selina89
Liebe Frau Welter, wir haben folgendes Problem: Unser Baby (fast 4 monate) schläft vormittags 1,5-2 Stunden im Wagen, was ja gut ist und am NAchmittag versuche ich ihn wach in sein Bettchen zu legen, also meistens so halbwach - er ist vorher immer 10 Minuten auf meinem Arm und dann lege ich ihn in sein Bettchen... wenn er weiter schläft, dann immer nur höchstens 30 Minuten. Ist das nicht viel zu kurz? Würde ich ihn auf meinem Arm lassen, würde er viel länger schlafen, aber da schläft er immer so unruhig und macht zwischendrin immer die Augen auf. Jedenfalls habe ich das Gefühl in seinem Bettchen würde er besser und ruhiger schlafen. Komischerweise hat es abends 2 mal geklappt ihn wach ins Bett zu legen, dann aber wieder gar nicht mehr. Und eine Frage hätte ich noch. Unser Baby schwitzt am Kopf immer sehr doll - ist das normal bei Babys? Er hat kein Fieber. LG Selina
Liebe Selina, es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, dass dein Kleiner noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust oder im Arm ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Stillen ist Arbeit und dabei kann ein Kind auch ins Schwitzen kommen. Wenn dein Kleiner allerdings immer extrem schwitzt, dann ist sicher gut, wenn Du zu deiner eigenen Beruhigung einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lässt. LLLiebe Grüße Biggi
selina89
Danke, das hat mir sehr geholfen und irgendwie beruhigt es mich auch :) Eine Freundin von mir kann ihr Baby jedes Mal wach in Bettchen bringen und ihre Tochter ist sogar 4 Wochen jünger. All das was Sie schreiben, ist eigentlich völlig selbstverständlich und Babys brauchen diese Nähe. Ich mache mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken. Meinen Sie ich soll am Tage, unser Baby immer auf dem Arm schlafen lassen oder nach einer Weile auf dem Arm ins Bettchen legen? Ich bin mir immer so unsicher...lege ich ihn hin, schläft er 30 Minuten - auf dem Arm bis zu 2 Stunden Man sagt ja, dass Baby findet seinen eigenen Rhythmus, aber im Prinzip kann ich das bei ihm lenken - je nachdem, ob ich ihn auf dem Arm lasse oder hinlege. Und noch eine letzte Frage - Was halten Sie vom Pucken? Ist ja ein sehr umstrittenes Thema? Unser Baby schläft gepuckt viel besser... DANKE!!!!!! Beste Grüße Selina
Liebe Selina, wenn es dich nicht stört, kann dein Kind sicherlich auf dem Arm schlafen, aber es gibt ein paat Tricks, die Du mal probieren kannst. Manche Babys haben einen überaus empfindlichen Gleichgewichtsinn und werden durch Bewegung wach (vielleicht auch durch Bewegungen, die sich über die Matratze übertragen). Versuche einmal dein Kind nach dem Einschlafen nicht mehr umzubetten. Also leg dich zum Beispiel mit ihm zusammen hin, so dass es liegen bleiben kann. Es kann sein, dass euer Kind einfach deshalb wach wird, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht oder andere Bewegungen geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Vielen Babys hilft es, wenn sie die Grenzen ihres Körpers wahrnehmen können und sich gehalten fühlen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Wenn dein Kind es mag, spricht nichts dagegen. LLLiebe Grüße, Biggi
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