeigen, die den Schmerz lindern können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde nächste Woche nochmal die Stillberaterin anrufen. Nur eine Frage noch, falls es doch Soor ist: woher erkenne ich, ob es ein oberflächlicher Pilz ist, den man mit Salbe behandeln kann und wann handelt es sich um einen Befall der Milchgänge, bei dem man Tabletten nimmt? Der Arzt meinte nämlich, wenn das Ergebnis morgen negativ ist, könnte ich mit der Behandlung aufhören. Allerdings habe ich dabei kein gutes Gefühl, da die Kulturen ja oft negativ sind. Wie lange soll ich noch weitermachen oder wann sind doch Tabletten nötig. Viele Grüße Hadassa
Liebe Hadassa, eine Pilzinfektion der Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein können. Es gibt Ärzte, die bei der von dir beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen "ja, es war doch eine Pilzinfektion". LLLiebe Grüße, Biggi
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